Autor Thema: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6  (Gelesen 4533 mal)

Offline Kladie

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #20 am: Januar 25, 2023, 15:12 »
Hallo Gyuri,

orginal Gyuri:
Zitat
Den flachen Verlauf ANSTREBEN und EINHALTEN sind bei mir zwei unterschiedliche Dinge. :rotwerd:
Den VERDACHT, dass ich vielleicht immer dieses Phänomen habe, äußerte mein alter Diabetologe aufgrund von meinen BZ-Aufzeichnungen und empfahl mir ganz früh ein paar Einheiten schnelles Insulin.

Erst später mit FSL stellte sich heraus, dass ich nicht immer so einen Anstieg habe.
Es zeigte sich aber auch, dass die 5 I.E. auf keinen Fall zu einem Absturz führen. Ich spritze heute immer noch 5 I.E. Fiasp zu meinen 24 I.E. Lantus in der Früh (je nachdem wann ich wach werde).

Die 5 IE würden bei mir nie ausreichen um mein Aufstehphänomen zu kompensieren. Ich benötige viel mehr Insulin um zum Frühstück einen ausreichend tiefen BZ zu haben.

Ein CGMS habe ich jetzt schon ein paar Jahre nicht mehr und messe auch nur noch den NüBZ regelmäßig. Im Laufe meiner Therapie habe ich mir eine Vorgehensweise erarbeitet, die vermutlich ausreichend gut ist. Vielleicht wäre ein flacherer BZ Verlauf noch erstrebenswerter aber dazu müsste ich wieder viel mehr Meßaufwand treiben. Bei mir ist das Problem, daß das Analoginsulin eine Wirkzeit >3 Stunden hat und der BZ Anstieg nur 60 - 75 Minuten dauert. Der BZ Anstieg um 50 mg/dl dauert bei mir nur ein paar Minuten aber das Insulin braucht viel länger um den BZ wieder runter zu bekommen.

Mein goldener Standard ist: 15 IE Analogon sofort nach dem wach werden spritzen und dann abhängig vom NüBZ 30 - 60 Minuten warten bis zum Frühstück. Den genauen SEA beim Mittag- bzw Abendessen halte ich aber nicht ein, denn es ist nicht so ein regelmäßiger Vorgang und Sicherheit geht vor. Daher ist dann wohl auch ein nicht ganz so flacher BZ Verlauf zu erwarten. Standardmäßig spritze ich aber möglichst früh meine 15 IE Humalog zu jedem Essen wenn es Nudeln, Kartoffeln oder Reis als Beilage gibt. Ansonsten auch mal 5 IE weniger. (Ich ändere die Dosis immer nur in 5er Schritten weil einzelne IEs keine Wirkung bei mir haben)

Mein aktueller HbA1c ist 5,7% und deshalb wird mich niemand dazu bringen etwas an meiner Vorgehensweise zu ändern.

Offline Joerg Moeller

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #21 am: Januar 25, 2023, 15:28 »
Meine Frau hat meist nur so einen Anstieg in der Früh, wenn sie in der Nacht vor dem TV noch irgendwas nascht oder es zum Abendessen fettes und eiweißreiches Essen gab. :lecker:

Ja, das hab ich auch, aber das kann ich dank Pumpe ganz gut abfangen. Entweder über einen verzögerten Bolus oder indem ich einfach mein Basalprofil über Nacht auf 150% erhöhe.
Morgens steige ich dann an, wenn ich mir keine 3 IE zum Aufstehen gönne, und dann geht auch mein Hoch-Alarm irgendwann los.
Allerdings habe ich den auch auf 140 stehen und nicht auf 180.
Bei 180 ist das Kind ja bereits in den Brunnen gefallen, was ich eigentlich vermeiden möchte. Ich lasse mich daher schon bei 140 warnen. (dann kann ich den Verlauf immer noch einfach abfangen)
Und in der Nacht schalte ich den ganz aus, kann man in der Dexcom-App ja einstellen.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #22 am: Januar 25, 2023, 22:29 »
[…]
Allerdings habe ich den auch auf 140 stehen und nicht auf 180.
[…]
Ich kann auch mal Spitzen von … 250 (und mehr) ab OHNE korrigieren zu müssen.  :ja:
Das könnte ich belegen, will euch aber nicht NOCH MEHR mit Diagrammen langweilen.  :rotwerd:
Stimmt, der Hochalarm ist in der Tat gerade auf 180 eingestellt, sonst ist er aber bei 150.
Das gilt dann aber nur von 8:00 bis 20:00.
Zwischen 20:00 und 8:00 steht mein Hoch z.Zt. bei 240 … und bei meiner Frau sogar auf 350  :o
(Was sollte ich schon nachts großartiges machen? Selbst Fiasp-Korrekturen von bis zu 30 I.E. hatten ÜBERHAUPT NICHTS bewirkt. Jetzt bekommt sie ab 300 eine zusätzliche Tresiba-Korrektur zu ihren 38 Spät-Einheiten, die aber auch nicht viel bringt.)

Meine Langzeitwerte <7,5% (der letzte war bei 7,0%) genügen mir, der Hausärztin und der Diabetologin sowieso vollauf.  :coolman:
Und so muss ich im Schnitt nicht all zu viele Werte über 150 fürchten und brauche dafür schon gar keinen Alarm. Dazu kann man ja ständig den Verlauf nachschauen.

Alarm ist höchstens bei akutem und plötzlichem Unterzucker sinnvoll … und das für meine Frau noch mehr als für mich, weil ich mich auf mein Gefühl verlassen kann, meine Frau so ein Hypo aber "einfach" verschlafen würde. Um so mehr haben mich die häufigen Fehlalarme mit FSL2 verärgert, die es seit G6 auch nur noch SEHR SELTEN gibt. Eher sind sie dann schon fast berechtigt.

Bitte haltet euch nicht zu sehr an meinen 5 I.E. in der Früh auf. Der Zahlenwert wurde damals vom Diabetologen über den Daumen geschätzt (noch vor FSL) und ich habe es nach ein paar Versuchen mit anderen Werten einfach bei 5 belassen. Ob ich die wirklich brauche, weiß ich gar nicht. Aber sie schaden mir nicht und wenn ich sie auf Dauer weg ließe, könnte ich meinen, dass so ein sehr seltener Gupf doch davon kommt, ganz früh nichts zu spritzen.
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Archimedes

Offline ralf

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #23 am: Februar 05, 2023, 18:02 »
Hallo,

bei der Suche im Netz bin ich auf folgenden Artikel gestoßen:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/deutschland-cgm-blutzucker-diabetes-1.4476019-2

Das betrifft zwar Dexcom 4 und 5, aber ist das Verhalten der Verantwortlichen in der Firma wirklich so?
Das wäre dann ja auf dem selben Niveau, auf dem ich Abbott erlebt habe. Also Regen --> Traufe.

Offline Gyuri

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #24 am: Februar 06, 2023, 10:04 »
 :nein: Als "Außenstehender" der SZ komme ich da leider nicht über den Link an den Artikel ran.

Ohne etwas gelesen zu haben  :pfeif: und/oder zu wissen, was die Verantwortlichen machen …

Es gibt sicher sowohl hier wie dort eine Geschäftsführung, der es nur wichtig ist, Gewinn zu machen um die Geldgeber bei Laune zu halten.

Ich habe so etwas in meinem Berufsleben aber nur bei kleineren Zulieferfirmen erlebt, dass sie ihr eigenes Qualitätsmanagement aushebelten, um "kurzfristig irgendwas" liefern zu können. Langfristig gingen die aber alle unter.  :ka:

Die Frage ist: Wen sieht Abbott oder Dexcom als Kunden?
  • Sind es wir Anwender?
  • Sind es die Ärzte, die ein Rezept ausstellen?
  • Sind es die kranken Kassen (und nur indirekt wir), die die Produkte bezahlen?
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Archimedes

Offline ralf

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #25 am: Februar 06, 2023, 10:56 »
:nein: Als "Außenstehender" der SZ komme ich da leider nicht über den Link an den Artikel ran.
Komisch. Ich bin auch kein SZ-Kunde. Aber hier ein Zitat daraus:
Im Januar 2019 reagiert das BfArM und berichtet Brunner von einer "Risikobewertung" der Dexcom-Geräte G4 und G5: Die Fehlermeldung ohne akustisches Warnsignal stelle eine "nicht akzeptable Gefährdung des Nutzers" dar. Besonders nachts sei die Gefahr schwerer Unterzuckerungen erhöht. Wie in der Korrespondenz des BfArM mit dem Hersteller zu lesen ist, will Dexcom diese Geräte trotzdem nicht nachzurüsten. Bei seinem neuen G6-Gerät ertöne jedoch 20 Minuten nach Auftreten der Fehlermeldung ein akustisches Signal, schreibt das Unternehmen.

Also: Trotz fehlendem akustischen Alarm bei Dexcom G4 und G5 und der oben zitierten Behörden-Feststellung hat sich Dexcom anscheinend geweigert, nachzubessern.

Kunden sind die Krankenversicherungen, die aber in solchen und ähnlichen Fällen auf die Informationen der Verwender angewiesen sind. Wobei ich im zitierten Fall davon ausgehen sollte, dass es einen Informationsaustausch zwischen BfArM ind Krankenversicherungen geben sollte. "Sollte", weil ich weiß, wie zuverlässig sowas in unserem Land funktioniert -- leider. :-(


Offline Andi

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #26 am: Februar 06, 2023, 12:25 »
Als "Außenstehender" der SZ komme ich da leider nicht über den Link an den Artikel ran.

Der Link ist frei zugänglich  :kratz:
Lediglich dieser depperte Cookie-Krempel ( :burger: ) muss weggeklickt werden.
.                                                       ,---> SiDiary ==> Bericht ist für den DOC
FSL3 ---> JugGluco ---> xDrip ---{
                                                        `---> GARMIN Fenix6PRO ==> BZ Live ist für mich! ;D

Offline Gyuri

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #27 am: Februar 08, 2023, 13:52 »
 :rotwerd: Kann schon sein, dass ich mich nur dumm angestellt hatte.
Tut mir leid, Unruhe gestiftet zu haben. :wech:

Was die Alarme von G4 und G5 betrifft:
Ich kenne zwar nur G6, aber da könnte ich schon einen Vergleich zum FSL2 machen.
(hier gehts ja nur um den Umstieg von FSL2 zu G6)
Bei beiden Systemen hatte ich eher Probleme mit ZU VIEL ALARM als zu wenig davon.
Wer seine Einstellung so macht, wie in den Anleitungen "dringend empfohlen" wird immer dann alarmiert, wenn es auch nur den Hauch einer möglichen Gefahr gibt.

Ich habe am G6 inzwischen meine Alarme ALLE abgeschalten und bin froh, dass man das kann.
Beim FSL2 konnte ich auch auf Alarme verzichten, musste die aber mit "Trick17" abstellen.
Ich aktivierte jeden Sensor mit einem FSL(1)-Anzeigegerät, nutzte dann aber die App auf dem Handy. Dort erhielt man "nur zu Sensorbeginn" den Hinweiß, dass es keine Alarme gibt.  :coolman:

Falls G4 und G5 da wirklich keine Alarme ausgeben sollten, ist dieses Problem (das für mich keines ist)  ab G6 behoben.
Auf keinen Fall würde ich in diesem Fall sagen, Dexcom wäre schlimmer oder besser als Abbott.
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Archimedes

Offline ralf

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #28 am: Februar 08, 2023, 14:02 »
Danke für deine Infos.
Mir ging es aber auch um die Firma (Dexcom) als "Geschäftspartner". Man hat ja sicherlich schon von Zeit zu Zeit mit denen zu tun.

Offline Gyuri

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Re: Wechsel FSL 2 zu Dexcom G6
« Antwort #29 am: Februar 08, 2023, 14:30 »
Ja nun:
Zitat
… Im Januar 2019 reagiert das BfArM und berichtet Brunner von einer "Risikobewertung" der Dexcom-Geräte …

Diese "Risikobewertung" (=ein technisches Problem) sagt aber meiner Meinung nach recht wenig über die Zuverlässigkeit eines Geschäftspartners aus.

BEISPIEL

Ich will das mit dem Alarm mal mit dem "Kalibrieren" vergleichen.
Abbott sagte bei FSL, FSL2 … man braucht nicht kalibrieren, weil die Werkskalibrierung genügt.

Dexcom baute früher schon eine Kalibrierfunktion ein. Was die wirklich konnte, weiß ich nicht.
Seit G6 weiß man aber: "Kalibrieren ist NORMAL nicht nötig"; wer das trotzdem tun will, kann das tun.

Wer jetzt trotz Unnötigkeit auf "Kalibrieren" besteht, ist mit Abbott unzufriedener als mit Dexcom.
Obwohl die beiden diesbezüglich sehr nah beieinander sind.

Das hat aber nur wenig mit dem Geschäftspartner Abbott zu tun, höchstens mit der mangelhaften Kommunikation deren Qualitätssicherung mit den Anwendern. Dexcom erlaubt es, die Messreihen nach Herzenslust zu "verstellen", rät aber dringend davon ab zu viel des Guten zu tun.
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