Hallo,
ich schreibe hier zu einem Thema, welches vielleicht schon durch ist, also nicht mehr von allgemeinem Interesse.
Lese nur noch selten das Forum und schreibe gar nicht mehr, dennoch möchte ich meine Erfahrungen einfach
mal anfügen.
Ich Laufe seit Jahren wieder sehr intensiv, bin in meiner Kindheit bzw. frühen Jugend schnell auf zwei Beinen
gewesen, man könnte das wohl als Lauftalent bezeichnen, sodass man meine Erfahrungen vielleicht in diese
Relation stellen muss.
Ich habe irgendwann mal mit dem Marathonlaufen aufgrund einer Wette angefangen, damals noch mit einer
normalen Intensivierten-Insulin-Therapie.
Seit einigen Jahren laufe bzw. lebe ich mit einer Pumpe.
Unterm Strich kann ich feststellen, dass die Therapie mit Langzeitinsulin in Verbindung mit Ausdauersport, wie
Marathonlaufen, ungeeignet ist.
Man muss mit dem Langzeitinsulin immer eine unbekannte Größe unter Kontrolle behalten, das ist sehr mühsam
und schwierig.
Eine Pumpe kann man leichter steuern und beeinflussen, folglich ist eine Pumpe für intensive Ausdauerbelastungen
unabdingbar.
Ich bin einige Marathon ohne Pumpe bzw. unter ICT gelaufen, die meisten jedoch mit Pumpe, kein Vergleich!
Schon das Training ist zu jeder Tageszeit mit Pumpe möglich, ohne dass es Insulinsteuerprobleme gibt.
Insulinsteuerprobleme, damit meine ich, dass es Wirkmaxima und Wirkminima gibt, welche den BZ negativ
beeinflussen.
Ich trainiere z.B. sehr oft abends spät und morgens sehr früh, gerade im Sommer, dann wenn die "Form" aufgebaut
wird für die Herbstmarathons.
Ich denke, dass ich dir keine direkten Tipps geben kann, denn ich bin schon soweit fortgeschritten, versuche
mittlerweilen eine Nettozeit von 2 Stunden 45 Minuten zu unterbieten.
Faktum ist jedoch, dass auch ich mit dem gleichen Problem zu kämpfen habe, auch ich muss meinen BZ im
optimalen Bereich halten.
Ich habe mein Optimum natürlich schon gefunden, wobei es bei mir noch nie reibungslos lief, sodass mein
Resultat bzw. meine Zeit noch verbessert werden kann.
Das Resultat verbessert sich schon dadurch, dass ich stoffwechselbedingte Zwangspausen eliminiere.
Grundlegend kann ich nur anmerken, dass ich nach keinem Trainingsplan trainiere. Ich trainiere nach
Gefühl, fühle ich mich gut, trainiere ich hart; fühle ich mich nicht gut, trainiere ich locker.
Zudem trainiere ich sehr ausdauerbetont, also regelmäßig 50km Einheiten, allerdings nur in der harten
Trainingsphase.
Wie hält man den BZ im optimalen Bereich, das ist das entscheidende Kriterium.
Wenn du keine Pumpe hast, musst du auf das Langzeitinsulin reagieren.
Es gibt z.B. Oligosaccharide, welche jede Insulinmenge neutralisieren.
Also wenn du Insulinspitzen neutralisieren musst, dann kann ich dir diese Art von "Zucker" empfehlen.
Was sind das für Mittel? Das Zeug schimpft sich Maltodextrin, Ist eine Dextrose aus Mais, wirkt je nach Art
langsam bis sehr langsam.
Aber es kann in hypertoner Anmischung zig BEs aufnehmen.
Das Mittel ist geschmacksneutral und magenfreundlich, Vorsicht! Die Magenfreundlichkeit ist ein unterschätztes Problem.
Konkret kann man bei 15% Konzentration in 100ml Wasser ca. 150g Maltodextrin einmischen.
Nein, das ist kein Schreibfehler! Man kann in 100ml Wasser 12,5 BEs unterbringen.
Die normalen Trinkfläschchen fassen ca. 200ml, sodass die Fläschchen 25 BEs enthalten können.
Zwei Fläschchen wären dann ca. 50 BEs, das dürfte reichen, allerdings Vorsicht! Die Pullen wiegen je fast 500g.
Das schnellste Maltodextrin dümpelt innerhalb von 30 min komplett ins Blut, also langsam und stetig.
Je nach Bedarf kleine Schlucke stetig und der Blutzucker kann nicht abrauschen.
Ich empfehle einen guten Trinkgurt, welcher fest sitzt und die 600g BE-Power nicht rumwackeln.
Ach so, Maltodextrin 19 ist schnell, Maltodextrin 12 mittelschnell, Maltodextrin langsam.
Das 19 ist in 30min komplett im Blut, das 6 wird in ca. 90min komplett im Blut sein.
Das bedeutet, dass es auch schon nach 5 min im Blut nachweisbar ist, aber dementsprechend weniger.
Vielleicht eine Zusatzinfo: Eine amerikanische Studie hat herausgefunden, dass eine ausreichende Zuckerversorgung
während Ausdauerleistung schneller macht! Also ruhig 200g reinlaufen lassen während eines Marathon, gerade
als Neuling!
Bei Interesse kann ich die Studie anfügen, die Studie ist allerdings für Gesunde Menschen gedacht, aber faktisch
für Diabetiker eine gute Orientierung.
Ich wünsche Gutes Gelingen