Autor Thema: BZ Anstieg nach Korrektur  (Gelesen 5012 mal)

Offline Friedel

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Re: BZ Anstieg nach Korrektur
« Antwort #10 am: Mai 23, 2009, 14:05 »
Das erinnert mich an ein Gespräch zwischen meinem Arzt und der Ärztin von Novo (kam aufgrund meiner Bitte, NovoRapid zzgl. zu Actrapid zum runterspritzen von Spitzen zu bekommen):

"Mit NovoRapid ist eine Lasagne nicht in den Griff zu bekommen!"

Naja, für ein Zigeunerschnitzel mit Pommes benötige ich jedenfalls mindestens 24 Einheiten Actrapid. Für 2 Brötchen um die selbe Tageszeit gerade mal 10 Einheiten.

Solltest es wirklich mal mit Actrapid versuchen... aus dem Arztgespräch kam weiterhin raus, das wirke erst nach 40 min. (allerdings halt länger als das NovoRapid). Mmmh, mir wurde bisher gesagt, die Wirkung trifft nach 15min ein.

Unterm Strich kkonnte ich mit NovoRapid meinen HbA1 bis jetzt leider nicht verbessern (statt 7,2 derzeit 7,5)... habe mir davon mehr versprochen. Schade...


Gruß

Friedel

Offline Joa

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Re: BZ Anstieg nach Korrektur
« Antwort #11 am: Mai 24, 2009, 21:07 »
Mmmh, das war ja mal eine interessante Diskussion zu Pommes und Schnitzelpanade.  ;D

Was mir auffiel war, dass es sich um ein einmaliges Ereignis gehandelt zu haben scheint?
Und einmalige Ausreißer sind Schall und Rauch. Interessant wird das erst, wenn es sich wiederholen lässt.

Es fiel mir auch auf, dass der Startwert 45 Minuten vor Mahlzeit und Insulin mit contouriert bayerischen 125 mg/dl angegeben wurde.
Und 125 auf dem Tacho vom Contour find ich schon recht hoch.

Daher würde ich als erstes mutmaßen, dass schon vor dem Essen eine schlechte Insulinwirkung vorgelegen haben könnte, die zu einer gewissen Resistenz geführt haben kann.

Vielleicht hätte da schon ein nennenswerterer SEA mit einem Anteil an Korrekturinsulin den weiteren Verlauf erheblich verändert? Ein Wert von 125 mg/dl gehört für mich jedenfalls zu den grundsätzlich korrekturbedürftigen Werten, erst recht, wenn er auf einem Gerät mit Vollblutkalibrierung erscheint.

Und deshalb nun über den Gebrauch eines anderen Insulins (Actrapid) nachzudenken, ist wohl ziemlicher Humbug.

Gruß
Joa









Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Trüffel

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Re: BZ Anstieg nach Korrektur
« Antwort #12 am: Mai 24, 2009, 21:52 »
Es fiel mir auch auf, dass der Startwert 45 Minuten vor Mahlzeit und Insulin mit contouriert bayerischen 125 mg/dl angegeben wurde.

Nein Joa, Du schießt aber auch wieder den Vogel ab. Kreative Wortschöpfung.

Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline sascha2

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Re: BZ Anstieg nach Korrektur
« Antwort #13 am: Mai 28, 2009, 10:17 »
Hallo,

Zitat
Und 125 auf dem Tacho vom Contour find ich schon recht hoch.

Kommt schonmal vor.
Ist das so ungewöhnlich?

Die grundsätzliche Überlegung nach einem alternativem Insulin ist durchaus berechtigt:
Zitat
"Mit NovoRapid ist eine Lasagne nicht in den Griff zu bekommen!"

Das eigentlich Merkürdige ist / war der hohe Insulinverbrauch mit keiner Wirkung.
Da wird auch ein erhöhter SEA nichts bringen.

gruß,
Sascha
gruß und guten Schuss,
Sascha

Offline svend

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Re: BZ Anstieg nach Korrektur
« Antwort #14 am: Mai 28, 2009, 16:09 »
hallo an alle,

1. Daß das Fett in den Pommes (groß geschrieben und damit klar abgegrenzt von welschen Äpfeln), in der zugehörigen Mayo und der Panade von Schnitzeln BE-mäßig zu bewerten ist, wäre mir neu. Einzige Wirkung: uU deutliche Verlängerung der KH-Wirkung bzw Verschiebung der Resorption = Zeitpunkt des Insulinbedarfes. Novorapid-Wirkung dann oft schon vorbei, so daß negativer SEA sinnvoll sein kann.

2. Vorsicht vor pauschalen BZ-Zielangaben: mit BZ 125 kann ich bzw muß ich durchaus öfters zufrieden sein, da ich als schwer einstellbarer D1 ohnehin ca 1mal pro Woche in Hypo-Gefahr komme und eine schärfere Korrekturhandhabung erfahrungsgemäß bei mir über kurz oder lang zur Katastrophe führen würde. Jeder muß eben seinen Zielwert selbst herausfinden und definieren.

3. Für Wirkungs-Kurven gilt ähnliches: bei mir beginnt Novorapid-Wirkung bei kleinen Dosen oft erst nach 30 min, dann aber häufig schlagartiger Höhepunkt nach 2 1/2 h.

4. Im übrigen wie Joa schon geschrieben hat: einmaliges Schnitzel-Erlebnis, da kann alles mögliche mit reingespielt haben. Also bitte weiterhin Selbstversuche, bis aussagefähige Reihe vorliegt, unter regelmäßiger Berichterstattung hier, dann sehen wir weiter. Bis dahin nur nicht verzweifeln, sondern schön brav weiter Pommes, Schnitzel und Eis vom Italiener, möglichst jeden Abend, Dein DM wird es Dir danken!

Gruß

Sven

Offline Joerg Moeller

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Re: BZ Anstieg nach Korrektur
« Antwort #15 am: Mai 29, 2009, 08:55 »
1. Daß das Fett in den Pommes (groß geschrieben und damit klar abgegrenzt von welschen Äpfeln), in der zugehörigen Mayo und der Panade von Schnitzeln BE-mäßig zu bewerten ist, wäre mir neu.

Fett und Eiweiß gehen grundsätzlich in den BZ ein. Fett über sein Spaltprodukt Glycerin, Eiweiß über seine glucogenen Aminosäuren. Beides sind Substrate für die Gluconeogenese, also die Zuckerherstellung (vor allem in der Leber).

Üblicherweise sind die diese FPE (Fett-Protein-Einheiten) aber schon im normalen Bolus abgedeckt. Es sei denn man nimmt mehr Fett und Eiweiß zu sich als man es normalerweise tut. (Ist also individuell zu sehen). Dann hat man das, was man hier "Exzess-BEs" nennt, und die sind dann wieder extra abzudecken, wenn man nicht 6-7 Stunden später (so lange dauert es bis sich das bemerkbar macht) mit einem erhöhten BZ rumlaufen will, den man sich nicht erklären kann. :zwinker:
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