(…) Ich möchte wissen warum mein BZ gestiegen ist um danach die am genauesten wirksamen Antidiabetika verschrieben zu bekommen. Das Gießkannenprinzip lehne ich ab.
Besonders deutlich mag man das an der Therapie meiner Frau erkennen. Wir haben z.Zt. nur die Steuerschraube Insulinzufuhr um ein Entgleiten ihrer Glukosewerte (was anderes können wir nicht messen) in Bereiche >400mg/dl zu
verhindern … verringern.
Mit gelegendlichen Einzelmessungen, wie sie früher bei uns üblich waren, könnten wir nicht einmal sicherstellen, dass die jeweilige Insulindosis zur Ernährung passt. AUfgrund der kontinuierlichen Messung wissen wir aber auch nicht viel mehr als dass es für sie besser wäre nichts mehr zu essen.
Es ist nahezu unerheblich, was ich ihr spritze. In der Nacht werden Fresssünden, die vielleicht beim letzten Abendessen, vielleicht aber auch beim letzten Mittagessen begangen wurden, bestraft.
Eines weiß ich sicher: Hinterherspritzen führt zu keinem befriedigenden Ergebnis. Die besten Ergebnisse erziele ich, wenn ich bei ihr das Frühstück ausfallen lasse, jedoch so viel spritze, wie es bei einem 7BE-Frühstück nötig wäre. So gelangen wir von vielleicht 300mg/dl auf vielleicht 140mg/dl … bis zum verspäteten Mittagessen.
Wie schon geschrieben: Ich kann nur den Glukose-Spiegel messen und die BE schätzen. Ach ja, Wiegen kann man auch noch. Und ich habe keine Ahnung was man besser machen könnte um die Lage zu verbessern. Trulicity hat übrigens bei ihr langfristig nichts bewirkt … außer für unerwünschte Nebenwirkungen zu sorgen. Meine Frau jetzt als Versuchskaninchen für
Semaglutid freizugeben, kann genauso keine Option sein wie der Wechsel von einen Insulin zum Anderen.
Am 14.11. haben wir wieder einen DMP-Thermin. Dort kann ich zwar ungestraft meinem Frust freien Lauf lassen, großartig ändern wird das aber nichts. Es wird weiter an den Symptomen herumgebastelt, weil diese Strategie bei den meisten Diabetikern so aufgeht.
[Sarkasmus on]
Vielleicht sollte man uns das Libre wegnehmen und auch keine Teststreifen mehr verschreiben?
So kommen wir nicht mehr auf die Idee, aufgrund des Blutzuckers auf den Gesundheitszustand zu schließen. Vierteljährlich eine HbA1c-Messung sollte doch genügen?
[Sarkasmus off]