Plauderstündchen > Hallo Freunde!
ein neuer aus Bayern
Kladie:
Hallo Berti,
wenn es bei dir früh genug war als Diabetiker erkannt zu werden ist das ein Riesenvorteil. Gyuri hat es ja auch geschrieben und auch ich bin der Meinung, man kann gar nicht früh genug mit Insulin gegen die DM-T2 Resistenz ankämpfen. Gesund und kalorieenbewußt essen kannn man auch wenn Insulin gespritzt wird. Seit Jahren kann ich meinen HbA1c zwischen 5% und 6% halten weil meine Betazellen noch kräftig arbeiten können. Meine Meinung ist: Ich muss kein Insulin spritzen sondern ich darf es tun!
--- Zitat ---orginal Joerg Moeller:
Nö, nicht unbedingt. Je nach Anamnese und Laborwerten ist es eigentlich "State of the art" bei DM2 erstmal mit einer Lifestyle-Umstellung zu beginnen. Wenn das nichts bringt (und die Leber-/Nierenwerte okay sind) kann man dann orale Antidiaetika hinzunehmen. Kommt man damit auch auf keinen grünen Zweig (=>Sekundärversagen) nimmt man Insulin mit dazu.
--- Ende Zitat ---
In dieser Beziehung stehe ich auf einem konträren Standpunkt gegenüber Joerg Moeller. Er möchte erst wenn die BSD durch Überlastung weitgehend zerstört ist (Sekundärversagen) eine Insulinunterstützung beginnen. Dann ist aber alles schon viel schwieriger zu regulieren und meist sind die ersten Folgeschäden schon fühlbar. Damit sage ich nicht, daß eine Lifestyle Umstellung sinnlos ist, um Diskusionen aus dem Weg zu gehen.
Da es jedoch die offizielle Vorgehensweise ist, darf ich das hier nur als rein subjektive Sichtweise schreiben - was ich hiermit auch deutlich gemacht habe.
Joerg Moeller:
--- Zitat von: Kladie am Juni 29, 2018, 23:15 ---In dieser Beziehung stehe ich auf einem konträren Standpunkt gegenüber Joerg Moeller. Er möchte erst wenn die BSD durch Überlastung weitgehend zerstört ist (Sekundärversagen) eine Insulinunterstützung beginnen.
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt: ist State-of-the-art.
Ich verstehe natürlich auch deinen Standpunkt, aber den würde ich eher Einzelfallbezogen anwenden. (für mich wären z.B. auch Sekretagoga, also sekretionsfördernde Antidiabetika wie Sulfonylharnstoffe ein absolutes No-Go; eben weil sie die Betazellen übermäßig belasten).
Aber zu früh mit Insulin zu beginnen kann andere Probleme mit sich bringen. Zum einen kann es dann schwieriger werden das Gewicht zu normalisieren. Insulin ist nunmal ein Masthormon und subkutan gespritzt wird mehr davon gebraucht, als wenn es die Betas direkt ins Blut geben. (Selbst ein Pen'ner braucht mehr Insulin als ein Pumpi).
Zum anderen kann es die Compliance zur Basistherapie negativ beeinflußen. Viele Diabetiker sind ja der Meinung, dass eine Insulintherapie die Basistherapie ersetzt, aber dem ist nicht so: sie ergänzt die Basistherapie.
Das ist eben die Kunst dabei: für jeden einzelnen Pat. die richtige Therapie zu finden und dazu auch mal bereit sein, bestehende Regeln in Frage zu stellen.
Viele Grüße
Jörg
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