Autor Thema: Neurologe für autonome Neuropathien  (Gelesen 4438 mal)

Offline Llarian

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 2353
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Neurologe für autonome Neuropathien
« am: Februar 11, 2010, 21:51 »
Moin!

Ich war heute wegen Verdacht auf Karpaltunnelsyndrom beim Neurologen und habe ihn bei der Gelegenheit nach einigen Problemen wegen meiner autonomen Neuropathie gefragt. Ist nicht so sein Gebiet und anscheinend das vieler anderer Neurologen auch nicht. Wie findet man einen Neurologen, der sich mit sowas auskennt? Telefonbuch der Reihe nach durchtelefonieren? Oder kennt jemand einen im Raum Augsburg?

Grüße
Anjan

Offline LordBritish

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 5831
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #1 am: Februar 11, 2010, 22:00 »
Hallo Anja,

ich kenne zwar keinen Neurologen, doch eine Alternative zum Telefonbuch & Co. wäre die nachfrage bei der KK.


Grüße

Markus

Offline Llarian

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 2353
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #2 am: Februar 11, 2010, 22:55 »
ich kenne zwar keinen Neurologen, doch eine Alternative zum Telefonbuch & Co. wäre die nachfrage bei der KK.

Och nö Du...

Zur Erklärung...
letztes Jahr Ende März habe ich mir am rechten Fuß eine Blase an den vierten Zeh gelaufen... nach mehreren Monaten konservativer Therapie war irgendwann ab Juli der Zeh rot, also zum Diadoc und zwei Antibiotika bekommen... nach fünf Wochen Antibiotikum kratzte die Vertretung meines Diadocs mit einem Löffel in der Wunde und meinte, das sollte man mal röntgen, das ginge ja zum Knochen. Der Radiologe empfahl eine Szintigrafie, die er als positiv (= Knochenbefall) diagnostizierte. Außerdem sagte er recht drastisch, daß ich den Fuß ruhigzustellen habe, sonst.... Die löffelkratzende Diadoc-Vertretung war drei Tage nicht in der Praxis. In der Situation kam ich auf die Idee, meine KK nach einem diabetes- und fußerfahrenen Arzt zu fragen. Man fragte, ob ich nicht im DMP sei, wie denn sowas kommen könne und empfahl etwas ratlos einen Podologen. Meine nicht sehr freundliche Antwort vor dem genervten Auflegen begann mit "ein Podologe ist kein Arzt".
Der nächste Anruf ging dann an Dr. Teupe, der mit diagnostischem und  geduldigem handwerklichen Geschick den Zeh vor den Chirurgen bewahrt hat.
Seitdem die KK in ihrem MDK-Gutachten dann noch Bolusreduzierungen wegen Bagatellbelastung als falsche Anwendung von Korrekturfaktoren bezeichnet und mich im Anschreiben wegen der Pumpenfolgeverordnung mit "sehr geehrter Herr F." angeredet hat, würde ich die nicht mal mehr nach dem Weg zur nächten Bushaltestelle fragen.

Grüße
Anja

Offline Trüffel

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1049
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #3 am: Februar 11, 2010, 23:01 »
Hallo Anja,

ich würde immer zuerst meinen Diabetologen fragen, ob der jemand empfehlen kann.

Ansonsten habe ich es auch schon so gemacht, daß ich mich bei Leuten der örtlichen SHG umgehört habe. Das waren stets die brauchbarsten Informationen. :super:
Auch im Insuliner steht so manche Kontaktadresse. Jedoch nicht für Deinen Bereich in Augsburg.
Dafür habe ich nur HIER entsprechenden Eintrag gefunden.

Wegen Augsburg könnte ich mich die Tage mal schlau machen.  :ja:
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline sonrisa

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 372
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #4 am: Februar 12, 2010, 18:07 »
Hallo Anja,

ich hätte gedacht, daß ein Neurologe sich mit autonomen Neuropathien auskennen muß  :kratz:... Da habe ich wohl ziemlich viel Glück gehabt mit meinem Neurologen, wohne allerdings in Hamburg...

Ich hatte ihn übrigens empfohlen bekommen von meiner Diabetologin.

lg
Hella
LG Hella

Offline Trüffel

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 1049
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #5 am: Februar 12, 2010, 21:54 »
Zitat
ich hätte gedacht, daß ein Neurologe sich mit autonomen Neuropathien auskennen muß

Naja, ich habe auch schon Diabetologen kennengelernt, deren Titel das Papier nicht wert war.  :kotz:
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Sonnenblume

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 28
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #6 am: Februar 18, 2010, 17:29 »
Hallo Anja,

ich habe mal eine Frage. Wie hat Dr. Teupe deine Fuß behandelt und wie lange hat das gedauert?

Vor knapp 5 Wochen habe ich mir eine Blase am größen Zeh gelaufen. Pflaster drüber und gut ist habe ich mir gedacht. Nachdem jedoch die Haut über der Blase innerhalb von 2 Tagen getrocknet war, habe ich das Drama gesehen. Lauter Eiter. Der ärztl. Notdienst am Samstag war der Meinung die Entzündung nicht behandeln zu müssen, da der Eiter bereits abläuft. Montag bin ich zu meinem Hausarzt, der micht sofort zum Chirurgen geschickt hat. Dieser hat geschnitten und Antibiotika verordnet, da der Knochen und die Sehne entzündet sind. Die Entzündung des Knochens ist gebannt, aber die Sehne zickt noch rum und so eitert die Wunde weiterhin. Nehme seit gestern erneut Antibiotika. Meinem DiaDoc habe ich die Entzündung ebenfalls gezeigt. Eine Neuropathie habe ich nicht, hat er extra noch mal getestet.
Die Wunde dusche ich täglich aus und mache ein Wundgel drauf. Es heilt zwar langsam vor sich hin, aber das es immer noch eitert, finde ich bedenklich. Der Chirurg teilt meine Bedenken nicht und meint ich soll Geduld haben. Bin momentan echt genervt vom Daheim rumsitzen.

Liebe Grüße

Sonnenblume

Offline Llarian

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 2353
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #7 am: Februar 18, 2010, 22:22 »
Hallo Anja,

ich habe mal eine Frage. Wie hat Dr. Teupe deine Fuß behandelt und wie lange hat das gedauert?

Das Problem bei meiner Wunde war etwas anders gelagert. Die Entzündung hat auch die Gelenkkapsel am Zeh betroffen. Die Kapsel war also geöffnet und es ist Synovialflüssigkeit (quasi die "Gelenkschmiere") in die Wunde eingetreten, wodurch sich die Wundheilung verzögert hat und vermutlich auf Dauer hätte. Diese Flüssigkeit wird von der Synovialmembran ständig nachgebildet... es wäre also ständig weiter heilungsstörende Flüssigkeit in die Wunde eingetreten. Was er gemacht hat, war, die Membran von den Gelenkflächen zu entfernen. Das ist zwar etwas zerstörerisch in Bezug aufs Gelenk, aber ich habe lieber ein steifes Zehengelenk (das ich eh kaum brauche) als keinen Zeh.
Nach dieser Aktion hat es etwa 6 Wochen gedauert, bis die Wunde komplett verschlossen war. Im Interesse einer sauberen Wundheilung wurde in dieser Zeit der Wundrand allerdings mehrfach wieder "angeschnitten".

Zitat
Vor knapp 5 Wochen habe ich mir eine Blase am größen Zeh gelaufen. Pflaster drüber und gut ist habe ich mir gedacht. Nachdem jedoch die Haut über der Blase innerhalb von 2 Tagen getrocknet war, habe ich das Drama gesehen. Lauter Eiter. Der ärztl. Notdienst am Samstag war der Meinung die Entzündung nicht behandeln zu müssen, da der Eiter bereits abläuft. Montag bin ich zu meinem Hausarzt, der micht sofort zum Chirurgen geschickt hat. Dieser hat geschnitten und Antibiotika verordnet, da der Knochen und die Sehne entzündet sind. Die Entzündung des Knochens ist gebannt, aber die Sehne zickt noch rum und so eitert die Wunde weiterhin. Nehme seit gestern erneut Antibiotika. Meinem DiaDoc habe ich die Entzündung ebenfalls gezeigt. Eine Neuropathie habe ich nicht, hat er extra noch mal getestet.
Die Wunde dusche ich täglich aus und mache ein Wundgel drauf. Es heilt zwar langsam vor sich hin, aber das es immer noch eitert, finde ich bedenklich. Der Chirurg teilt meine Bedenken nicht und meint ich soll Geduld haben. Bin momentan echt genervt vom Daheim rumsitzen.

Bei mir hatten die Ärzte von mindestens 8 Wochen Antibiotika-Cocktail gesprochen. Auch bei Katheterabzessen hieß es immer "energisch abwarten".
Allerdings kann ich Deine Unruhe verstehen, ich hätte auch Angst, etwas versäumt zu haben.
Bist Du sonst bei Teupe in Behandlung bzw. wie weit hättest Du es nach Althausen? Für uns waren es 3 1/2 Stunden Autofahrt, die wir mehrfach unternommen haben.
Ich tue wahrscheinlich vielen engagierten und kompetenten Ärzten jetzt Unrecht, aber wenn ich noch einmal ein Problem am Fuß hätte, würde ich gleich nach Althausen fahren.

Alles Gute!
Anja

Offline Sonnenblume

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 28
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #8 am: Februar 19, 2010, 13:47 »
Hallo Anja,

vielen Dank für die Infos. Dich scheint es ja noch heftiger erwischt zu haben.

Bei Dr. Teupe bin ich nicht in Behandlung und der Weg dorthin wäre auch zu weit, komme aus Norddeutschland. Nächste Woche lasse ich den DiaDoc noch mal draufschauen. Vielleicht kennt er ja noch weitere Möglichkeiten.

Liebe Grüße

Sonnenblume

Offline Llarian

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 2353
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neurologe für autonome Neuropathien
« Antwort #9 am: Februar 20, 2010, 21:17 »
Bei Dr. Teupe bin ich nicht in Behandlung und der Weg dorthin wäre auch zu weit, komme aus Norddeutschland. Nächste Woche lasse ich den DiaDoc noch mal draufschauen. Vielleicht kennt er ja noch weitere Möglichkeiten.
Eine Möglichkeit wäre vielleicht auch, ihn zu fragen, ob er Adressen in Deiner Nähe hat.  Ich habe jetzt vor ein paar Wochen von einem Orthopäden einen Tipp bekomen, daß es in der Nähe einen Arzt gibt, der auch Wunder an diabetischen Füßen vollbringt und sich sehr einsetzt.
In der hiesigen Klinik wollte man den Zeh amputieren und ich weiß bis heute nicht, ob aus medizinsichen oder aus finanziellen Gründen. Eine Amputation mit nachvollgender Versorgung wäre für eine Klinik günstiger gewesen als eine langwierige konservative Therapie.

Grüße
Anja