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Autor Thema: Vorweihnacht  (Gelesen 6453 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Vorweihnacht
« Antwort #40 am: Dezember 16, 2004, 11:38 »
diese "vorweihnachtliche" Rubrik ist toll, es gibt ja so viele "nettes Geschreibsel" zur Adventzeit. Besinnliches und lustiges - toll diese kleinen Geschichtchen.  :)

Ja, so hab ich mir immer eine schöne Vorweihnachtszeit vorgestellt :zwitscher:

Zitat
@ Jörg - das Lied von Reinhard Mey kenn' ich und find' es immer wieder gut. Ich hab zwar keine Kinder, aber ich kann mir das Megachaos sooo gut vorstellen. Er hat ja noch so ein Lied über ein Kind, leider kann ich mir den Titel nicht merken . Er sinniert da, was er eigentlich getan hat, bevor das Kind da war - ist auch richtig lieb

Von Reinhard Mey kenne ich fast alle. :zwinker:

Keine ruhige Minute

Was habe ich in all den Jahren
Ohne dich eigentlich gemacht,
Als Tage noch tagelang waren,
Wie hab' ich sie nur 'rumgebracht?
Ohne Spielzeug zu reparieren,
Ohne den Schreck, der Nerven zehrt,
Ohne mit dir auf allen vieren
Durch's Haus zu traben als dein Pferd'?

Keine ruhige Minute
Ist seitdem mehr für mich drin.
Und das geht so, wie ich vermute,
Bis ich hundert Jahre bin!

Du machst dich heut' in meinem Leben
So breit, daß ich vergessen hab',
Was hat es eigentlich gegeben,
Damals, als es dich noch nicht gab?
Damals glaubt' ich, alles zu wissen,
Bis du mir die Gewißheit nahmst.
Nie glaubt' ich etwas zu vermissen,
Bis an den Tag, an dem du kamst!

Keine ruhige Minute...

Das Haus fing doch erst an zu leben,
Seit dein Krakeelen es durchdringt,
Seit Türen knall'n und Flure beben
Und jemand drin "Laterne" singt.
Früher hab' ich alter Banause
Möbel verrückt, verstellt, gedreht,
Ein Haus wird doch erst ein Zuhause,
Wenn eine Wiege darin steht!

Keine ruhige Minute...

Tiefen und Höh'n hab' ich ermessen
Ängste und Glück war'n reich beschert,
Das war ein leises Vorspiel dessen,
Was ich mit dir erleben werd'!
Denn du kommst und gibst allen Dingen
Eine ganz neue Dimension,
Und was uns nun die Jahre bringen,
Mess' ich an dir, kleine Person!

Keine ruhige Minute...
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Offline Angela

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Re: Vorweihnacht
« Antwort #41 am: Dezember 16, 2004, 16:07 »
Felix holt Senf
*Eine Weihnachtsgeschichte von Erich Kästner*

Es war am Weihnachtsabend im Jahre 1927 gegen sechs Uhr, und Preissers hatten eben beschert. Der Vater balancierte auf einem Stuhl dicht vor dem Weihnachtsbaum und zerdrückte die Stearinflämmchen zwischen den angefeuchteten Fingern. Die Mutter hantierte draußen in der Küche, brachte das Eßgeschirr und den Kartoffelsalat in die Stube und meinte: "die Würstchen sind gleich heiß!" Ihr Mann kletterte vom Stuhl, fletschte fidel in den Händen und rief ihr nach: "Vergiß den Senf nicht." Sie kam, statt zu antworten mit dem leeren Senfglas zurück und sagte: "Felix, hol Senf. Die Würstchen sind sofort fertig." Felix saß unter der Lampe und drehte an einem kleinen billigen Fotoapparat herum. Der Vater versetzte dem Fünfzehnjährigen einen Klaps und polterte: "Nachher ist auch noch Zeit. Hier hast du Geld. Los, los Senf! Nimm den Schlüssel mit, damit du nicht klingeln brauchst. Soll ich dir Beine machen? "

Felix hielt das Senfglas als wollte er damit fotografieren, nahm Geld und Schlüssel und lief damit auf die Straße. Hinter den Ladentüren standen die Geschäftsleute geduldig und fanden sich vom Schicksal ungerecht behandelt. Aus den Fenstern alle Stockwerke schimmerten die Christbäume. Felix marschierte an hunderten Läden vorbei und starrte hinein, ohne etwas zu sehen. Er war in einem Schwebezustand, der mit Senf und Würstchen nichts zu tun hatte. Er war Glücklich, bis ihm vor lauter Glück das Senfglas aus der Hand auf Pflaster fiel. Die Rolläden prasselten an den Schaufenstern herunter, und Felix merkte, das er sich seit einer Stunde in der Stadt herumtreibt. Die Würstchen waren inzwischen längst geplatzt! Er brachte es nicht über sich nach Hause zu gehen. So ganz ohne Senf!  Gerade heute hätte er eine Ohrfeige nicht gut vertragen. Herr und Frau Preisser aßen die Würstchen mit Ärger und ohne Senf. Um acht wurden sie ängstlich. Um neun lieben sie aus dem Haus und klingelten bei Felix Freunden. Am ersten Weihnachtstag verständigten sie die Polizei.

Sie warteten drei Tage vergebens. Sie warteten drei Jahre vergebens. Langsam ging ihre Hoffnung zu Grunde, schließlich warteten sie nicht mehr und versanken und hoffnungsloser Traurigkeit. Die Weihnachtsabende wurden von nun an die Schlimmsten im Leben der Eltern. Da saßen sie schweigend vorm Christbaum, betrachteten den kleinen, billigen Fotoapparat und ein Bild ihres Sohnes, das ihn als Konfirmanden zeigte, im blauen Anzug, den schwarzen Filzhut keck auf dem Ohr. Sie hatten den Jungen so lieb gehabt, und das der Vater manchmal eine lockere Hand bewiesen hatte, war doch nicht böse gemeint gewesen, nicht wahr? Jedes Jahr lagen die zehn alten Zigarren unter dem Baum, die Felix dem Vater geschenkt hatte, und die warmem Handschuhe für die Mutter. Jedes Jahr aßen sie Kartoffelsalat mit Würstchen, aber aus Pietät ohne Senf. Das war ja auch gleichgültig, es konnte ihnen doch niemals wieder schmecken.

Sie saßen vor dem Baum und vor ihren weinenden Augen verschwammen die brennenden Kerzen zu großen glitzernden Lichtkugeln. Sie aßen nebeneinander, und er sagte jedes Jahr: "Diesmal sind die Würstchen aber ganz besonders gut." Und sie antwortete jedesmal: "Ich hol dir die von Felix noch aus der Küche. Wir können jetzt nicht mehr warten." Doch um es rasch zu sagen: Felix kam wieder. Es war am Weihnachtsabend 1932 kurz nach sechs Uhr. Die Mutter hatte die heißen Würstchen hereingebracht, da meinte der Vater: "Hörst du nicht? Ging da nicht eben die Tür?" Sie lauschten und aßen dann weiter. Als jemand ins Zimmer trat, wagten sie nicht sich umzudrehen. Eine zitternde Stimme sagte: "So da ist der Senf, Vater." Und eine Hand schon sich zwischen den beiden alten Leuten hindurch und stellte wahrhaftig ein gefülltes Senfglas auf den Tisch.



Die Mutter senkte den Kopf ganz tief und faltete die Hände. Der Vater zog sich am Tisch hoch, drehte sich trotz der Tränen lächelnd um, hob den Arm, gab dem Jungen eine schallende Ohrfeige und sagte: "Das hat aber ziemlich lange gedauert, du Bengel. Setz dich hin! Was nützt der beste Senf der Welt, wenn die Würstchen kalt werden? Das sie kalt wurden ist erwiesen. Felix saß zwischen den Eltern und erzählte von seinen Erlebnissen in der Fremde, von fünf langen Jahren und vielen wunderbaren Sachen. Die Eltern hielten ihn bei den Händen und hörten voller Freude zu.

Unter dem Christbaum lagen Vaters Zigarren, Mutters Handschuhe und der billige Fotoapparat. Und es schien, als hätten fünf Jahre nur zehn Minuten gedauert. Schließlich stand die Mutter auf und sagte: "So Felix, jetzt hol ich dir deine Würstchen."
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

Offline vreni

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17. Dezember
« Antwort #42 am: Dezember 17, 2004, 07:28 »
Alles eine Frage der Perspektive

Der alte Fabeldichter Aesop saß eines Tages am Rand der Straße nach Athen, als ihn ein Reisender fragte:
"Welche Art von Leuten leben denn in Athen?"
Aesop entgenete ihm: "Sagt mir erst, woher ihr kommt und was dort für Leute leben."
Stirnrunzelnd sagte der Mann: "Ich komme von Argos. Die Menschen dort taugen nichts, sie sind Lügner, Diebe, ungerecht und streitsüchtig. Ich war froh, von dort wegzukommen."
"Wie schade für Euch", antwortete Aesop, "daß Ihr die Leute in Athen nicht anders finden werdet."

Gleich darauf kam ein anderer Reisender vorüber und stellte dieselbe Frage, und als Aesop sich auch bei ihm nach seiner Herkunft und den Bewohnern der Stadt erkundigte, meinte dieser:
"Ich komme von Argos, wo alle Menschen sehr nett, freundlich, ehrbar und wahrhaftig sind. Ich habe sie wirklich ungern verlassen."
Da lächelte Aesop und sagte: "Ihr werdet die Menschen in Athen ganz genauso finden."

Aus Griechenland
 ;)

 

Offline vreni

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18. Dezember
« Antwort #43 am: Dezember 18, 2004, 01:17 »
Wie viele Minuten gewinnen wir, wenn wir (zu) schnell Auto fahren? Lohnt es sich?

Jack schaute kurz noch einmal auf sein Tacho, bevor er langsamer wurde: 73 in einer 50er Zone. Das vierte mal in gleicher Anzahl von Monaten. Wie konnte ein Typ denn so oft erwischt werden? Bremste sein Auto auf 10 km/h ab und fuhr rechts ran. Vielleicht würde ein noch schnellerer Autofahrer an ihnen vorbei flitzen an dem der Bulle mehr Interesse hätte...

Der Polizist stieg aus seinem Auto aus, mit einem dicken Notizbuch in der Hand. Bob? Bob aus der Kirche? Jack sank tiefer in seinen Sitz. Das war nun schlimmer als der Strafzettel. Ein christlicher Bulle erwischt einen Typ aus seiner eigenen Kirche. Ein Typ der etwas angespannt war, nach einem langen Tag im Büro. Als er aus seinem Auto sprang erblickte er den Typ, den er jeden Sonntag in der Kirche sah.
"Hi Bob. Komisch, daß wir uns so wieder sehen!"
"Hallo Jack." Kein Lächeln.
"Ich sehe Du hast mich erwischt in meiner Eile nach Hause zu kommen, um meine Frau und Kinder zu sehen."
"Ja, so ist das." Bob schien unsicher zu sein. Gut.
"Ich bin die Tage erst sehr spät aus dem Büro gekommen. Ich denke auch, dass ich die Verkehrsregeln nun mehr als einmal gebrochen habe." Jack schoss einen Kieselstein an die Bordsteinkante. "Diane erwähnte etwas von RoastBeef und Kartoffeln heute Abend. Verstehst Du, was ich meine?"
"Ich weiss, was Du meinst. Ich weiß auch, daß Du ein Gesetz soeben gebrochen hast."
Aua! Dies geht in die falsche Richtung. Zeit die Taktik zu ändern.
"Bei wieviel hast Du mich erwischt?"
"Siebzig. Würdest Du Dich bitte wieder in Dein Auto setzen"
"Ach Bob, warte bitte einen Moment. Ich habe sofort gecheckt, als ich Dich gesehen habe! Ich habe mich auf 65 km/h geschätzt!" Ich konnte mit jedem Strafzettel besser lügen.
"Bitte Jack, setz Dich wieder in Dein Auto."
Genervt quetschte Jack sich durch die noch immer offene Türe. Ein Knall.Türe zu. Er starrte auf sein Armaturenbrett. Bob war fleissig am Schreiben auf seinem Notizblock! Warum wollte Bob nicht Führerschein und Papiere sehen? Was auch immer der Grund war, es würde einen Monat an Sonntagen vergehen, bis er sich in der Kirche wieder neben diesen Polizisten setzen würde. Bob klopfte an die Tür. Er hatte einen Zettel in der Hand. Jack öffnete das Fenster, maximal 5 cm, gerade genug, um den Zettel an sich zu nehmen. Bob gab ihm den Zettel durch.
"Danke." Jack konnte die Enttäuschung nicht aus seiner Stimme halten. Bob setzte sich wieder ins Auto ohne ein Wort zu verlieren. Jack wartete und schaute durch seinen Spiegel zu. Dann faltete er den Zettel auf. Was würde ihn dieser Spaß wieder kosten? Hey! Warte mal! War das ein Witz? Dies war kein Strafzettel.

Jack las: Lieber Jack, ich hatte einmal eine kleine Tochter. Als sie sechs Jahre alt war, starb sie bei einem Verkehrsunfall. Richtig geraten, der Typ ist zu schnell gefahren. Einen Strafzettel eine Gebühr und drei Monate Knast und der Mann war wieder frei. Frei um seine Töchter wieder in den Arm nehmen zu dürfen. Alle drei konnte er wieder liebhaben. Ich hatte nur eine und ich werde warten müssen, bis ich in den Himmel komme, bevor ich sie wieder in den Arm nehmen kann. Tausend Mal habe ich versucht diesem Mann zu vergeben. Tausend Mal habe ich gedacht ich hätte es geschafft. Vielleicht habe ich es geschafft, aber ich muß immer wieder an sie denken. Auch jetzt. Bete bitte für mich. Und sei bitte vorsichtig, Jack. Mein Sohn ist alles was ich noch habe. Bob"

Jack drehte sich um und sah Bobs Auto wegfahren. Er fuhr die Strasse wieder runter. Jack schaute bis er nicht mehr zu sehen war. Ganze 15 Minuten später fuhr er an und fuhr langsam nach Hause. Er betete um Verzeihung und angekommen nahm er seine überraschte Frau und Kinder in den Arm und drückte sie ganz fest.
 ;)
 
 
 
 

Offline Joerg Moeller

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Pippi Langstrumpf feiert Weihnachten
« Antwort #44 am: Dezember 18, 2004, 19:30 »
Von Astrid Lindgren
Hast du schon mal von Pippi Langstrumpf gehört, dem stärksten Mädchen der Welt? Dem
Mädchen, das ganz allein mit einem Pferd und einem Affen in der Villa Kunterbunt wohnt? Dem
Mädchen, das einen ganzen Koffer voller Goldstücke besitzt?

Jetzt erzähl ich dir, was Pippi einmal gemacht hat. Es war an einem Heiligabend. In allen
Fenstern der kleinen Stadt leuchteten die Weihnachtslichter, und an den Weihnachtsbäumen
brannten die Kerzen. Alle Kinder waren sehr froh.

Nein, nicht alle Kinder waren froh. In einem Haus in der Winkelstraße saßen im ersten Stock
drei kleine arme Wesen in der Küche und weinten. Das waren Frau Larssons Kinder. Pelle,
Bosse und die kleine Inga. Sie weinten, weil ihre Mama ins Krankenhaus gekommen war.

Ausgerechnet an Heiligabend, das stelle man sich einmal vor! Ihr Papa war Seemann und weit
draußen auf dem Meer. Und sie hatten auch keinen Tannenbaum! Keine Weihnachtsgeschenke!
Nichts Gutes zu essen! Denn ihre Mama hatte es nicht geschafft, etwas einzukaufen, bevor sie
krank wurde. Kein Wunder, dass die Kinder weinten! Alles war furchtbar traurig, wie es
manchmal sein kann.

„Das ist der scheußlichste Heiligabend, den ich jemals erlebt habe“, sagte Pelle.
Genau in dem Augenblick, als er das gesagt hatte, ertönte ein entsetzliches Getrampel im
Treppenhaus.

„Was ist denn das?“, rief Bosse. „Das klingt aber komisch!“
Es war jedoch kein bisschen komisch. Schließlich ist es nicht komisch, dass es klappert, wenn
ein Pferd eine Treppe hinaufsteigen soll!

Es war Pippis Pferd, das da angetrampelt kam. Und auf dem Pferd saß Pippi. Und auf Pippi saß
ein Tannenbaum. Er saß in ihren Haaren. Er war voller brennender Kerzen und Fähnchen und
Bonbons. Es sah aus, als sei er direkt aus ihrem Kopf gewachsen. Vielleicht war er das auch, wer
weiß? Herr Nilsson, Pippis kleiner Affe, war auch dabei. Er flitzte vorneweg und öffnete die Tür.
Pelle, Bosse und die kleine Inga sprangen von der Küchenbank und starrten ihn an.

„Warum guckt ihr so?“, sagte Pippi. „Habt ihr noch nie einen Tannenbaum gesehen?“
„Doch, aber noch nie ...“, stotterte Pelle.
„Na also“, sagte Pippi und sprang vom Pferd. „Die Tanne ist einer der Bäume, die es in
Schweden am häufigsten gibt. Und jetzt wollen wir tanzen, dass sich die Balken biegen. Aber
zuerst ...“
Sie warf einen Sack auf den Fußboden, und aus dem Sack holte sie viele Pakete und viele Beutel
hervor. In den Beuteln waren Apfelsinen und Äpfel, Feigen, Nüsse, Rosinen, Bonbons und
Marzipanschweine. Und in den Paketen waren Weihnachtsgeschenke für Pelle, Bosse und die
kleine Inga. Pippi stapelte all die Pakete auf der Küchenbank.

„Noch kriegt ihr keine Weihnachtsgeschenke“, sagte sie. „Erst wollen wir mit dem Baum
tanzen.“
„Du meinst wohl, dass wir um den Baum herumtanzen wollen“, sagte Pelle.
„Genau das meine ich nicht“, sagte Pippi. „Könnt ihr mir erklären, warum Weihnachtsbäume
niemals auch ein bisschen Spaß haben dürfen? Nie dürfen sie mittanzen. Sie müssen bloß
stocksteif dastehen und glotzen, während die Leute um sie herumhüpfen und Spaß haben. Die
armen, armen kleinen Weihnachtsbäume!“

Pippi verdrehte die Augen, um den Tannenbaum auf ihrem Kopf sehen zu können.
„Dieser Weihnachtsbaum soll jedenfalls mitmachen und sich amüsieren dürfen, das hab ich mir
in den Kopf gesetzt“, sagte sie.

Wenn eine Weile später jemand in Frau Larssons Fenster geschaut hätte, dann hätte er einen
merkwürdigen Anblick gehabt. Er hätte gesehen, wie Pelle, Bosse und die kleine Inga hüpfend
um den Tannenbaum tanzten. Er hätte auch Pippi tanzen gesehen, Pippi mit dem Tannenbaum im
Haar. Pippi stampfte mit ihren großen Schuhen, Pippi sang mit kräftiger und fröhlicher Stimme:
„Hier tanze ich mit meinem kleinen Tannenbaum, ich tanze, so lange ich kann!“

„Noch niemals hat ein Weihnachtsbaum solchen Spaß gehabt wie dieser“, sagte Pippi zufrieden,
als sie, Pelle, Bosse und die kleine Inga eine Weile später um den Weihnachtstisch herumsaßen.
„Nein, das glaub ich auch nicht“, sagte Bosse und steckte sich eine Feige in den Mund.
„Und noch nie haben wir Heiligabend solchen Spaß gehabt“, sagte die kleine Inga und
verschluckte ein ganzes Marzipanschwein in einem Rutsch.

Ja, und dann war es Zeit für die Weihnachtsgeschenke! Was für eine Freude, als Pelle seine
Pakete öffnete und ein Flugzeug und eine Eisenbahn fand, und Bosse bekam eine
Dampfmaschine und ein Auto, das auf dem Fußboden herumfahren konnte, wenn man es aufzog,
und Inga eine Puppe und ein kleines Herz aus Gold!

Das Licht der Weihnachtsbaumkerzen schimmerte so sanft auf den fröhlichen Gesichtern der
Kinder und allen Weihnachtsgeschenken. Bestimmt war auch der Tannenbaum froh. Er war ja
der erste Weihnachtsbaum, der mittanzen durfte!
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Offline Angelika

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Re: Vorweihnacht
« Antwort #45 am: Dezember 18, 2004, 20:27 »

Keine ruhige Minute


Jaaaaa - genau das mein ich  :banane:
Ich hab da was gefunden, was auch ein bißchen in diese Rubirk paßt es ist aber nicht gerade besinnlich, aber vielleicht gefällts euch doch

es war einmal.....


vor langer Zeit, kurz vor Weihnachten, als der Weihnachtsmann sich auf den
Weg zu seiner alljährlichen Reise machen wollte, aber nur auf Probleme
stieß. Vier seiner Elfen feierten krank und die Aushilfs-Elfen kamen mit
der Spielzeug-Produktion nicht nach. Der Weihnachtsmann begann schon den
Druck zu spüren den er haben würde wenn er aus dem Zeitplan geraten sollte.
Dann erzählte ihm seine Frau, dass Ihre Mutter sich zu einem Besuch
angekündigt hatte. Die Schwiegermutter hat dem armen Weihnachtsmann gerade
noch gefehlt. Als er nach draußen ging um die Rentiere aufzuzäumen bemerkte
er, dass 3 von ihnen hochschwanger waren und sich zwei weitere aus dem
Staub gemacht hatten, der Himmel weiß wohin. Welch Katastrophe! Dann begann
er damit den Schlitten zu beladen, doch eines der Bretter brach und der
Spielzeugsack fiel so zu Boden, dass das meiste Spielzeug zerkratzt wurde -
Shit! So frustriert ging der Weihnachtsmann ins Haus um sich eine Tasse mit
heißem Tee und einem Schuss Rum zu machen. Jedoch mußte er feststellen daß
die Elfen den ganzen Schnaps gesoffen hatten. In seiner Wut glitt ihm auch
noch die Tasse aus den Händen und zersprang in tausend kleine Stücke die
sich über den ganzen Küchenboden verteilten. Jetzt gab's natürlich Ärger
mit seiner Frau. Als er dann auch noch feststellen mußte, daß Mäuse seinen
Weihnachts-Stollen angeknabbert hatten wollte er vor Wut fast platzen. Da
klingelte es an der Tür. Er öffnete und da stand ein kleiner Engel mit
einem riesigen Christbaum. Der Engel sagte sehr zurückhaltend: "Frohe
Weihnachten Weihnachtsmann! Ist es nicht ein schöner Tag. Ich habe da einen
schönen Tannenbaum für dich. Wo soll ich den denn hinstecken?" Und so hat
die Tradition mit dem kleinen Engel auf der Christbaumspitze
begonnen........
 :christmas:
lg Angelika

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Offline vreni

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Re: Vorweihnacht
« Antwort #46 am: Dezember 19, 2004, 12:15 »
 


Der Stern

Es war einmal ein Fischer, der fuhr jede Nacht aufs Meer hinaus, um seine Netze auszulegen. Früh am Morgen kehrte er zurück, dann waren seine Netze voll mit Fischen. Denn er kannte die Wege, die die großen Fischschwärme nahmen.
Selbst in der tiefsten Nacht fand er seinen Weg. Er sah hinauf zu den Sternen, die über ihm am Himmel standen, und ließ sich von ihnen den Weg zeigen.
Aber einmal kam eine Zeit, da war der Himmel von Wolken verhangen. Dicker Nebel lag über dem Meer, so dass man kaum die Hand vor den Augen sehen konnte. Weder Sonne noch Mond noch Sterne ließen sich blicken. Das war eine schlimme Zeit. Denn der Fischer konnte nicht hinausfahren. Tag für Tag hoffte er, dass sich der Nebel bald verziehen würde.

Aber der Nebel blieb.

"Wenn ich wenigstens eine einzigen Stern sehen könnte", dachte der Fischer, "damit ich übers Meer finde".
Aber kein einziger Stern schaffte es, den dichten Nebel zu durchdringen.
Da fasste der Fischer einen Entschluss. "Ich werde mir einen eigenen Stern machen", dachte er. Er ging in den Schuppen und schnitzte sich aus einem alten Brett einen großen Stern. Den hängte er an eine Stange. Die Stange befestigte er an seinem Boot.
Als der Abend kam, ruderte der Fischer hinaus aufs Meer.
Rings um ihn herum war dichter Nebel. Aber vor ihm leuchtet sein Stern. Er brauchte nur hinter ihm her zu rudern.

Am Morgen bemerkten die anderen Fischer, dass sein Boot nicht an seinem Platz war. Sie warteten auf ihn. Aber er kam nicht zurück. Niemand hat ihn je wieder gesehen.
 ;)

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Re: Vorweihnacht
« Antwort #47 am: Dezember 19, 2004, 22:49 »
Und so hat
die Tradition mit dem kleinen Engel auf der Christbaumspitze
begonnen........

 :lachen: :lachen: :lachen:
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Offline Joerg Moeller

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Warum der Engel lachen musste...
« Antwort #48 am: Dezember 19, 2004, 22:52 »
Die bevorstehende Geburt des Christkinds bereitete den Engeln ziemliches Kopfzerbrechen. Sie mussten nämlich bei ihren Planungen sehr vorsichtig sein, damit die Menschen auf Erden nichts davon bemerkten. Denn schließlich sollte das Kind in aller Stille geboren werden und nicht einen Betrieb um sich haben, wie er in Nazareth auf dem Wochenmarkt herrschte.

Probleme gab es auch bei der Innenausstattung des Stalles von Bethlehem. An der Futterraufe lockerte sich ein Brett aber hat jemand schon einmal einen Engel mit Hammer und Nagel gesehen?! Das Stroh für das Krippenbett fühlte sich hart an, das Heu duftete nicht gut genug, und in der Stalllaterne fehlte das Öl.
Aber auch was die Tiere anbetraf, gab es allerhand zu bedenken. Genau an dem für den Engelschor auserwählten Platz hing ein Wespennest. Das musste ausquartiert werden. Denn wer weiß, ob Wespen einsichtig genug sind, um das Wunder der Heiligen Nacht zu begreifen? Die Fliegen, die sich Ochse und Esel zugesellt hatten, sollten dem göttlichen Kind nicht um das Näslein summen oder es gar im Schlafe stören. Nein, kein Tier durften die Engel vergessen, das etwa in der hochheiligen Nacht Unannehmlichkeiten bereiten könnte.

Unter dem Fußboden im Stall wohnte eine kleine Maus. Es war ein lustiges Mäuslein, das sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen ließ, höchstens, wenn die Katze hinter ihm her war. Aber dann flüchtete es schnell in sein Mäuseloch zurück. Im Herbst hatte die Maus fleißig Früchte und Körner gesammelt; jetzt schlief sie in ihrem gemütlichen Nest. Das ist gut, dachte der verantwortliche Engel, wer schläft, sündigt nicht, und bezog die Maus nicht weiter in seine Überlegungen ein.

Nach getaner Arbeit kehrten die Boten Gottes in den Himmel heim. Ein Engel blieb im Stall zurück; er sollte der Mutter Maria in ihrer schweren Stunde beistehen. Damit aber keiner merkten konnte, dass er ein Engel war, nahm er seine Flügel ab und legte sie sorgsam in eine Ecke des Stalles. Als die Mutter Maria das Kind gebar, war sie sehr dankbar für die Hilfe des Engels.

Denn kurz darauf kamen schon die Hirten, nachdem sie die frohe Botschaft gehört hatten, und der Hütehund und die Schafe. Obwohl die Männer sich bemühten, leise zu sein, und sozusagen auf Zehenspitzen gingen, klangen ihre Schritte doch hart und der Bretterboden knarrte. War es da ein Wunder, dass die Maus in ihrem Nest aufwachte? Sie lugte zum Mäuseloch hinaus und hörte die Stimme " Ein Kind ist uns geboren ...", konnte aber nichts sehen.

Neugierig verließ sie ihr schützendes Nest und schon war die Katze hinter ihr: Schnell wollte das Mäuslein in sein Mäuseloch zurück, aber ein Hirte hatte inzwischen seinen Fuß darauf gestellt. "Heilige Nacht hin oder her", sagte die Katze zu der entsetzten Maus, "jetzt krieg ich dich!"
Und damit ging die wilde Jagd los. Die Maus in ihrer Angst flitzte von einer Ecke in die andere, sauste zwischen den Beinen der Hirten hindurch, huschte unter die Krippe und die Katze immer hinterher: Zwischenzeitlich bellte der Hütehund und die Schafe blöckten ängstlich. Irgendwo gackerte aufgeregt eine Henne.

Die Hirten wussten nicht recht, was los war, denn eigentlich waren sie gekommen, um das Kind anzubeten. Aber sie konnten ja ihr eigenes Wort nicht mehr verstehen, und alles rannte durcheinander: Es ging zu wie in Nazareth auf dem Wochenmarkt.

Als die Engel im Himmel das sahen, ließen sie buchstäblich ihre Flügel hängen. Es ist tröstlich zu wissen, dass auch so unfehlbare Wesen wie Engel nicht an alles denken. Das Mäuslein indessen befand sich in Todesangst. Es glaubte seine letzte Sekunde schon gekommen, da flüchtete es in seiner Not unter die Engelsflügel. lm gleichen Moment fühlte es sich sachte hochgehoben und dem Zugriff der Katze entzogen. Das Mäuslein wusste nicht, wie ihm geschah. Es schwebte bis unters Dachgebälk, dort hielt es sich fest. Außerdem hatte es jetzt einen weiten Blick auf das ganze Geschehen im Stall.

Die Katze suchte noch ungläubig jeden Winkel ab, aber sonst hatte sich alles beruhigt. Der Hütehund, bewachte die ruhenden Schafe. Die Hirten knieten vor der Krippe und brachten dem Christkind Geschenke dar. Alles Licht und alle Wärme gingen von diesem Kinde aus. Das Christkind lächelte der Maus zu, als wollte es sagen, "Gell, wir wissen schon, wen die Katze hier herunten sucht". Sonst hatte niemand etwas von dem Vorkommnis bemerkt.

Außer dem Engel, der heimlich lachen musste, als er die Maus mit seinen Flügeln sah. Er kicherte und gluckste trotz der hochheiligen Stunde so sehr, dass sich der heilige Josef schon irritiert am Kopf kratzte.
Es sah aber auch zu komisch aus, wie die kleine Maus mit den großen Flügeln in die Höhe schwebte. Die erstaunte Maus hing also oben im Dachgebälk in Sicherheit.

Und ihre Nachkommen erzählen sich noch heute in der Heiligen Nacht diese Geschichte. Macht ihnen die Speicher und Türme auf, damit sie eine Heimat finden - die Fledermäuse - wie damals im Stall von Bethlehem.
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Offline vreni

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Re: Vorweihnacht
« Antwort #49 am: Dezember 20, 2004, 07:21 »
Was Du weggibst,
kommt zu Dir zurück , vervielfacht


Sein Name war Fleming, er war ein armer schottischer Bauer. Eines Tages, während er seinem kümmerlichen Lebensunterhalt für seine Familie nachging, hörte er einen Hilfeschrei aus einem nahegelegenen Moor. Er liess seine Werkzeuge fallen und rannte zum Moor.

Dort sah er, bis zur Hüfte im schwarzen Schlamm, einen verschreckten Jungen, der sich schreiend und kämpfend zu befreien suchte. Bauer Fleming rettete den Jungen vor einem möglicherweise langsamen und schrecklichen Tod.

Am nächsten Tag näherte sich eine luxuriöse Kutsche dem Grundstück des Schotten. Ein elegant gekleideter Edelmann trat heraus und stellte sich dem Bauern als der Vater des Jungen vor, den Fleming gerettet hatte. „Ich möchte Sie dafür entschädigen“, sagte der noble Herr. „Sie haben das Leben meines Sohnes gerettet“.

„Nein, ich kann keine Zahlung akzeptieren für das, was ich getan habe“, antwortete der schottische Bauer, das Angebot mit den Händen abwehrend. In diesem Moment trat der Sohn des Bauern aus der Türe der Familien-Hütte.
„Ist das Ihr Sohn?“ fragte der Edelmann.
„Ja,“ antwortete der Bauer stolz.
„Ich schlage Ihnen etwas vor. Lassen Sie mich ihm eine gute Ausbildung geben. Wenn der Junge seinem Vater nachschlägt, wird er zu einem Mann heranwachsen, auf den Sie stolz sein können.“ Und so geschah es.

Nach einiger Zeit legte Bauer Flemings Sohn die Prüfung an der medizinischen Schule des St.Mary’s Spital in London ab und wurde später in der ganzen Welt bekannt als der beachtete Sir Alexander Fleming, der Entdecker des Penizillins.

Jahre später erkrankte der Sohn des noblen Herrn an Lungenentzündung. Was rettete ihn? Penizillin. Der Name des Edelmannes? Lord Randolph Churchill. Sein Sohn war Sir Winston Churchill.

Jemand sagte einmal , dass das, was herumgeht, auch herumkommt oder was Du gibst, kommt zurück, mehrfach.
 ;)