So, und hier mal eine erste Bilanz nach einer Woche Bydureon und 1-0-1 Metformin 1000mg, dass ich bereits seit ca. 9 Monaten zu mir nehme.
Die erste Spritze Bydureon habe ich mir mit Anleitung meines Diabetologen am Montag, den 09.01.2012 morgens verabreicht.
Warum Anleitung des Diabetologen? Weil man sich das Medikament erst einmal selbst anmischen und dann auch umgehend spritzen muss. Das Anmischen ist zwar sehr gut in der beiliegenden Gebrauchsanleitung beschrieben, aber es ist nicht verkehrt es sich doch zusätzlich einmal zeigen zu lassen um das Handling von Flasche (mit dem Wirkstoff), Adapter, Spritze (mit dem Lösemittel), Injektionsnadel gesehen zu haben.
Nachdem man die Versiegelung der Flasche mit dem pulverförmigen Wirkstoff abgezogen hat muss man den beiliegenden Adapter auf die Flasche bringen. Mit diesem durchsticht man auch den Deckel der Flasche. Dann bricht man die Kappe der beiliegenden Spritze, in dem sich das Lösemittel befindet ab und schraubt diese auf den Adapter wodurch Spritze und Flasche fest miteinander verbunden sind. Anschließend spritzt man das Lösemittel in die Flasche um das Pulver aufzulösen...kräftig schütteln, spritze mit mit der Flasche nach oben halten und die Lösung in die Flasche ziehen, Spritze vom Adapter schrauben, fertig. Nun noch eine der beiden Injektionsnadeln (falls eine der Nadeln verstopfen sollte) auf die Spritze drehen, den Stempel der Spritze bis zur Markierung hochdrücken. Kappe von der Nadel abdrehen und hinein in die Figur (subkutan in Bauch, Bein oder Arm). Glücklich sein...
Die erste Spritze war nicht so wie ich es vom Insulin kannte schmerzfrei, sondern hat doch schon heftiger gezwickt. Darauf folgte direkt ein weiterer Schmerz in der Einstichgegend der ca. 1 Std. anhielt. Ich führe das mal darauf zurück, dass erstens der Durchmesser der Nadel wesentlich größer ist als bei einem Insulinpen und ich wohl sicherlich eine Stelle am Bauch getroffen habe, die etwas schmerzempfindlicher ist.
Die zweite Spritze gestern Abend gegen 19 Uhr war dann schon angenehmer. Wie gesagt war der Einstich ebenfalls nicht gerade angenehm, aber auch nicht schlimmer als bei einer Grippeimpfung. Der anschließende Schmerz wie nach der ersten Spritze blieb jedoch völlig aus.
Man sollte zwar einmal wöchentlich am gleichen Tag spritzen (wobei Uhrzeit und Mahlzeiten egal sind), aber da ich beruflich viel unterwegs bin passte der Zeitpunkt am Montag bei mir nicht so recht, so dass ich jetzt die Umstellung auf den Sonntag vollzogen habe. Das Medikament muss im Kühlschrank gelagert werden und das fällt etwas schwer, wenn man wochentags im Hotel übernachtet.
Was sicherlich viel mehr interessiert ist die Wirkung. Da kann ich nur sagen, dass es bei mir echt super wirkt. Hier ein paar Eckdaten:
Trendauswertung aus SiDiary 1-wöchig:
Der errechnete HbA1c-Wert hat sich von 6,7 auf 5,9 verbessert.
Die Standardabweichung hat sich von 33,3 auf 19,78 verbessert.
Insbesondere morgens nüchtern bin ich nun von Werten um die 135 mg/dL auf ca. 105 mg/dL gekommen. Auch die BZ-Spitzen nach Mahlzeiten, die in der letzten Zeit bei mir schon mal Werte von 180-240 angenommen haben bleiben fast völlig aus, bzw. finden sich bei max. 150 mg/dL. Zur nächsten Mahlzeit bin ich dann wieder bei Werten zwischen 80 und 115 mg/dL.
Die bekannte "Nebenwirkung" Gewichtsverlust macht sich auch bemerkbar: In dieser einen Woche bin ich von 111 kg auf 110 herunter gekommen, wobei ich sagen muss, dass ich mir bei der Nahrungsaufnahme nicht viel Mühe gegeben habe um weniger Kalorien zu mir zu nehmen. Meine Essgewohneinheiten habe ich eigentlich gar nicht geändert.
Weitere Nebenwirkungen sind Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, usw. Hiervon habe ich lediglich am Tag nach der ersten Spritze ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend gehabt. Dies würde ich nicht als Übelkeit bezeichnen, schlecht ist mir jedenfalls nicht gewesen.
Mal schauen wie diese zweite Woche so läuft...