Autor Thema: Der >8 Club…  (Gelesen 22984 mal)

Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #30 am: September 19, 2018, 10:12 »
Möglich, das unser Diabetologe auch so ähnlich denkt wenn er uns (beiden) dringend davon abrät die Insulingaben bis ins "unendliche" zu erhöhen.  :gruebeln:
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Archimedes

Offline Floh

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #31 am: September 19, 2018, 10:33 »
Da wäre dann durchaus ein Unterschied zwischen Typ1 und 2 denkbar... Ich soll meine Insulinmengen auch nicht bis ins unendliche erhöhen, würde aber erhöhte Werte und Entgleisungen IMMER zunächst mit der nötigen Menge reduzieren. Mit fallen da immer diese "Ketoazidose-Korrekturen" ein, bei denen stündlich 20% der Tagesgesamtdosis verabreicht werden. So lange bis es besser wird.

Da kommen schnell mal Mengen zusammen die erschreckend wirken.

Als Korrektur für die eingebaute Typ2 Resistenz taugt das aber wohl eher nicht. ;)

Offline Tarabas

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #32 am: September 19, 2018, 15:30 »
Ohne persönlich mit sowas Erfahrung zu haben, könnte bei solch hohen Werten vielleicht auch eine Fettsäure-induzierte Resistenz oder wie das heißt, vorliegen?
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Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #33 am: September 19, 2018, 21:22 »
Da habe ich (wie so oft) keine Ahnung von.  :kratz:
Ich kann mich nur erinnern, dass sie zu Beginn ihrer Diabetikerlaufbahn von einem Internisten betreut wurde, für den ihre Zuckerkrankheit nur am Rande für ihn von Interesse war. Primär waren ihre Cholesterin- und Tryglitzeriede-Werte astronomisch hoch.
"Stellen Sie sich ihr Blut in einem Glas vor. Der obere Teil ist nur Fett!  :kreisch: "
Er nannte Prozentzahlen, die ich aber heute (nach ca. 25 Jahren) nicht mehr weiß. Die Fettwerte blieben bis vor wenigen Jahren recht hoch, was ich aber nie kontrollierte. Erst seit Frühjahr 2016 schaue ich immer auch auf ihre Blutwerte. Seit dieser Zeit hatten sie sich jedoch deutlich verbessert nur die Zuckerwerte haben sich danach ab Ende 2017 deutlich verschlechtert, was ich in dem Fall am HbA1c festmachen will.

Da kommt mir natürlich so eine offensichtliche Fehlmessung von 7,2% in die Quere.  :mauer:
Fast glaube ich, der Fehler könnte "irgendwo" beim Übertrag der Laborwerte in die Diabetikerpässe entstanden sein und man hat da mein Bericht oder Pass mit dem meiner Frau verwechselt. Der Laborbericht selbst liegt mir dieses Mal leider nicht vor.
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Archimedes

Offline Joerg Moeller

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #34 am: September 21, 2018, 12:14 »
Das Passwort lautet: 2018Althausen ;D

Ja, steht da ja auch auf der Seite  :baeh:

Viele Grüße
Jörg
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Offline Joerg Moeller

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #35 am: September 21, 2018, 12:26 »
Ohne persönlich mit sowas Erfahrung zu haben, könnte bei solch hohen Werten vielleicht auch eine Fettsäure-induzierte Resistenz oder wie das heißt, vorliegen?

Ja, ganz klar sogar. Mehr dazu kann man hier lesen: http://www.chrostek.de/pdf/04_Lipolyse.pdf  (Benutzername: Gast / Passwort: 2018Althausen)

Hoher BZ = Insulinmangel (je nach Typ relativ oder absolut). Und dann greift der Körper auf Speicherfett und Ketone als Energieträger zurück.
Fettsäureresistenz hatte ich auch schon gelegentlich, aber die lässt sich ziemlich leicht wieder abschütteln, wenn man konsequent genug vorgeht (Mit Boli klotzen statt kleckern). Wenn man das zu zaghaft angeht kann man wochenlang "Spaß" damit haben.

Aber egal ob FSR oder Down-Regulation: beides ist für DM1 leichter zu handhaben als für DM2. Einfach weil scwer zu erkennen ist, wo die Grundresistenz aufhört und die FSR/Down-Regulation anfängt.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #36 am: November 25, 2018, 09:09 »
Ich hätte dann wieder ein Beispiel, wie es nicht laufen sollte  :'(
Gestern ließen wir das Frühstück ausfallen und Mittags gab es auch nicht viel zu essen.
Gespritzt wurde aber wie immer.



Wohl gemerkt!
Wir streben vorerst "nur" Werte​ unter 200mg/dl ( =11,1mmol/L) an.

Da waren also 25 + 30 IE ohne Essen, wodurch die Glukose von 349 um 8Uhr auf 151 um 14:30 runter ging.

Eine Suppe mit 30g KH ließ sie wieder bis 15:20 "moderat" auf 215 ansteigen, beruhigte sich aber bis zum Abendessen auf 164.


Was danach kam war wieder extrem.  :mahl:​ Wir feierten mit einem Essen vom Grillstein​​…
Auch bei mir ging es etwas hoch mit den Werten,
:sekt: ich erholte mich aber über Nacht wieder.

Bei der Frau waren um 8Uhr wieder 332mg/dl angezeigt.  :mauer:


Jetzt schauen wir, ob es nicht doch etwas besser wird … dann gehen wir auswärrts zum Frühstücken vom Buffet.
Mal schauen, ob ich meiner Frau nicht wenigstens die Cornflakes ausreden kann.  :dagegen:

Ach ja, meine Frau hatte beim letzten Labortest einen HbA1c-Wert von 9,8% bzw. sie hat sich von 9,9% im letzten Quartal "leicht verbessern" können.
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Archimedes

Offline Susanne

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #37 am: November 30, 2018, 21:48 »
Hallo Gyuri, mich überrascht, dass der BZ recht stabil ist. Haben ja schon einige gesagt. Mich würden Laborwerte interessieren, HOMA Index vor allem ü, C-Peptid und das TSH. Deine Frau ist Typ 2 Diabetikerin? Entschuldige, ich kenne Deine Lebenssituation nicht, ist sie psychisch krank, nimmt sie Neuroleptika, ist sie behindert oder dement? Was sagt sie denn, wenn Du „das Frühstück ausfallen“lässt? Protestiert sie denn da nicht?
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Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #38 am: Dezember 01, 2018, 00:16 »
Meine Frau wurde vor ewigen Zeiten mit einer Entzündung der BSD eingeliefert und danach als Typ1 klassifiziert.
Der Hausarzt schickte sie dann in eine "berümte" Münchner Klinik und dort war sie dann ein Typ2b und wurde völlig erfolglos mit verschiedenen Tabletten versorgt.
Der Internist, der sie danach behandelte hatte mit Diabetes nicht so viel am Hut und quatschte nur dummes Zeug.
Später kam noch eine Schilddrüsengeschichte dazu.
Als ich vom Hausarzt für mich Insulin forderte und bekam, wollte meine Frau auch Insulin, bekam aber keines und wechselte vom Internisten zu einem Diabetologen. Für den war dann meine Frau wieder ein Typ1.  :gruebeln:
Sie kümmerte sich aber sehr wenig um Diabetes; ihr großes Problem waren die astronomisch hohen Fettwerte.  :kreisch:
Dann wurde DMP für Typ2er "erfunden" und meine Frau wurde dazu wieder zum Typ2 erklärt.
(Originalton vom Hausarzt: "Wenn Sie Insulin pflichtig sind ist es auch nahezu egal, was Sie wirklich sind.")

Weil ihr immer sehr schwindlig war, kam ihr Kopf in die Röhre und dabei entdeckte man (zufällig) zwei unbemerkte Schlaganfälle.
Ein Jahr später bekam sie dann einen schweren Schlaganfall von dem sie sich nie mehr erholen sollte.
Weitere 4 Monate später kam dann noch ein kleiner Schlaganfall hinzu, der aber glimpflich verlief.
Nur eines war dann eine Katasrophe!
Seither (bereits seit dem großen Schlaganfall) spricht sie wie ein Kleinkind (inhaltlich aber normal), sie ist immer müde und schläft oft ein, ihr ist IMMER so schwindlig, dass man sie nicht ohne Sturzgefahr gehen lassen kann und beim Treppensteigen hat sie sich in der letzten Wohnung geweigert, 50 Stufen zu steigen. Das war der Hauptgrund, wesshalb wir in ein Hochhaus mit Lift umgezogen sind. Sie hat einen Schwerbehindertenausweis GdB100 B G H.
Obwohl sie auf einen Rollstuhl angewießen ist, wurde ihr eine Parkerleichterung aberkannt.  :patsch:

Aber jetzt zur Zuckerkrankheit:
Weder in den Krankenhäusern noch auf zwei Rehas wurde nur Blödsinn statt einer vernünftigen Diabetesterapie ersonnen.
Dann wieder in "Freiheit" ging ich mit ihr zu einer empfohlenen Diabetologin, die aber den selben Krankenhausblödsinn weiter machen wollte.

Erst als wir zu meinem Diabetologen wechselten, wurde auf die extrem hohen Werte eingegangen und ein neues Spritzkonzept entwickelt.
So stellten wir fest, dass bei ihr die Basalversorgung mit Lantus überhaupt nichts mehr bewirkt. Statt dessen erhält sie zu den Bolus-Einheiten (Fiasp) noch ein "Gute-Nacht-Insulin" ca. 23 Uhr (20 IE) und ca. 5 Uhr (25 IE) wieder ganz ohne BE. Dazu hat sie jetzt Actrapid - in der Hoffnung, dass uns die Wirkdauer bis 5 Stunden über die Runden bringt.
Wenn man ihren Verlauf als "gleichmäßig" betrachten will, mag es mein Verdienst sein, für sie in der Nacht aufzustehen, zu messen und zu spritzen.
Hat meine Frau am Abend zu viel genascht, wird aber meine "Schmerzgrenze" von 350mg/dl deutlich und mit der Erwartung eines weiteren Anstiegs überschritten, spritze in 5er Stufen Acrtapid entsprechend mehr als mit dem Diabetologen vereinbart. Weniger musste konnte ich noch nie spritzen. Es bestand niemals die Gefahr von Unterzucker.

Bei meiner Frau ein Essen ausfallen lassen, geht meist ohne Proteste ihrerseits, weil sie ALLES verschläft, wenn man sie nicht mit Gewalt aus dem Bett zieht. Meist kann ich am Einfachsten das Frühstück ausfallen lassen. Es bestünde zwar keine Gefahr, aber wenn ich nicht weiß, ob sie ein Frühstück einnimmt, will ich ihr lieber die vereinbarten 30IE Bolus lieber mit Actrapid verabreichen. Zum Mittag und abends gibt es aber 25 bzw. 40 IE Fiasp. (…und bei extremen Zwischenmahlzeiten auch)

Ich behaupte mal:
  • Mit einem Bolusrechner würde ich keinen so gleichmäßigen Verlauf hin bekommen.
  • Normal fehlt es bei meiner Frau an einer wirkungsvollen Basalversorgung. Die funktioniert aber mit Lantus nicht mehr.
    Im übrigen habe ich jetzt bei ihr das Absetzen von Metformin erbeten, weil es nachweißbar nichts bewirkt hat.

Mit den Laborwerten: HOMA Index vor allem ü, C-Peptid und das TSH
kann ich überhaupt nicht dienen. Im Patientenpass steht da nichts und der aktuelle Laborbericht gibt auch nichts her. Von alten Hausarzt gab es da mehr zu lesen, aber da komme ich jetzt auch nicht ran.

Von wegen "gleichmäßig"
So sah es heute aus

Die 50g KH um 10 Uhr sind ein Fehleintrag, weil ich annnahm, dass sie was zum Frühstück isst - hat sie aber nicht!

Auch Mittagessen gab es keines. Sie verschlief den ganzen Tag.
Gegen 18 Uhr gingen wir auf einen Weihnachtsmarkt und da gab es dann geschätzte 60gKH. Obwohl:  :rotwerd: es könnte auch mehr gewesen sein.

Das Tagesmuster der letzten 14 Tage sieht auch alles andere als gut aus.  :heul:

Gruß vom Gyuri
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Archimedes

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #39 am: Dezember 01, 2018, 15:39 »
Der heutige Tag bestätigt FAST eine schon lange gehegte Vermutung:gruebeln:



Die 440mg/dl vor dem Mittagessen können unmöglich vom üppigen Frühstück kommen.
Obwohl meine Frau um 9 Uhr noch tief und fest schlief zeigt das Tagesprotokoll einen heftigen Anstieg, der sich auch durch den Frühstücksbolus nicht bremsen ließ.
Wir waren unterwegs und hatten erst nach 14 Uhr Zeit für Mittagessen. Die 440mg/dl lassen sich nach meinem Verständnis nur so erklären, dass der Weihnachtsbesuch (ca. 18 - 20 Uhr) seine Wirkung erst … 12 Stunden später zeigte. Das zusätzliche Steckerleis um 1 Uhr + Extra 10 IE Fiasp kann es auch nicht gewesen sein.

Ich will immer wieder betonen, dass solche Beobachtungen mit blutigen Messungen unmöglich erkannt werden.
Ob nun eine blutige Gegenmessung einen um … 50 mg/dl höheren Wert ergeben würde ist bei meiner Betrachtung unwichtig.
Das ist auch mit ein Grund, wesshalb ich gegen eine Anpassung der Libre-Werte an eine blutige Messung bin. Ihr nennt das dann meistens "kalibrieren", was aber überhaupt nicht klappen kann, wenn die Abweichung nicht parallel verläuft.  :dozent:
Gruß vom Gyuri
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