Wenn der Körper im Streß ist (relativ egal ob psychisch oder physisch), dann schüttet er vermehrt Streßhormone aus.
Cortisol ist eins davon. Beim Diabetiker wirkt es sich besonders aus, weil dadurch die Wirksamkeit des Insulins abgeschwächt wird. Du hast vermutlich schon vom 'Dawn-Phänomen' gehört. Da steigt morgens der BZ an, weil der Körper morgens mehr Cortisol ausschüttet als tagsüber.
Katecholamine sind auch solche Streßhormone. Zu dieser Gruppe zählt z.B. das Adrenalin und das Noradrenalin. Hauptaufgabe ist es eigentlich Blutdruck und Herzschlag zu steigern, damit der Körper im Streß besser mit Sauerstoff versorgt wird.
Nebenwirkung bei Diabetikern ist aber, daß dadurch die Leber mehr Glucose freisetzt. Zum einen aus ihren Speichervorräten (Glykogenolyse), zum anderen durch Neubildung aus körpereigenen Substraten (wie z.B. (glykogene) Aminosäuren (Eiweißbausteine), Glycerin (aus dem Fettstoffwechsel), Lactat (Abbauprodukt beim muskulären Energiestoffwechsel)
Zusammengefasst kann man sagen, daß du im Streß vermehrt Hormone freisetzt, die
1. Die Insulinwirkung abschwächen
2. Den BZ erhöhen
Das ist physiologisch, also völlig normal.
Unphysiologisch bei dir ist, daß deine Betazellen diese Schwankungen nicht ausgleichen können. Das mußt du also selber tun. Und da du nicht so zeitnah auf deinen BZ reagieren kannst wie die Betas bleiben dir nur Strategien.
Z.B. indem du versuchst streßfrei zu trainieren. (Puls so in etwa 130-140 max.) und dann die Intensität langsam steigern. Eine Pulsuhr wäre dafür eine gute Idee.
Oder indem du von vornherein dafür sorgst, daß zu diesen Zeiten die benötigte Menge Insulin im Blut ist. Und das muß man langsam ausprobieren. Da würde ich gerade beim Sport eher eine Hyper in Kauf nehmen, als eine Hypo.