Autor Thema: Neue Kriterien für DM-Bestimmung  (Gelesen 17525 mal)

Offline unknown

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 34574
  • siehe Bild
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #30 am: Juni 17, 2009, 13:03 »
Wenn der HbA1c das Kriterium für Diabetes wird und das quartalsmässig zwecks Einstuffung getestet wird stelle ich mir das mit Eintritt/Ausstritt/Eintritt/Aus... in die DMP Programme Quartallsmässig als richtig spannendes Thema vor.  :wech:

Denn nur als aktiver Diabetiker bin ich doch wohl DMP berechtigt.  :gruebeln: :duck: :wech:

Offline Joa

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 3602
  • Country: aq
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #31 am: Juni 17, 2009, 13:05 »
wenn Du ein essgestörter Diabetiker wärest ...

Z. B. mit Prader-Willi-Syndrom > Kühlschrank mit Schloss <. Bei einem Kind damit habe ich erlebt, dass die Schule die Mülltonnen mit einer verschließbaren Umzäunung versah.  :kreisch:

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #32 am: Juni 17, 2009, 14:53 »
wenn Du ein essgestörter Diabetiker wärest und diese "Es sind ja nur Nachfragen"-"Angriffe" stets und ständig ertragen müsstest, würdest Du vielleicht verstehen, wieso man so reagiert.

Nein, das ist nicht der Fall. Ich bin ein essgestörter Typ-1 Diabetiker (aktuell ca. 125 Kilo), aber ich ziehe mir eben nicht jeden Schuh an, der mir im Weg steht. :zwinker:
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #33 am: Juni 17, 2009, 15:05 »
das mag schon sein Jörg, ich war bisher froh das solche Typen unserem Forum fern blieben und ihr Unwesen in anderen Foren trieben ....

Und das wird auch so bleiben, da kannst du dir sicher sein.

Zitat
Zitat
Zitat
dass eine Menge Geld (und Leid) gespart werden könnte, wenn DM2er sich mehr bewegen und vernünftiger essen würden. Jedenfalls ließe sich damit die medikamentöse Behandlung lange rauszögern.

Das ist absolut korrekt! Allerdings wirft das die Frage auf: "Warum macht das dann nicht jeder?" Und diese Frage würde ich jedem stellen, der mir diese These entgegenbringt. Wes Geistes Kind euch gegenübersteht seht ihr nicht am reinen Runterbeten dieser These, sondern erst auf die Antwort auf diese Gegenfrage.

Dieser Satz ist einfach nur dumm...

Welcher?

Zitat
Es ist eine so eingeschränkte Sicht, das es eigentlich gar nicht wert ist darüber zu diskutieren!
Vll sollten einige mal etwas weiter denken wie gewisse Tiere kacken können "sry"  :rotwerd:

Jetzt sag bitte nicht, daß das die Art ist, in der du weiter diskutieren möchtest... :boese:

Zitat
ich persönlich würde mir wünschen, das dies Forum auf dem Niveau bleibt den es vor diesem Thread hatte

Und ich wünsche mir, daß in diesem Forum auch andere Sichtweisen erst hinterfragt werden, bevor man sich wie ein wütender Mob draufstürzt.

Wenn du von deiner Meinung überzeugt bist, dann bring sie dem Gegenüber bitte in einer Weise dar, die der-/diejenige auch annehmen kann. Mit solchen Ausdrücken wie da oben hat noch niemand einen halbwegs intelligenten Menschen überzeugen können. :nein:
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline Jo

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 394
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #34 am: Juni 17, 2009, 17:01 »
aber ich ziehe mir eben nicht jeden Schuh an, der mir im Weg steht. :zwinker:

Hallo, Jörg,

ich ziehe mir keineswegs jeden Schuh an. Ich bin es nur leid, überall diese Meinung direkt oder indirekt vertreten zu sehen, dass dicke Diabetiker selbst Schuld an ihrem Leid seien, dass sie nichts für ihre Gesundheit täten, und der Krankenkasse nur auf der Pelle lägen. Sowas zu lesen, ist jedenfalls für mich etwas befremdlich, besonders in einem Betroffenenforum. Ich bin nicht der einzige, der das in den "richtigen Hals" bekommen hat, das zeigt mir, dass mein Empfinden so GANZ falsch nicht sein kann. Aber lassen wir's gut sein...

Schönen Gruss

Jo


Offline maulwurfinchen

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 559
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #35 am: Juni 17, 2009, 17:31 »
Also, ich hab das anders verstanden. Die Verallgemeinerungen stammten von anderen Postern, manche Dinge sind nicht schön und man kann es nicht generalisieren. Aber ich habe schon genug Diabetiker (Typ 1 und Typ 2) getroffen, denen ihre Krankheit sch...egal ist, die sich an nichts halten und meistens am lautesten Jammern.
Die Frage, warum man sich nicht (falls Vorwarnungen bestanden haben) mit einer Verbesserung der Lebenssituation befasst, beantwortet keiner, dabei wäre ich da neugierig. Sicher sind die meisten, die sich null mit ihrem Diabetes befassen, nicht in einem Forum wie hier. Aber es gibt genügend solche Leute, das verstehe ich absolut nicht. Niemand erwartet eine komplette Änderung aller Gewohnheiten, auf alles zu verzichten, aber wenn ich damals bei meiner Ersteinstellung im KH gesehen habe, wie die Typ 2er mit ihrer Literflasche Cola rumliefen, ein Eis nach dem anderen gegessen haben und dann kam das Gejammer über die schreckliche Krankheit und dass sie doch schlimmerweise Insulin bräuchten, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Keiner sagt, dass jemand den ganzen Tag Sport treiben soll, garnichts "leckeres" mehr essen soll. Soweit ich das in diesem Thread verfolgt habe, hat das auch keiner gesagt. Es geht um eine langfristige und realistische Gewohnheitsumstellung, die natürlich auch mal Kuchen etc. erlaubt. Für mich ist es dasselbe wie bei Rauchern, es entzieht sich auch meinem Verständnis, warum Leute schon teilweise mit Folgeerkrankungen, nicht aufhören oder zumindest den Konsum heftigst reduzieren.
Warum das Ganze dann so aggressiv werden muss, verstehe ich nicht, besonders hier nicht.  :kratz:
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline vreni

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 70957
  • Country: ch
  • Diabetestyp: ---
  • Therapie: ---
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #36 am: Juni 17, 2009, 17:45 »
Maulwurfinchen, man muss und kann nicht alles auf Anhieb verstehen............. Wenn man sich aber bemüht, versteht man mehrheitlich, warum sie sich so verhalten und die Gründe dafür. Gutheissen ist dann noch etwas anderes. Manche Menschen habe keine Wahl.
Aber was man sicher kann, Menschen akzeptieren, so wie sie halt sind oder man meidet ihre Gesellschaft.

Offline maulwurfinchen

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 559
  • Country: 00
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #37 am: Juni 17, 2009, 17:57 »
Aber ist dann eine Nachfrage gleich schlimm? Irgendwie verstehe ich Angelheart anders, nämlich nicht so böse und einseitig, wie jetzt hier drauf eingedroschen wird.
Und ich finde nicht, dass man alles stillschweigend gutheissen muss. Wenn mich keiner auf meine Fehler hinweist, mache ich sie unweigerlich weiter, allerdings meine ich jetzt Unterstützung durch Ärzte, KK, Diabetesberaterinnen und in Foren.
pumpi seit 11 jahren - paradigm 722 - typ 1 seit 1999 - humalog + 2x850mg metformin


Offline Jo

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 394
  • Country: de
  • Diabetestyp: DM 2
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #38 am: Juni 17, 2009, 18:02 »
aber wenn ich damals bei meiner Ersteinstellung im KH gesehen habe, wie die Typ 2er mit ihrer Literflasche Cola rumliefen, ein Eis nach dem anderen gegessen haben und dann kam das Gejammer über die schreckliche Krankheit und dass sie doch schlimmerweise Insulin bräuchten, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Siehst Du, maulwurfinchen,

und wieder die Verallgemeinerung "die Typ 2er". "Die". Ich bin SICHER, das es damals bei Dir im KH auch Typ 2er gab, die KEIN Cola getrunken haben und KEIN Eis gegessen haben, dafür spricht allein schon die Wahrscheinlichkeitrechnung. Aber wieder wird von "den" Typ 2ern geredet... Und genau diese Verallgemeinerungen verletzen. Zumindest Menschen, die seit Jahrzehnten darum kämpfen, ihre Essstörung und den Diabetes in den Griff zu bekommen, und schon sehr viel getan haben. Und ich bin sicher, dass ein gar nicht kleiner Teil der Menschen mit Typ 2 unter einer klinisch relevanten Essstörung leidet, ob die Betroffenen sich dessen bewusst sind oder nicht.

Schönen Gruss

Jo

Offline weibchen

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 5
Re: Neue Kriterien für DM-Bestimmung
« Antwort #39 am: Juni 17, 2009, 18:08 »
Hallo ihr,
jetzt versuch ich auch mal was zu sagen, nachdem ich den größten Teil des Threads hier nachgelesen habe.

Leider ist das alles sehr viel komplexer.

Ich sach nur: 30 Jahre Diabetiker Typ I.
Auch mich hat das Insulin gemästet.

Ich hab 14 kilo davon jetzt nach einem halben Jahr Engagement dafür wieder runter.
Und das, obwohl ich eigentlich nur beweisen wollte, dass es trotz aller Bemühungen auch mit professioneller Unterstützung nicht funktioniert - eben weil Insulin dick macht.

Und obwohl ich erst kürzlich einen Artikel im Diabetes-Newsletter geschickt bekommen habe, in dem steht, dass Übergewicht bei Typ I-Diabetikern als Zeichen einer guten BZ-Einstellung gewertet und deshalb gewünscht ist.

Und das, obwohl man mir erklärt hat: Das ist eben so. und den Unterschied zwischen Typ I und Typ II erkennt man daran, dass ein Typ Ier erst schlank ist und dick ist, sobald er eine gute BZ-Einstlelung hat und beim Typ IIer ist es umgekehrt.

Und ein guter Bekannter von mir ist Diabetologe und der hat mir gesagt, ich könnte mich glücklich schätzen, dass ich die nötige Intelligenz besitze, um meinen Diabetes zu managen. Bei den meisten Menschen sei das leider eben nicht so. Bei dem größten Teil seiner Patienten könne er deshalb nur versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben.
Man sieht immer nur die Menschen im eigenen Umfeld und die sind meistens ähnlich drauf wie man selbst. Aber guckt euch doch mal um. Im Bus oder im Supermarkt. Und dann überlegt mal: Wer von denen ist wohl in der Lage, seinen Diabetes wirklich im Alltag zu managen. Auch dann, wenn er sich eben nicht nach Plan und Schema F verhält. Ich glaube, das wirkliche Leben sieht einfach anders aus als im Lehrbuch.

Und: Wohlverhalten wird nicht unbedingt belohnt und auch wenn man alles richtig macht, kanns schief gehen und auch wenn man den Diabetes nicht so in den Griff bekommt, wie die Theoretiker sich das vorstellen, kann man dennoch glücklich und in Frieden leben und möglicherweise trotzdem von Spätschäden verschont bleiben (wie ich) Aber eins kann ich euch trotzdem sagen: Auch wer immer alles richtig macht und sich an alle Empfehlungen hält: Am Ende werden wir alle trotzdem sterben . . .
tschüss bis denn
sagt
Regina