Hallo „polyneuropathische“ Leidensgenossen,
bei mir wurde vor etwa 10 Jahren eine diabetische periphäre Polyneuropathie(PNP) mit Schmerzen und Empfindungsstörungen wie Kribbeln, Pelzigkeitsgefühl und Taubheit in den Füßen neurologisch diagnostiziert.
Da PNP eine progrediente (fortschreitende) chronische Krankheit ist, weiteten sich die Beschweren bei mir auf Beine, Schultern, Hände und Arme aus.
Man sagt, die längsten Nerven sind am ehesten betroffen.
Mein Diabetes (Typ unklar) wurde seinerzeit mit oralen Antidiabetika, für meinen Hausarzt zufriedenstellend (HbA1c um 6%) behandelt. Ein Diabetologe sagte mir jedoch, dass meine postprandialen Peaks ( um 200 mg/dl) bei diabetischer PNP
zu hoch seien und gesenkt werden sollten. Er verordnete mir Insulin. Nach 2 Jahren gar eine Insulinpumpe wegen schwerer PNP.
Medikamentös konnte die PNP bis dahin nicht zufrieden stellend behandelt werden.
Ich nahm anfangs trizyklische Antidepressiva und erhielt regelmäßig Infusionen mit Alpha Liponsäre. Vollkommen vergeblich. Einen leichten Ansatz von Wirkung zeigte das Antiepileptikum Gabapentin. War aber nicht von Dauer.
Erst mit der Insulinpumpenbehandlung bescherte ich mir selbst echt normnahe Blutglukosewerte (regelhaft Werte unter 150 mg/dl). Ich habe nun seit einigen Jahren HbA1c-Werte im unteren 5-er Bereich und was für mich das Wichigste ist:
Erträgliche PNP-Symptome. An Medikamenten nehme ich ein leichtes Langzeitopioid, Tramal long retard und Benfotiamin(Vitamin B1).
Eine regelhaft normnahe Blutzuckerführung ist m.E. die Voraussetzung jeglicher erfolgreicher PNP-Behandlung. PNP ist leider noch nicht heilbar, aber kann ganz gut ausgebremst werden, wenn denn der Diabetes die Ursache ist. Die Palette der heute verordneten Medikamente
( Antidepressiva, Antiepileptika, Analgetika) sind mehr oder weniger Versuche, die Symptome zu lindern. Das optimale Medikament mit Hilfe eines guten Arztes zu finden, kann sehr langwierig sein.
Oftmals führt auch nur die Kombination mehrerer Wirkstoffe zum Erfolg.