Autor Thema: Wer hat Erfahrungen mit Insulin in Verbindung mit der Einnahme von Metformin  (Gelesen 4571 mal)

Offline Mario68

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Hallo Leute,

ich bin ein Typ I er mit Insulinpumpe und werde noch gleichzeitig mit Metformin behandelt. Würde mich einmal interessieren welche Erfahrungen ihr gemacht habt.

- Hat sich der Hba1c verbessert?
- Wie sieht es mit Gewichtsreduktion aus?
- Woher bekommt ihr euer Metformin?
- Hat sich eure Insulinressestenz verbessert? 
- Wie sieht es mit Hypos aus?

Gruß Mario
MfG Mario

Offline Angelheart

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Hallo Mario
ich habe diese Kombination zwei mal für ein paar Wochen bzw. Monate ausprobiert dieses Jahr.
Der 1c ist nicht besser geworden dadurch, Gewichtsreduktion war das eigentliche Ziel, es tat sich jedoch überhaupt nichts. Ich habe es regulär aus der Apo. Die Resistenz wurde deutlich besser, jedenfalls im ersten Versuch, im zweiten einige Monate später tat sich nichts, also keine niedriegeren BE-Faktoren. Hypos hatte ich in der Zeit überhaupt keine und sonst auch eher selten.
Ansonsten war mir im ersten Durchgang mäßig übel, im zweiten richtig fies. Hab kaum noch gegessen.

Gruß
Agnese

Offline Mario68

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Hallo Agnese,

na da bin ich ja zufrieden, dass ich nicht der einzige bin, der die Kombination von Insulin und Metformin versucht hat.

Ich muss aber ehrlich sagen, bei mir war es auch der zweite Versuch.  Vor gut 1.5 Jahren habe ich es auch schon einmal mit der Kombination Humalog und Metformin versucht. Auch bei mir hat sich da aber der gewünschte Effekt nicht eingestellt. Beim ersten Versuch war mir auch kotz-übel und ich hatte mörder Kopfschmerzen. Da mein Gewicht aber immer mehr wurde, obwohl ich nicht mehr gegessen hatte, bin ich von meinem Diabetologen an die Berliner Charité zu einem Endokrinologen überwiesen worden. Hier wurde noch einmal untersucht, wie es mit meinem Hormonhaushalt aussieht. Auch wurden noch einmal die Schilddrüsenwerte überprüft. War aber alles im normalen Bereich. Jetzt wurde dann aber noch einmal der Versuch gestartet parallel zum Humalog Metformin zuverabreichen. Komischer Weise habe ich aber dieses Mal keine Probleme bekommen. Ich glaube so die ersten 4-5 Wochen hat sich nichts getan. Zuerst habe ich nur Früh 1000mg eingenommen. Nachdem aber der Nüchternzucker immer noch zu hoch war, habe ich abends noch einmal 1000mg eingenommen. Und jetzt hat sich ganz schön etwas getan. Der Nüchternzucker liegt morgens immer so zwischen 3,5 und 4,5mmol. Für manch einen ist dieses zu niedrig. Ich komme aber sehr gut damit klar. Auch über Tag sind meine Zuckerwerte besser geworden. Daher konnte ich meine Basalrate um ca 20 % senken. Auch hat sich mein Gewicht stabilisiert. Ich nehme jetzt nicht mehr so zu. Bei meinem letzten Besuch in der Charité hatte ich sogar 10 Kilo abgenommen. Am 19.11. steht der nächste Arztbesuch an. Mal sehen, was sich jetzt getan hat. Na ja, Problem sind halt nur die Hypos. Leider merke ich meine Hypos erst so bei ca 1,5 mmol. Daher sind meine Hypos, wenn ich sie dann merke recht heftig. Zum Glück ist meine Frau im Laufe der Jahre ein richtiger Profi geworden. Sie weiß genau was zu tun ist. Zum Glück treten aber diese Fälle recht selten ein.
Also, mein Fazit fällt positiv aus. Ich habe auch schon einmal abends bewust meine Metformindosis weggelassen und morgens war mein Nüchternzucker exorbitant hoch. Bei mir jedenfalls hat sich die Einnahme von Metformin gelohnt.

Gruß Mario
MfG Mario

Offline Angelheart

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Moin Mario
bei mir hat sich ein strenges Regiment bezahlt gemacht: straffe BZ-Werte, deutliche KH-Reduzierung und drei mal am Tag essen statt häufiger. Wenn´s irgend geht, "laufe" ich meine KH-Mahlzeiten ab.
Und jedes Kilo weniger verbessert meine Lage.
Ich versteh leider die Schwierigkeit um die Verschreibung überhaupt nicht: Ich habe meine Doc drauf angesprochen, ob das nicht was wäre für mich wegen meinem Übergewicht und den schlechten Werten und er hatte überhaupt keine Bedenken, sich auf diesen Versuch einzulassen und es zu rezeptieren. Ich sollte ledglich ein moderates Maß an BE essen. Er empfahl 10-12 Einheiten. Aber ich komme mit weniger besser klar und da das Metformin nichts am basalen Bedarf geändert hat, machte das wenig Sinn.

Gruß

Offline Joa

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Ich versteh leider die Schwierigkeit um die Verschreibung überhaupt nicht: Ich habe meine Doc drauf angesprochen, ob das nicht was wäre für mich wegen meinem Übergewicht und den schlechten Werten und er hatte überhaupt keine Bedenken, sich auf diesen Versuch einzulassen und es zu rezeptieren. Ich sollte ledglich ein moderates Maß an BE essen. Er empfahl 10-12 Einheiten. Aber ich komme mit weniger besser klar und da das Metformin nichts am basalen Bedarf geändert hat, machte das wenig Sinn.

Was denn darauf hindeutet, dass bei Dir keine der Resistenzkomponenten des Typ 2 vorliegen, so dass Metformin keinen Ansatzpunkt hat. Einzig vielleicht eine gewisse Verzögerung der Magen-Darm-Passage, die aber bei Low-Carb und passenden SEA's  auch nicht in's Gewicht fällt.

Gruß
Joa
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Offline Angelheart

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Der BE-Faktor ging schon recht deutlich runter, von 4-5 auf 1-1,5.
Zur Zeit bin ich bei 1,5-2 und 40-50 IE gesammt.
Und mir ist nicht so übel wie mit Metformin  ;)
Und den Verdacht mit der verzögerten Passage hatte der Doc auch gehabt, hatte ja mit dem Langzeitsensor nächtliche Anstiege gezeigt bekommen, die jenseits von gut und böse waren und auf nichts zurück zu führen waren.

Offline Joa

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Der BE-Faktor ging schon recht deutlich runter, von 4-5 auf 1-1,5.
Zur Zeit bin ich bei 1,5-2 und 40-50 IE gesammt.


Das hört sich doch recht moderat an. :super: Mit gleichbleibendem Gewicht?

Zitat
Und den Verdacht mit der verzögerten Passage hatte der Doc auch gehabt, hatte ja mit dem Langzeitsensor nächtliche Anstiege gezeigt bekommen, die jenseits von gut und böse waren und auf nichts zurück zu führen waren.

Ich meinte eigentlich, dass Meformin eine gewisse Verzögerungswirkung hinsichtlich der Passage zugesprochen wird. Aber nicht so, dass das zu solchen nächtlichen Anstiegen führt.  :kratz:

Doch Resistenzfaktoren, die die Leber sprudeln lassen? Was denn unter Metformin hätte eingedämmt oder gemildert werden sollen.
Prandiale Eiweißwirkung ist ausschließbar?

Gruß
Joa
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Offline Angelheart

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Äääääääääh....hä?
Der Sensortest war vor dem Metformin. Allerdings unberechenbar und nicht produzierbar, wir haben es dann auf die (Stress-)Hormone geschoben.
Meinst du mit prandialer Eiweißwirkung das Fett-Eiweiß-Verzögerungsdingens? Ja, das konnte mit diziplinarischer Gemüsebrühe ausgeschlossen werden.
Mein Gewicht ist stabil.
Leider... schnief...

Offline Joa

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Der Sensortest war vor dem Metformin. Allerdings unberechenbar und nicht produzierbar, wir haben es dann auf die (Stress-)Hormone geschoben.
Dann wäre ein Test unter Metformin vielleicht ganz interessant gewesen, ob sich dann diese unerklärbaren Anstiege auch zeigen, oder weniger auftreten.  :gruebeln:

Zitat
Mein Gewicht ist stabil.
Leider... schnief...

 :knuddel: Habe letztens einer Kollegin streng untersagt abzunehmen. Dann hätte ich ja nix mehr zum Knuddeln an der Hand.  :duck:  :wech:

Gruß
Joa
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Offline Angelheart

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Brauchst nicht zu fliehen, Joa, hast eh einen Bonus bei mir.
Ich hab einen Bekannten, der steht auf richtig dicke Frauen. Dem bin ich viel zu dünn. Ist also alles Geschmackssache. Oder Gesundheitssache. Je nach dem.
Aber es ist schon sehr interessant, was für eine Spannbreite in der Nahrungsaufnahme man bzw. ich haben kann, ohne dass sich was am Gewicht tut.
Aber wieder zum Ausgangsthema zurück. Da gibt es vielleicht ja noch mehr Erfahrungen als meine unrepresentativen.

Gruß