Autor Thema: Insulin Analoga - heute Entscheidung ob weiter von der Kasse gezahlt!  (Gelesen 19643 mal)

Offline AxTRIM

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Guten Morgen :)

laut tagesschau.de wird heute entschieden, ob die GKV weiterhin das teure Insulin-Analoga zahlt oder nicht. Da diese Entscheidung richtungsweisend ist wird ihr große Bedeutung zugemessen. Es ist wohl fast davon auszugehen, dass Analoga in Zukunft nichtmehr von der Kasse übernommen werden!

Ich meine aber, dies trifft nur auch neue Verschreibungen zu, wer also schon Analoga nutzt bekommt diese auch weiterhin gezahlt.

Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5716272_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Da ich noch nie etwas anderes als Apidra (Analogon) gespritzt habe halte ich mich mit einer Aussage mal zurück, ich weiß ja nicht ob ich nicht auch mit Humaninsulin zurechtgekommen wäre.

Tagesschauende Grüße,
Peter
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Offline Duff Rose

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Moin,

soweit ich weiß sind hier nur Typ-2 Diabetiker betroffen, nicht Typ1.  :gruebeln:

Also ich habe jetzt auch Apidra, vorher hatte ich das Humaninsulin Insuman Rapid. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht sag ich euch! Ich gebe das Insulin nicht wieder her. Das Humaninsulin ist für junge Menschen wie mich totaler Müll! Ich kam mir immer so eingeschränkt vor, habe vor Kaffeetrinken und Abendessen bei Geburtstagen meinen tollen SEA nie einhalten könen (wie auch bei über 1ner Stunde) und so immer schön hohe Werte nach dem Essen gehabt. Erst vier-fünf Stunden nach dem Essen ging der BZ wieder in den Normbereich. Morgens war es am schlimmsten, da gings aufwärts bis 300mg/dl und dann wieder runter auf 80mg/dl. Und das jeden Tag, klasse!  :mauer:
Apidra ist das krasse Gegenteil, es wirkt bei mir genau richtig. Morgens muss ich zwar immernoch einen SEA einhalten (20-30 Min), dafür kann ich Mittags und Abends unmittelbar vor der Mahlzeit spritzen, das ist eine ganze Ecke Lebensqualität mehr, man denke nur an die ganzen kurzfristig entschiedenen Essenszeiten.... . Hinzu sind hohe Werte schnell korrigiert, innerhalb einer Stunde sinkt man schon richtig schön schnell ab, während ich beim Humaninsulin bis zu 6 Stunden warten musste.

Ich bin 24 Jahre alt, gehe am Wochenende immer weg und feier auch sehr oft. Bei sowas muss man dann in Sachen Essen und trinken  (:prost:) flexibel sein. Wenn ich mal 5 Bier oder so trinke und mit dem BZ zu hoch bin, kann ich ruhig mit Apidra vorsichtig korrigieren, da ich ja noch etwas wach bin und nach einer Stunde nochmal messen kann. Bei Insuman Rapid habe ich nie korrigiert bei Bier, da ich Angst vor nächtlichen Unterzuckerungen hatte, da es ja Ewigkeiten wirkt. Und so wacht man dann morgens mit 280mg/dl auf und denkt sich, daß man das nächste Mal wohl den ganzen Abend mit Cola Light oder Wasser verbringen muss und folglich einen Koffeinschock erleidet.
Das mit dem Bier war jetzt nur ein Beispiel der flexibilität des Insulins, nicht denken ich hätte es nur deswegen.  :zwinker: 

Für ältere Menschen, deren Verdauung vielleicht etwas an Geschwindigkeit verloren hat und die feste Essenszeiten haben könnte das Humaninsulin besser sein, muß aber auch nicht. Für mich jedenfalls hat das Humaninsulin keinen einzigen Vorteil gegenüber dem Apidra.

Gruß
David
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Offline Angela

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Moin,

soweit ich weiß sind hier nur Typ-2 Diabetiker betroffen, nicht Typ1.  :gruebeln:
:gruebeln: aber gibts solche Diskussionen bei euch nicht schon länger?
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

Offline Jo

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Na, laut WDR-5 ist die Entscheidung ja soeben gefallen, und die Analoga dürfen nicht mehr auf Kosten der Krankenkasse verschrieben werden.

Gruss

Jo

Offline Mischka

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betrifft mich das jetzt mit meinem humalog konsum?
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Offline Angela

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Ich denke Jörg wird sich da sicher genauer erkundigen, nicht wahr Jörg?   :kratz:
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Offline Andreas

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Ich zitiere mal www.tagesschau.de:

Zitat
Die Kostenerstattung für die so genannten Insulin-Analoga zur Behandlung von Diabetes wird deutlich eingeschränkt. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) entschieden, in dem Ärzte, Krankenhäuser und Kassen vertreten sind. Die umstrittenen Diabetes-Mittel werden nur noch von der Kasse bezahlt, wenn sie nicht teurer sind als herkömmliches Humaninsulin.
Der Ausschuss begründete die Einschränkung damit, dass Patienten mit Altersdiabetes "ebenso zweckmäßig und derzeit wesentlich kostengünstiger" mit Humaninsulin behandelt werden können. Es gebe zudem keine Belege für die Überlegenheit der Insulin-Analoga. (...)
Einige Ausnahmen ließ der Bundesausschuss aber zu: Das Präparat darf weiterhin von den Kassen verordnet werden, wenn ein Patient allergisch auf Humaninsulin reagiert. Ausnahmen gelten auch für Patienten, bei denen der Stoffwechsel trotz intensiver Therapie mit Humaninsulin nicht stabil bleibt oder bei denen eine Therapie mit Insulin-Analoga wegen unverhältnismäßig hoher Humaninsulindosen wirtschaftlicher ist.

Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5716272_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Ich finde die Lösung durchaus akzeptabel: Analoga sind - falls medizinisch indiziert - weiterhin für Typ II möglich, zunächst ist aber Humaninsulin das Mittel der Wahl. --- Und für alle jetzigen und zukünftigen Ier gibt es sowieso keinen Grund zur Aufregung, bei denen bleibt alles, wie es ist (übrigens auch für die IIer, die bereits mit Analoga behandelt werden...).

Gruß, Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline meli

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Ich finde die Lösung durchaus akzeptabel: Analoga sind - falls medizinisch indiziert - weiterhin für Typ II möglich, zunächst ist aber Humaninsulin das Mittel der Wahl. --- Und für alle jetzigen und zukünftigen Ier gibt es sowieso keinen Grund zur Aufregung, bei denen bleibt alles, wie es ist (übrigens auch für die IIer, die bereits mit Analoga behandelt werden...).

Ja, seh ich auch so. Aber wenn die bei T2ern Einschränkungen machen, kommen die bestimmt auch irgendwann für T1.
Ich glaube, dass für viele T2 Patienten überhaupt eine Insulin Behandlung (egal ob Human- oder Analog-) das wichtigste ist. Aber das wäre ja wieder ein anderes Thema...

LG, Meli
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Offline Jo

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Wäre das für Euch auch "akzeptabel", wenn der Ausschuss sich nicht nur zu Diabetikern mit "Altersdiabetes" geäussert, sondern das auch für Typ-I-er entschieden hätte?  Mich wundert es, dass hier SOFORT reagiert wird mit dem Hinweis, dass das ja nicht für Typ 1 gilt, und mich wundert auch, dass Typ-I-er das SOFORT "akzeptabel" finden...

Ich war mit Humaninsulin nur auf ca. HbA1c 8,5 einstellbar, wir haben das ca. 5 Monate versucht; nach Einstellen auf Apidra innerhalb weniger Wochen auf 6,5. Ich bin sehr gespannt, ob ich wieder Apidra bekommen werde...

Aber vom individuellen Fall abgesehen: Mit Humaninsulin ist ein so "problemloses" Leben wie unter Analog einfach nicht möglich. Unterzuckerungen, Spätunterzuckerungen werden die Regel sein, spontanes Essen wird nicht mehr möglich sein, im Restaurant wird man wieder zittern, ob der Kellner wohl das Essen rechtzeitig bring, weil man ja vor 20 Minuten schon gespritzt hat... Und all das unter Analog geregelt zu bekommen,  nennt dieser "Qualitäts"ausschuss keine Verbesserung der Lebensqualität. Mich widert dieses Gesundsanieren auf Kosten chronisch Kranker nur noch an. Und Solidarität scheinen wir Typ-IIer ja nicht erwarten zu dürfen. Ist klar. Wir sind's durch hemmungslose Disziplinlosigkeit ja auch selbst Schuld.

Gruss

Jo

Offline unknown

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Hallo zusammen,

wenn die Entscheidung konsequent gewesen wäre wären alle Analoga (kurz und langwirksamm) und sowohl Typ 1 und Typ 2 betroffen.
Dann wäre auch gleich ein Klagegrund, nämlich Gleichheit im GG, nicht mehr da.

Aber einen Vorteil hat das ganze auch. Die Diabetiker müssen besser geschult werden.

Grüßle

Norbert