[ACat]

Unten stehen vier Fragen, hier oben lediglich der Hintergrund:

Ich überlege ganz langsam, nach drei Jahren Pens (Insuman Rapid und Levemir) auf Pumpe umzusteigen, vor allem, weil ich mich gerne für Sport und Bewegung gelegentlich abstöpseln möchte und wegen meiner schwankenden Werte nachts/morgens. Ich habe (wahrscheinlich ernährungsbedingt, da kein Brot, keine Nudeln, viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte) einen recht niedrigen Insulinbedarf (max. 12 IE am Tag Bolus und 7 IE Basal), d.h. nach dem Frühstück spazierengehen oder Radfahren geht eigentlich nur ohne Bolus oder es heisst oops, wo ist der Traubenzucker? Gestern war er leider zu Hause

Ich bin im Grunde nicht scharf auf die Kabelage, und wollte eigentlich auf den Omnipod warten, aber das sieht aus, als ob es dauern kann, und ist andererseits extrem umweltunfreundlich (wie so vieles am Diab).

Technik: Eigentlich war ich ja mal ein Geek-Girl, aber bei hohen Werten (bei mir heißt das über 150), setzt mein technischer Problemfindungsmechanismus zunehmend aus. Und mit 47 lese ich auch nur noch äußerst ungern graue Displayanzeigen im Halbdunkeln.

Ich habe also schon ein wenig Sorge, mich in Stress-Situationen zu vertippen ...

Drei Fragen mal so ins Blaue, in der Hoffnung, dass es mich in die richtige Richtung schiebt

1. Wie lange habt ihr so gebraucht, um euch umzustellen? Was waren so die Anfangsprobleme? Ist jemand von euch zurück zum Pen?
2. Was waren so die dicksten technischen Brocken für euch? Gab es überhaupt welche?
3. Wie lange ward Ihr zur Pumpen-Schulung? Ward Ihr überhaupt?
4. Was bedeutet die Pumpe für euch in einem Satz/Wort? Der Sales Pitch, quasi

Danke im Voraus für Eure Antworten.

Cat

[Joerg Moeller]

1. Wie lange habt ihr so gebraucht, um euch umzustellen? Was waren so die Anfangsprobleme? Ist jemand von euch zurück zum Pen?

Bei mir war das Basalprofil nach ca. 4 Wochen so wie es sein sollte. Ich geb dir mal einen Lesetip: http://www.amazon.de/Leben-auf-Pump-Informationen-Insulinpumpen-Therapie/dp/3925618058 (auf den Insulinerseiten habe ich es nicht mehr gefunden).
Da geht es auch um Leute, die nach einem Test wieder auf Pen umgestiegen sind. Das waren dann aber eher die, die zur CSII überredet wurden. Von denen, die auf eigenes Wollen eine Pumpe genommen haben kenne ich keinen, der wieder auf Pen zurückgegangen ist.

2. Was waren so die dicksten technischen Brocken für euch? Gab es überhaupt welche?

Nein, gab es nicht. Wer einen Videorecorder einstellen kann kann auch eine Pumpe einstellen. Da sind selbst manche Handys noch komplizierter.

3. Wie lange ward Ihr zur Pumpen-Schulung? Ward Ihr überhaupt?

Eine Stunde. (eben kurz das Vorgehen bei Ketose/Ketoazidose besprochen)

4. Was bedeutet die Pumpe für euch in einem Satz/Wort? Der Sales Pitch, quasi

Freiheit.

[LordBritish]

1. Wie lange habt ihr so gebraucht, um euch umzustellen? Was waren so die Anfangsprobleme? Ist jemand von euch zurück zum Pen?

2 Tage (incl. 1 Tag Kochsalz) bis ich technisch 100% sicher war wo was zu finden ist und ich der Pumpe vertraut habe.
Die Findung der Basalrate hingegen hat lange gedauert, weil ich empfindlich auf kleinste Mengen reagiere. Heute ist es nicht anders 4-8 Wochen.

2. Was waren so die dicksten technischen Brocken für euch? Gab es überhaupt welche?

Eigentlich gar nicht, brauchte wie oben erwähnt nur etwas Zeit um 100% sicher zu sein und naj eben der Technik auch zu vertrauen, war erst etwas skeptisch ob die auch wirklich korrekt abgibt...

3. Wie lange ward Ihr zur Pumpen-Schulung? Ward Ihr überhaupt?

Das hat mein Doc mit mir ambulant gemacht, nachdem er mich zum  Glück endlich zur Pumpe "überreeden" konnte.

4. Was bedeutet die Pumpe für euch in einem Satz/Wort? Der Sales Pitch, quasi

Ich nenne sie auch gerne mein externes Organ und möchte sie nicht mehr missen. Ganz deutlich gesagt ohne Pumpe möchte ich nicht mehr leben.
Außerdem finde ich es gut das jetzt einige technische Funktionen hinzugekommen sind. Das hat 1 Stunden mit dem Cozmo-Mitarbeiter gedauert und dann war die programmiert und der Umgang war sicher.


Viele Grüße

Markus

[johann]

Hallo Cat,

1. Wie lange habt ihr so gebraucht, um euch umzustellen? Was waren so die Anfangsprobleme? Ist jemand von euch zurück zum Pen?

Eine Stunde Gespräch mit dem Vertreter (selbst Pumpenträger) des Herstellers.
Kurze Einweisung mit Anwesenheit des diadocs.
Eine Woche Studium der Bedienungsanleitung bzw. Abwicklung des Trainingsprogramms des Herstellers. An Anfangsprobleme(über drei Jahre) kann ich mich nicht erinnern. Freiwillig würde ich nie mehr zum Pen zurückkehren.

2. Was waren so die dicksten technischen Brocken für euch? Gab es überhaupt welche?

Es gab keine. Wer einen PC bedienen und und sich Online bewegen kann, hat keine Probleme. Bin auch nicht mehr der Jüngste.

3. Wie lange ward Ihr zur Pumpen-Schulung? Ward Ihr überhaupt?

Nein. Bis auf die erwähnte Einweisung lediglich noch einige Telefonate mit der Hotline des Herstellers.

4. Was bedeutet die Pumpe für euch in einem Satz/Wort? Der Sales Pitch, quasi

Ein Hilfsmittel mit nicht mehr Beeinträchtigungen als eine Sehhilfe verursacht, aber mit unendlich viel Freiheiten bei guter Stoffwechselführung und niedrigem Insulinbedarf.


 

[Archchancellor]

1. Wie lange habt ihr so gebraucht, um euch umzustellen? Was waren so die Anfangsprobleme? Ist jemand von euch zurück zum Pen?

Da ich die PUMPE unbedingt wollte traten keine Umstellungsprobleme auf. Nicht mehr bei jeder Mahlzeit spritzen

2. Was waren so die dicksten technischen Brocken für euch? Gab es überhaupt welche?

, das Handbuch
Nein, es wurde ja alles erklärt, siehe Frage 3

3. Wie lange ward Ihr zur Pumpen-Schulung? Ward Ihr überhaupt?

#
5 Tage mit allem PiPaPO:
Einkaufen, abschätzen, Findung der Richtigen Basalrate (ok, musste in freier Wildbahn korrigiert werden), Fragen und antwort auf alles was einem einfiel

4. Was bedeutet die Pumpe für euch in einem Satz/Wort? Der Sales Pitch, quasi

Grenzenlose Selbstbestimmung un FREIHEIT

Archchancellor
Ich kenne niemanden, der so oft Recht hat wie ich.
(Arno Schmidt)

[ACat]

Vielen Dank schon mal zwischenrein! Das ist genau, was ich hören wollte.
Mal sehen, wann es am besten passt, mit dem Experimentieren.
(Und welche am wenigsten häßlich und am praktischsten für mich ist ... aber das finde ich dann schon selber in den Archiven, die Reviews.)

Cat

[brittag]

Hallo Cat,

ich möchte Dir auch antworten, da es bei mir etwas anders lief als bei den Pumpis, die schon geantwortet haben.

1. Wie lange habt ihr so gebraucht, um euch umzustellen? Was waren so die Anfangsprobleme? Ist jemand von euch zurück zum Pen?

Als ich von ICT auf CSII 2001 umgestellt habe, gab es keine Probleme, aber mein damaliger DiaDoc hatte auch nicht wirklich Ahnung von dem recht komplexen Feld der Diabetologie.

2. Was waren so die dicksten technischen Brocken für euch? Gab es überhaupt welche?

Als ich 2001 umgestiegen bin, wollte ich erst unbedingt die D-Tron haben. War das neueste Modell damals auf dem Markt, neueste Technologie etc. Da sie ganz neu auf dem Markt war, hatte sie leider noch so ihre Kinderkrankheiten. So hab ich schnellstens auf die H-Tronplus gewechselt. Mit der H-Tronplus gab es technisch keine Probleme. Die Pumpe war super einfach zu bedienen und einfach unverwüstlich. Leider ist sie jetzt nicht mehr auf dem Markt und durch das - meiner Meinung nach - nicht so tolle Modell "Spirit" ersetzt worden.
2005 stand dann der nächste Wechsel an und nach umfassendem Information habe ich mich für die Deltec Cozmo entschieden. Sie ist sehr einfach zu bedienen. Wer ein Handy bedienen kann, kann die Pumpe auch bedienen.
 

3. Wie lange ward Ihr zur Pumpen-Schulung? Ward Ihr überhaupt?

Ja, ich war zur Diabetesschulung, dabei insbesondere auf Pumpentherapie konzentriert. Das erste Mal 2002, das zweite Mal 2008, sozusagen zur Auffrischung. Kann ich nur empfehlen, sich wirklich umfassend mit der ganzen Materie auseinanderzusetzen. Um ein vielfaches einfacher ist es dann, die Therapie im Alltag selbst zu managen. Ausserdem habe ich mich während der Schulung gleichzeitig runderneuert einstellen lassen, weil so manches nach ein paar Jahren in der Therapie einfach nicht mehr passt. Ich war jeweils 18 Tage zur Schulung und Einstellung.

4. Was bedeutet die Pumpe für euch in einem Satz/Wort? Der Sales Pitch, quasi

Die Pumpe bedeutet für mich, meinen Diabetes besser und einfacher handeln zu können als mit ICT. Dabei muss ich aber dazusagen, dass bei mir auch noch die Schilddrüsenunterfunktion eine Rolle spielt (beeinflusst den BZ schon, wenn die Schilddrüse nicht richtig eingestellt ist) und ich einfach Unterzuckerungen/Hypoglykämien soweit es geht vermeiden muss. Das geht mit Pumpe leichter als mit ICT.
Dass ich dabei noch die Freiheit und Selbstbestimmung habe, die mir die Pumpe gegenüber der ICT gibt, geniesse ich natürlich auch noch, ist für mich aber nicht unbedingt der vordringlichste Grund, die CSII durchzuführen.

Liebe Grüsse,
Britta

[Llarian]

1. Wie lange habt ihr so gebraucht, um euch umzustellen? Was waren so die Anfangsprobleme? Ist jemand von euch zurück zum Pen?

Das größte Anfangsproblem war das Ärgern, daß ich mich nicht schon viel früher zur Pumpe entschlossen hatte.

2. Was waren so die dicksten technischen Brocken für euch? Gab es überhaupt welche?

Keine.

3. Wie lange ward Ihr zur Pumpen-Schulung? Ward Ihr überhaupt?

Meine Umstellung auf Pumpe fand in einem 5-Tages-Kurs statt. Prinzipiell war zwar alles wesentliche in der Schulung enthalten, trotzdem ist mir erst später klar geworden, wie lausig sie war. Drei Jahre später habe ich dann an einer 18-Tages-sChulung teilgenommen, die umfassender war und im Umgang mit allem Sicherheit vermittelt hat. Der ganz spezielle Pluspunkt dabei war, daß dieser Arzt nichts anderes macht als Pumpis betreuen.

4. Was bedeutet die Pumpe für euch in einem Satz/Wort? Der Sales Pitch, quasi

Leben mit allem, was dazu gehört.

Grüße
Anja