Autor Thema: Pumpenschulung  (Gelesen 4829 mal)

Offline zreptil

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Pumpenschulung
« am: Mai 16, 2006, 15:56 »
Hallo Leute,

ich hätte mal eine Frage an alle Pumpenträger. Wie läuft denn so eine Pumpenschulung ab? Gesetzt den Fall, ich möchte mir eine Pumpe verschreiben lassen (dürfte mit meinem Dawn-Phänomen und den Schwankungen über den Tag kein Problem sein), was muss ich da tun? Wie läuft die Einstellung ab?

Muss ich mich dann wieder ein paar Tage ins Krankenhaus legen, oder komme ich da mit einer ambulanten Beratung weg? Dass mir jemand die Sache mit dem Katheder zeigen muss und mir auch erklären muss, wie lang die Kanüle speziell bei mir sein muss und was es sonst noch zu berücksichtigen gibt, ist mir klar. Ich will mich nur nicht wieder ins Krankenhaus legen. Das ist mir zu langweilig.

Ist es möglich, sich eine Pumpe verschreiben zu lassen, eine Schulung zu erhalten und dann fröhlich nach Hause zu gehen, oder muss das stationär gemacht werden? Wie sind Eure Erfahrungen damit?

LG Andi

PS:
Sorry, wenn das Thema schonmal da gewesen sein sollte. Ich habe nur auf die schnelle Suche nichts derartiges gefunden.
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Offline Der Süsse

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Re: Pumpenschulung
« Antwort #1 am: Mai 16, 2006, 16:07 »
Hallo zreptil

schau mal da
http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,2512.0.html

also kann ambulant oder im KH passieren.
ambulant lohnt sich natürlich nur wenn die Möglichkeit in der Nähe besteht.
Ich war am 1.Tag beim Doc Pumpe bekommen und Erklärungen.
Hat insgesamt so 5-6 Stunden gedauert.
Dann erstmal jede Stunde tagsüber gemessen und so alle 2 Tage zum Doc
Dann mit grösserem Abstand, bis es so gepasst hat und die Fragen auch alle geklärt waren.

Grüsse Olaf
 
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Offline Llarian

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Re: Pumpenschulung
« Antwort #2 am: Mai 16, 2006, 16:24 »
Hallo Leute,
Hallo Leut,

Zitat
oder komme ich da mit einer ambulanten Beratung weg?
Prinzipiell ist alles möglich: beim Arzt bekommen, halbe Stunde die Grundfunktionen zeigen lassen und damit nach Hause... über ambulante Schulung und Einarbeitung oder eine Woche in einem Diabetesteil eines Krankenahsues, der darauf ausgelegt ist, nichtkranke Leute auch zu beschäftigen... oder drei Wochen im Diabetesdorf mit >100 Stunden Schulung Theorie und Praxis.
Du kannst Dir selbstverständlich das nehmen, wo Du mit dem wenigsten Aufwand "weg kommst". Meine Erfahrung ist, daß sich das früher oder später heimzahlt, wenn man das einfach nur so schnell als möglich über die Bühne ziehen will. Eine saubere Definition der Basalrate ist in einer Woche z.B.  kaum möglich, die Schulung kann gut sein, muß aber nicht... und irgendwann will man mehr. Insofern nimm soviel mit, wie Du kannst und such Dir das sorgfältig aus, Du wirst es Dir später selbser danken.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Pumpenschulung
« Antwort #3 am: Mai 16, 2006, 18:49 »
Ich hab meine Einstellung auch ambulant gemacht. Jeden Tag mit dem Doc telefoniert und ihm morgens die Daten vom Vortag gemailt und 2 mal die Woche da hin. Ging auch.

Der Königsweg ist aber der, wie von Anja schon angesprochen: eine wirkliche Intensivschulung, wo man auch die Feinheiten lernt, die sonst kaum zur Sprache kommen.
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Offline Corinna

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Re: Pumpenschulung
« Antwort #4 am: Mai 16, 2006, 21:31 »
ich persönlich habe es stationär gemacht, und bin auch forh über diese entscheidung. es waren zwar 10 tage, die ich im krankenhaus war, aber langweilig war es eigentlich nicht, hatte viel programm (schulung, untersuchungen) ansonsten bin ich halt spazieren gegangen oder so, oder mich mit anderen diabetikern, die da waren unterhalten...
jedenfalls haben ich dann bei der schulung mehrere katheter ausprobieren können (kann man natürlich zu hause auch) und konnte jederzeit bei fragen irgendwen fragen, was bei ambulant ja nicht zu JEDER zeit möglich ist; einmal z.b. saß ein katheter nicht richtig, hab ich gemerkt, weil der wert bei 300 war ohne wikrliche erklärung, da fand ich es schon ganz hilfreich, dass ich in der situation nur schnell um die ecke zur schwester konnte und nicht erst telefonieren etc.
und auch die basalrate konnte so besser eingestellt werden, weil da auch immer nachts gemessen wurde, (zu hause hat man ja doch nicht immer die disziplin jede nacht zu messen), und es wurde jeden tag zwei mal diskutiert, was man wie ändern konnte etc.
naja, ich denke man bekommt es sicher auch ambulant hin, kann ja auch verstehen, dass du nicht extra wieder ins krankenhaus willst, aber intensiver ist es denk ich mal schon...
aber das ist auch wieder jedem selber überlassen.

LG, Corinna
seit 08/1996 DM 1, seit 06/2005 Paradigm 512 mit Humalog

Offline meli

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Re: Pumpenschulung
« Antwort #5 am: Mai 16, 2006, 22:06 »
Wenn bei mir Pumpe:
dann 5 Tage stationär. Find ich -für mich- besser. Ambulant könnte ich nur bei 'nem Doc, der meiner Meinung nach... Außerdem werden im KH auch ein paar Diabetiker sein.
Eigentlich wollte auch gerne Ambulant, aber wie schon geschrieben müsste ich zu dem ...Doc oder lange fahr Zeiten. :-\

 ::) mal sehen.
Grüßle
Meli
CSII SpiritCombo/Humalog.
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Schnurble

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Re: Pumpenschulung
« Antwort #6 am: Mai 17, 2006, 12:17 »
Hi,

ich habe meine Pumpe ambulant mit paralleler Schulung bekommen. Wir waren eine Gruppe von vier Leuten, die eine Paradigm bekamen. In der ersten Stunde war Einführung in die Pumpentherapie, und wir bekamen schon mal die Pumpen zum Anschauen mit nach Hause. Hausaufgabe war, die Batterien einzusetzen, Datum und Uhrzeit stellen und schon mal ein bissel mit der Pumpe rumspielen und vertraut machen.
Am nächsten Tag wurde die initiale Basalrate ermittelt, und jeder durfte seine in die Pumpe einprogrammieren. Ausserdem zeigte uns die Kursleiterin verschiedene Katheter, so dass wir uns schon mal überlegen konnten, welchen wir zuerst ausprobieren wollten.
In der dritten Stunde wurde es dann ernst, wir lernten, wie man ein Reservoir befüllt und in die Pumpe einlegt, Schlauch befüllt, und dann setzten wir uns den ersten Katheter, und hingen die Pumpe an.

Danach hatten wir über die nächsten drei Wochen etwa 2-3 Abende pro Woche je 2 Stunden Schulung. Da wurden dann die BZ-Protokolle von den Tagen davor besprochen, und die Basalraten angepasst (wir mussten erstmal selber Anpassungen vorschlagen, und die Leiterin stimmte dann zu oder nicht), und dann wurden noch alle möglichen Themen im Zusammenhang mit CSII besprochen (Hypo, Hyper, Keto, Sport, die verschiedenen Bolusarten in der Pumpe, Basalratentests, Anpassen bei Reisen über mehrere Zeitzonen, was tun wenn die Pumpe für kurze oder längere Zeit abgelegt wird etc.)

Kurz vor Ende der Schulung gab's dann auch Einzelgespräche mit dem Doc, und nachdem die Schulung vorbei war, übernahm der Arzt dann die weitere Einstellung, aber da war bei den meisten das Ganze schon ganz gut eingeschwungen und es fehlte höchstens noch etwas Feintuning.

Ich fand das sehr gut, man war am Anfang gut betreut, aber es gab das Wissen in gut verdaulichen Häppchen und nicht alles auf einmal im Schnelldurchlauf. Gleichzeitig hatte man noch einen normalen Alltag, mit Arbeit und zu Hause, denn was nützt eine Anpassung im Krankenhaus, wenn es ja dort ganz anders ist im normalen Alltag.

LG,
Anja