Autor Thema: Fahrradfahren  (Gelesen 81679 mal)

Offline klausing

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #120 am: Juli 16, 2008, 09:47 »
Also meine Freundin ist selbst im Sanidienst tätig. Daher weiß ich , dass ein BZ-Meßgerät nicht überall zur Grundausstattung gehört. Sie war auch froh als ich ihr eins gegeben habe.
Aber wie Du schon geschrieben hast bist Du ja mit Deinen BZ Werten recht gut zurecht gekommen. Gott sei Dank sind Deine Hypowahrnehmungen in Ordnung.

Aber Deine Zeit für 3500hm und 110km ist doch mehr als akzeptabel. Ich denke mal mit Pausen wäre ich da so bei 10 Stunden dabei gewesen.

Offline Adrian

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #121 am: Juli 16, 2008, 14:41 »
Glückwunsch!

Fährst Du immer mit so niedrigen Werten (84-139mg%)?

Grüße
Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline breschdlingsgsaelz

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #122 am: Juli 16, 2008, 19:54 »
Ich muss sagen, dass ich mich auch etwas gewundert habe, dass keiner ein BZ-Eisen hatte. Zumal ich ja an mehreren Stationen angehalten habe und die Sanis alle mit irgendwelchen offiziellen Autos da waren. Die, die mich auf Mallorca mit meinem lädierten Schlüsselbein aufgelesen haben, hatte z.B. auch eins. Die hatten allerdings einen RTW dabei, vielleicht haben die da eine bessere Grundausstattung. Und ich kann mich auch an die Story einer Bekannten (angehende Ärztin) erinnern, die gesagt hatte, sie hätte zu Ihrer Zeit im Rettungswagen mal Ihren BZ gemessen weil sie und Ihre Kollegen wegen lauter Einsätzen den ganzen Tag nicht zum Essen gekommen waren.

Egal, ist ja nix passiert. Ich werde das nächste Mal schauen, ob es was bringt, dem Veranstalter Bescheid zu sagen. Wenn die medizinischen Helfer wissen, dass Diabetiker dabei sind, nehmen sie vielleicht auch Geräte mit.

Zur Frage, ob ich immer mit so niedrigen Werte fahre: im Prinzip schon. Wenn ich einen Wert deutlich unter 100 messe, esse ich natürlich sofort was relativ schnell wirkendes (Gel). Meine Diab-Beraterin hat mir 150-180 empfohlen, das schreibt sie auch in ihrem Buch, aber sie hat erklärt, dass das ein Sicherheits-BZ ist. Ich lande meist darunter und bin mit Werten zwischen 120 und 160 ganz zufrieden. Längere Zeit über 150 war ich nur einmal, als ich zum (kleinen) Frühstück gar keinen Bolus abgegeben hatte und das Basal etwas weniger stark reduziert. Da ging aber alles ganz zäh und meine Ärztin meinte, ich soll das lieber nicht mehr so machen.

Was die Leistung betrifft: Es kommt ja nicht nur auf die Zeit an, sondern auch wie man sich am Ende fühlt. Ich würde sagen, mindestens das letzte Drittel bin ich nur noch auf dem Zahnfleisch dahingekrochen. Im zweiten großen Anstieg hab ich sogar ab und zu geschoben. Gut, es war da sehr heiss, aber eigentlich geht sowas nicht. Und dass ich von unserer Gruppe als letzter ins Ziel komme, daran möchte ich mich auch nicht gewöhnen, sonst warte ich eigentlich immer :(

Hat aber trotzdem Spass gemacht, zumindest am Anfang  :)

Offline klausing

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #123 am: Juli 17, 2008, 13:50 »
Zitat
Ich lande meist darunter und bin mit Werten zwischen 120 und 160 ganz zufrieden.
100 bis 150 sind auch so meine Werte beim fahren .
Zitat
m zweiten großen Anstieg hab ich sogar ab und zu geschoben.
bäääh Höchststrafe für einen Biker ... kein Sattel am Hintern und festen Boden unter den Füßen  ;D und nicht mal der kleinste Gang reichte mehr.
Da hast Du doch sicher einiges von Deinen Bikerkollegen zu hören bekommen.

Offline Thomas

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #124 am: Juli 20, 2008, 21:03 »
Hallo, herzlichen Glückwunsch an alle die ihr Ziel erreichen.  :respekt:
Einen Sanitäter ohne BZ Messgerät :balla: wo gibt es denn sowas :kratz:

Sich vorher bei derTourleitung als Diabetiker anzumelden finde ich nicht besonders gut. Ich finde wenn ich als Diabetiker an so einer Veranstaltung teilnehme muss ich entsprechend vorbereitet sein, mir wäre es unangenem wenn die einen besonderen Plan aufstellen. Ja es könnte sogar passieren das die dann Diabetiker nicht mitfahren lassen.
Wenn das Messgerät so wichtig ist, ja dann nehme ich auch ein Ersatzgerät mit.
 
Nicht das Ihr meint ich fahre kein Fahrrad oder habe nichts mit Diabetes zu tun.
Ich bin LADA (Typ 1) Diabetiker und fahre eine Menge Rad. Ich fahre regelmäßig zur Arbeit und fahre auch verschiedene Touren. Zur Arbeit sind es 15 km hin und dann wieder 15 km zurück. Schlechtes Wetter kenne ich nicht, es gibt ja nur falsche Kleidung. Meine Touren dieses Jahr waren 280 km am Main, dann bin ich mit dem Rad nach Gelsenkirchen zum Treffen gefahren 190 km und die letzt Tour habe ich mit meinen Kindern (sind schon erwachsen Tochter 18 Sohn 20) gemacht. Wir sind mit dem Fahrrad von NRW nach Berlin gefahren 585 km.
Zum Thema BZ messen: Ich messe nicht sehr oft, da ich sehr viel Erfahrung und eine gute Hypofühlung habe. Ein Ersatzgerät führe ich auf größeren Tour mit.


Mit freundlichen Grüßen

Thomas

TYP1 LADA;  Humalog u. Huminsulien; SiDiary

Offline breschdlingsgsaelz

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #125 am: Juli 21, 2008, 09:24 »

Sich vorher bei derTourleitung als Diabetiker anzumelden finde ich nicht besonders gut. Ich finde wenn ich als Diabetiker an so einer Veranstaltung teilnehme muss ich entsprechend vorbereitet sein, mir wäre es unangenem wenn die einen besonderen Plan aufstellen. Ja es könnte sogar passieren das die dann Diabetiker nicht mitfahren lassen.
Wenn das Messgerät so wichtig ist, ja dann nehme ich auch ein Ersatzgerät mit.

Ehrlich gesagt, ich habe das bisher auch nicht für nötig gehalten, weil ich dachte, ich kann für alles selbst sorgen. Aber man kann eben nicht immer für alle Eventualitäten vorsorgen. Könnte ja z.B. auch sein, man hat sich verrechnet und bekommt ne fette Hypo. Da wärs doch schon gut, wenn die Sanis gleich wüssten, was zu tun ist. Für ein zweites Messgerät hätte ich weder Platz in den Trikotaschen gehabt, noch glaube ich, dass es was genützt hätte: Wenn ein Gerät nen Wasserschaden hat, wäre das zweite sicher genauso kaputt.

Dass der Veranstalter einen nicht teilnehmen lassen will, wäre theoretisch möglich. Aber erstens finde ich es nicht so sehr wahrscheinlich, da Typ1er auch bei ganz anderen Veranstaltungen regelmässig mitmachen. Beim Ironman Frankfurt z.B. haben vor zwei Jahre acht Typ1 Diabetiker mitgemacht, die haben dem Veranstalter auch Bescheid gesagt und der hat sich wohl sehr bemüht, das auch für die alles passt. Und zweitens mal, wenn einem einzelnen Veranstalter meine Nase nicht passt, geh ich halt woanders hin. So wichtig ist mir das dann auch nicht.

Offline klausing

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #126 am: Juli 22, 2008, 08:34 »
Also ich kann nur sagen, dass ich immer eine Info dem Veranstalter zukommen lasse.
Dabei habe ich schon alles erlebt. Angefangen von einer Antwort wie: "na sie haben dann doch sicher ein Zuckerdöschen voll Traubenzucker dabei und wissen was sie tun!" bis zu "Danke, wir werden die Sanis auf eine solche Situation gesondert hinweisen weil sie bei derartigen sportlichen Veranstaltungen kaum mit Diabetikern rechnen" war alles dabei. Bisher habe ich noch nie etwas negatives gehört. Eher ungläubiges staunen geerntet, dass ich als Diabetiker das mit machen will und doch gar nicht wie "ein Diabetiker" aussehe.
Da ist wohl immer noch das Bild von alten dicken Menschen in den Köpfen verhaftet.

Offline Andreas

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #127 am: Juli 22, 2008, 22:26 »
Es gibt solche und solche Reaktionen: Wie ich in einem anderem Thread berichtet habe (vgl. http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,3692.msg83242.html#msg83242), will der Berlin Marathon seit der Medical Partner Bayer heißt keine Diabetiker mehr am Start sehen - zumindest hat er die von der IDAA organisierte Betreuung verboten ... Sehr unschön das Ganze (werde jedenfalls keine Diabetes-Produkte von Bayer mehr verwenden!).
Von daher: Ich teile es den Veranstaltern nicht mit (wer weiß, wie die reagieren?), schreibe es aber auf meine Startnummer, damit diese wichtige Info im Fall der Fälle gefunden wird - zudem spricht meine Pumpe Bände ...

Viele Grüße, Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline breschdlingsgsaelz

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #128 am: Juli 22, 2008, 22:41 »
Das ist ja der Hammer, Andreas! Ich habe dieses Jahr meinen langjährigen Boykott des Berlin-Marathons beendet, weil ich endlich mal wieder in meiner Wahlheimat Marathon laufen wollte. Die Massenveranstaltung und die Preisentwicklung der Startgelder, bei denen einem die aktuellen Spritpreise wie geschenkt vorkommen hatten mich in den letzten Jahren doch abgeschreckt. Aber wenn ich sowas lese - gibts da irgendwelche offiziellen Verlautbarungen oder gabs da hinter den Kulissen Reibereien? In Berlin muss ichs ja niemand sagen, da könnte ich selbst genügend Leute an der Strecke postieren.

Offline Andreas

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #129 am: Juli 23, 2008, 21:51 »
Nun ja, die Entscheidung fiel ohne die IDAA, im inneren Zirkel der Organisatoren. Es gab wohl vor etwa einem Jahr eine Sitzung des Medical Teams, auf der diese Entscheidung mitgeteilt worden ist (und in der Diskussion diese hässlichen Äußerungen gefallen sind).
Die IDAA wurde von der Entscheidung in Kenntnis gesetzt - zu einem Zeitpunkt, als alles bereits organisiert war (eine Diabetesassistentin, die an der Strecke betreuen wollte, hatte sogar schon Flüge gebucht ...). Offiziel ist es - angeblich - natürlich ein "juristisches Problem": Die Therapieeinstellung der Diabetiker sei nicht bekannt und könnten nicht entsprechend verantwortlich betreut werden. Inoffiziell wollen die Veranstalter aus Rücksicht auf ihre Sponsoren keine "Kranken" ...
Dennoch: Ich bin letztes Jahr gelaufen und werde dieses Jahr wieder laufen (bin also mit meinem Boykott sehr inkosequent ...).

Gruß, Andreas
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