Typ 1 Diabetes und Tabletten ist doch ein absoluter Widerspruch?! Typ 1 ist absoluter Insulinmangel und ohne Insulinspritzen kommt man nicht aus. Bist Du sicher, dass Du nicht Typ 2 bist? Oder hast Du noch gar keinen Diabetes, sondern nur Probleme mit dem Insulinstoffwechsel? Das verwirrt mich grade sehr. Aber die Anderen offensichtlich auch.
Nu, verwirren täte ich nicht sagen.
Typ 1 heißt in aller Regel, dass ein Autoimmunprozess die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse mehr oder weniger schnell und schubweise terminiert, so dass die eigene Insulinproduktion entsprechend schnell oder langsam zurückgeht.
Zu auffälligen Blutzuckerwerten führt das aber erst, wenn etwa 80% der Beta-Zellen zerstört sind. Wird in diesem Stadium eine geeignete Entlastung der Betazellen, wohl insbesondere durch eine geeignete Diät oder eine medikamentöse Unterstützung wie z.B. Metformin versucht, kann es sein, dass die Blutzuckerspitzen vermindert werden und die Werte erst mal so la la laufen.
Von daher ist es gar nicht so selten, dass Ärzte auch bei einer Typ 1 Diagnose in dieser Phase erst mal versuchen den "armen" Patienten nicht zu sehr zu erschrecken, mit so "üblen" Sachen wie Spritzen.
Na ja, da ist ja auch nicht jeder erst mal wirklich scharf drauf.
Das ist natürlich Pipifax und birgt eher die Gefahr, dass die restliche Eingenproduktion an Insulin letztlich noch schneller zurückgeht, als wenn die Betazellen durch die grundsätzlich angemessene Insulintherapie geschont und entlastet werden würden.
Zellen die dauerhaft überlastet werden, haben im allgemeinen ja die Neigung zu ungünstigen Veränderungen und zum Absterben. Wie das letztlich auch beim Typ 2 Diabetes beteiligt ist, wegen der Überlastung.
Wenn aber hier der Arzt auch noch sagt, der Diabetes könnte so
"schlimm" werden, dass Sabsi vielleicht noch spritzen müsse, dann disqualifiziert sich der Mann für mich völlig. Diese Sicht der Dinge passt zu Witwenkränzchen und Schwarzwälder Kirschtorten, aber nicht zu Typ 1 und zu einem ernstzunehmenden Medizinmann.
@ Sabsi: Schau einfach der Tatsache in's Auge, auch wenn es erst mal etwas schocking wirkt, dass Du recht bald Insulin zu Dir nehmen musst (=spritzen).
Und wenn das so ist, dann sag lieber gleich zack und bumm, wenn Du es kannst. So gibt es eine gewisse Chance dass Du Dir die eigene Insulinproduktion in nennenswertem Umfang noch eine Weile länger erhalten kannst. Eine eigene Restproduktion zu Beginn des Diabetes erleichtert es auch ungemein mit ihm umzugehen zu lernen.
Hoffentlich solange, bis Du fit genug bist, mit dem neu in Dein Leben getretenen Begleiter leidlich auszukommen.
Lieben musst Du ihn ja nicht gleich, aber in's Bett mitnehmen schon.
Gruß
Joa