Hallo Joa,
für die Feinheiten gibt's sicher unterschiedliche Strategien. Meine Tabelle versucht das einzubeziehen was ich aus Althausen mitgebracht habe.
Da heißt es: "Starke Abweichung vom mittleren GI" [ist glyk. Index, Anm. von mir]:
Dieses Regelwerk kommt erst bei einer Abweichung von GI > 0,85 und < 0,45, aber mindestens 3 BE zur Anwendung. ... Empfehlung [bei hohem glyk. Index, Anm. von mir]: mindestens 25% mehr Insulin; bei erhöhtem BZ bis zu 50%. ..." Zitat aus dem Insuliner 90.
- Also doch eine Erhöhung. Wenn's nicht prinzipiell klappen würde wär's kaum in den Regelwerken, denn die mögen haarspalterisch klingen, funktionieren aber doch erstaunlich zuverlässig.
Man kann das sicher auch irgendwie anders machen, in meine Tabelle kommt es aber so 'rein weil ich damit arbeiten will und sonst keine Strategie dafür kenne.
Zu den Bolusprogrammen: Die könnten die Hersteller ja frei definieren lassen. Dann kann man unter Menüpunkt "hoher Glyx" entweder das mit dem 25%-Aufschlag machen oder den DEA-Alarm verlängern oder oder. Aber Weglassen (wie in den meisten Bolusrechnern) führt zu Phantasievorschlägen, mit etwas Anfänger-Diabetologie gewürzt um dem ganzen einen professionelleren Anstrich zu geben (BE-Faktor, ein bisschen Sportanpassung und das war's). Das mag oft sogar reichen (also 4 BE mit 1,24 BE-Faktor kann ich ohne Bolusrechner aber auch noch...) aber wenn's komplizierter wird biste mit Pi mal Daumen dann besser bedient. Das ist schade! Es gibt genug Ungenauigkeiten im Diabetiker-Leben, da ist es doch gut soviel wie möglich mit sowenig Aufwand wie möglich genau zu haben. DEA-Alarme, Sportanpassung, alles könnte man individuell definieren, dann ist das Bolusprogramm auch nicht an eine bestimmte "Schule" gebunden. Und den Aufstehbolus, der ja inzwischen zum Allgemeingut gehört, sollten die Pumpenhersteller auch nicht vergessen wie bei der Combo...
Und meine Tabelle sollte ja in erster Linie die BE- und Korrekturfaktoren an veränderte BR-Höhen anpassen. Das ist im Einzelfall im Kopf nämlich nicht mehr gut zu rechnen und auch mit Taschenrechner sehr fehleranfällig. Der Rest, mit dem Du nicht so glücklich wirkst, ist eher Beigabe. Kann man ja auch anders programmieren. Ich denke da könnten die Hersteller nicht viel falsch machen, uns aber eine Menge Schätzerei ersparen.
Ich habe z.B. im letzten Jahr meine BR um ca. 2,3 iE gesenkt, bin aber mit den BE-Faktoren nicht parallel nachgezogen. Hab' ich dann über längere Zeit ausprobiert. Etwas erschüttert war ich schon dass der für's Frühstück ausprobierte Faktor genau derselbe war wie der den meine Excel-Tabelle für die niedrigere BR ausgespuckt hat...
Die Tabelle kommt, ich schreib' noch die genauen Rechengänge dazu, hab's fast,
Ade, Ina