Diabetesfragen > Der Erklärbär - Ich will's wissen
Bolus zuwenig --> Korrekturbolus größer als das fehlende Bolus?
MrElch:
Guten Morgen!
Also eine Basis brauche ich tagsüber noch nicht... Wenn ich nix esse über mehrere Stunden,
gehts halt langsam bergab... so wie früher bevor ich Diabetes hatte...
Halt wenn ich morgens eine scheibe Brot esse, die auch spritze und dann erst wieder abends
gegen 21 Uhr was zu futtern bekomme, was teils bei blöder arbeit vorkommen kann,
bin ich halt bei 75 oder 70... normal denke ich...
Also denke ich das es mit der Menge zusammenhängt...
Wenn ich richtig berechnet hätte... würde ich z.B. insgesammt 7 IE spritzen...
und wenn ich es falsch berechnet hätte oder was auch immer halt nur 5,5 IE...
Und wenn ich das nun später ausgleichen will, muß ich um die gleiche Wirkung ohne
die zusaätzlichen IE halt mehr spritzen... seh ich das richtig?
Also ist die Korrektur bei mir höher, weil sie keine Unterstützung hat...
--- Zitat von: Archchancellor am August 22, 2007, 12:07 ---
Ich jedenfalls splitte meine Einheiten nimmer auf:
10 IE sollen es sein (als Bsp.) dann werden daraus 2+5 in einem Abstand von 15 Minuten. Dies kann bei anderen auch einen längeren/kürzeren Abstand bedeuten.
--- Ende Zitat ---
Hab ich z.B. vorgehabt bei Pizza... oder so... Die Diabetesberaterinnen haben mir darauvhin gesagt, ich solle damit vorsichtiger
sein, weil durch die 2mal pritzen würde das Insulin viel besser Wirken und ich bräuchte dann weniger...
Hab ich alles noch nich ausprobiert... ich spritze entweder nach der Pizza, oder bei großen Mahlzeiten, um die 14 KEs oder mehr, mittendrin...
--- Zitat von: sonrisa am August 22, 2007, 17:23 ---
Bei mir ist es genau umgekehrt. Wenn ich vergesse, meinen Bolus zu geben (was leider mit der Pumpe öfter mal vorkommt), ist die spätere Korrektur bei mir immer niedriger als der eigentliche Bolus.
--- Ende Zitat ---
Aber wie kann das dann sein? kann ich mir nu garnich vorstellen... baaahh... manchmal ist das alles soooo kompliziert...
Eingefallenist mir das heute auch schon, es könnte ja bei jemanden auch andersrum sein... aber warum ist
das dann so...?
Ich werde in naher Zukunft auch nochmal zu den Beraterinnen laufen, und die darüber Löchern... mal schaun,
was die mir sagen...
Danke für die Antworten erstmal
Eine Gute Nacht wünscht
:elch: MrElch :elch:
Alf:
--- Zitat von: MrElch am August 23, 2007, 01:00 ---
--- Zitat von: sonrisa am August 22, 2007, 17:23 ---
Bei mir ist es genau umgekehrt. Wenn ich vergesse, meinen Bolus zu geben (was leider mit der Pumpe öfter mal vorkommt), ist die spätere Korrektur bei mir immer niedriger als der eigentliche Bolus.
--- Ende Zitat ---
Aber wie kann das dann sein?
--- Ende Zitat ---
Hmm, wenn die Korrektur rel. spät erfolgt, so dass bereits ein Teil des erhöhten BZ-Spiegels über den Urin ausgeschieden ist, muss man nat. weniger nach unten korrigieren als man ansonsten ursprünglich für die Mahlzeit als Bolus angesetzt hätte...
Joerg Moeller:
--- Zitat von: MrElch am August 22, 2007, 10:01 ---
Wenn ich jetzt z.B. zu wenig spritze...
Und ich lande irgendwo bei 250 nach 4 bis 5 Stunden...
Dann spritze ich 3 Einheiten korrektur... als beispiel...
Hätte ich richtig gespritzt hätte ich aber nur 1.5 oder so mehr gespritzt...
Warum brauch ich zur korrektur mehr Insulin, als wenn ich es gleich mitspritz?
--- Ende Zitat ---
Das ist im Grunde ganz simpel: Wenn du zuwenig spritzt, dann herrscht ja ein relativer Insulinmangel. (Gemesen am Blutzucker liegt relativ (=In Beziehung dazu) zu wenig Insulin vor)
In einem solchen Mangelzustand stellt der Körper langsam um auf Fettverbrennung. Aus dem Speicherfett werden vermehrt freie Fettsäuren losgelöst. Die behindern aber die Arbeit des Insulinrezeptors, machen ihn quasi resistenter. Das nennt man dann eine Fettsäureresistenz.
Das ist in etwa so, als wenn jemand einen Kühlschrank vor deine Tür gestellt hat. Wenn der da nicht steht, dann brauchst du auch nicht viel Kraft um sie trotzdem aufzukriegen. Wenn doch, dann musst du dich aber mehr anstrengen: die normale Kraft für die Tür plus die Kraft, um den Kühlschrank zu bewegen.
Das läuft auch bei einer Fettsäureresistenz: die Insulinmenge für den aktuellen BZ plus die Insulinmenge, um gegen die Resistenz anzukommen.
Ja schön, aber warum brauchen manche dann weniger Insulin? :kratz:
Weil die Nieren da mithelfen, den BZ zu senken. Die Nieren scheiden pro Tag 160-200 (zweihundert!) Liter Wasser aus.Da ist dann auch jede Menge Glucose und Mineralstoffe drin, die der Körper braucht. Die will er deswegen nicht alle hergeben, weil er sonst ja viel mehr essen (und trinken!) müsste. Also holt er sich das meiste davon wieder zurück. Allerdings schafft er nicht alles. Von der Glucose verbleibt dann, wenn da viel Glucose war (mehr als 160-180 mg/dl) ein Rest im Urin, der letztendlich ausgeschieden wird. (Und Glucose ist sehr anhänglich, deshalb nimmt sie auch noch jede Menge Wasser mit)
Ein Teil der Glucose geht dann also mit dem Urin verloren und gehört nicht mehr zum BZ = der BZ sinkt.
Allerdings wirkt sich das nicht, bzw sehr langsam auf die Fettsäureresistenz aus. Wenn man da also nicht die Kraft aufbringt, den Kühlschrank endgültig von der Tür zu räumen wird man den mit jeder neuen Insulingabe immer nur stückchenweise verschieben, bis er endgültig aus dem Weg ist.
MrElch:
--- Zitat von: Jörg Möller am August 23, 2007, 14:23 ---
...
Das ist in etwa so, als wenn jemand einen Kühlschrank vor deine Tür gestellt hat. Wenn der da nicht steht, dann brauchst du auch nicht viel Kraft um sie trotzdem aufzukriegen. Wenn doch, dann musst du dich aber mehr anstrengen: die normale Kraft für die Tür plus die Kraft, um den Kühlschrank zu bewegen.
...
--- Ende Zitat ---
Guten Morgen nochmal!
Na, wenn das nich mal eine Super Erklärung ist!!! :super:
Vielen Dank!!! :D
So sollte man auch in einer Schulung einige Sachen erklären... :ja:
Einmal gelesen und schon kapiert...
Danke nochmal! :D :D
Schöne Grüße
:elch: MrElch :elch:
Joerg Moeller:
Gern geschehen :rotwerd:
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