Autor Thema: Wurstsemmel  (Gelesen 17083 mal)

Offline manwe

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 413
  • Country: at
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Wurstsemmel
« am: Oktober 10, 2007, 16:15 »
Hallo,

hat eigentlich eine Wurstsemmel (mit fetter Wurst wie Salami z. B.) einen hohen oder einen niedrigen glykämischen Index?  :kratz: Semmel bzw. Brötchen, also weißes Brot geht ja furchtbar schnell, was ich so weiß und Fett verzögert das Ganze bekanntlich.

Und beides zusammen? Treffen sich Semmel und Wurst in der Mitte und bilden ein Ding mit mittlerem G.I.?

Weiß sicher jemand hier. Klar, ich könnte das Ganze ja in einer empirischen Studie austesten, mag aber nicht (normalerweise meide ich Wurstsemmeln wie der Teufel das Weihwasser  ;) - mich interessierts nur).

Mahlzeit
Charly
DM1 seit 04/2006, ICT (Levemir/NovoRapid), FreeStyle Libre

hjt

  • Gast
Re: Wurstsemmel
« Antwort #1 am: Oktober 10, 2007, 16:18 »
tja, dann kannste ja vielleicht das Empierische von anderen sammeln. Also bei mir wirkt ne Semmel mit Gipfel schon nach 40-50 Minuten, und zwar unabhängig von Belag oder was immer ich dazu esse :-)

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Wurstsemmel
« Antwort #2 am: Oktober 10, 2007, 19:27 »

Und beides zusammen? Treffen sich Semmel und Wurst in der Mitte und bilden ein Ding mit mittlerem G.I.?


Ja, das ist richtig. Der GI bezieht sich ja immer auf die Mahlzeit als ganzes. Ist als wenn du Pommes Frites mit Vanilleeis mischt: da verbrennst du dir ja auch nicht die Zunge und holst dir gleichzeitig einen Kältschock an den Zähnen :zwinker:
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline unknown

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 34574
  • siehe Bild
Re: Wurstsemmel
« Antwort #3 am: Oktober 10, 2007, 19:38 »


Und beides zusammen? Treffen sich Semmel und Wurst in der Mitte und bilden ein Ding mit mittlerem G.I.?


Ja, das ist richtig. Der GI bezieht sich ja immer auf die Mahlzeit als ganzes. Ist als wenn du Pommes Frites mit Vanilleeis mischt: da verbrennst du dir ja auch nicht die Zunge und holst dir gleichzeitig einen Kältschock an den Zähnen :zwinker:


das würde ich jetzt so nicht unterschreiben. Kälte und Wärme gleicht sich an. Fett und KH gleichen sich nicht zu FettKH oder KHfett an im Darm. Da werden die schnelleren KH vor dem langsamen Fett aufgenommen.

Grüßle

Norbert

Offline vreni

  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 70957
  • Country: ch
  • Diabetestyp: ---
  • Therapie: ---
Re: Wurstsemmel
« Antwort #4 am: Oktober 10, 2007, 19:46 »
Hauptsache, die Wurstsemmel schmeckt  :mahl:  ;D
« Letzte Änderung: Oktober 11, 2007, 05:56 von vreni »

Offline Corinna

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 687
Re: Wurstsemmel
« Antwort #5 am: Oktober 10, 2007, 22:59 »
Ich sehe das auch eher wie Norbert.
Kann zwar auch keine empirischen Daten liefern, aber als wir in Althausen mit dem Doc Teupe Pizza essen waren, haben wir nachher besprochen, wie es gelaufen ist und wie es am besten gewesen wäre. Und wir haben dann gelernt, dass die Pizzabrot-BEs, die ja schnell ins Blut gehen, mit 25% mehr Insulin abgedeckt werden sollen (denn BEs mit hohem GI werden generell mit höherer Dosis abgedeckt) und für die Fett-BEs noch mal extra über mehrere Stunden abgedeckt werden müssen.
Jedenfalls spricht das ja dafür, dass sich die beiden Indizes nicht annähern, sondern die schnellen und langsamen BEs für sich alleine wirken.
Also meine Antwort: Semmel geht schnell ins Blut, die Wurst dann wiederum langsam.
Ansonsten gebe ich vreni recht: Hauptsache es schmeckt! ;)

Liebe Grüße,
Corinna
seit 08/1996 DM 1, seit 06/2005 Paradigm 512 mit Humalog

Offline Joerg Moeller

  • Administrator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 16968
  • Country: de
  • Ohana heißt "Familie"...
    • Diabetesinfo
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pumpe
Re: Wurstsemmel
« Antwort #6 am: Oktober 10, 2007, 23:00 »

das würde ich jetzt so nicht unterschreiben. Kälte und Wärme gleicht sich an. Fett und KH gleichen sich nicht zu FettKH oder KHfett an im Darm. Da werden die schnelleren KH vor dem langsamen Fett aufgenommen.


Du übersiehst dabei aber die gastrointestinale Wirkung von Fett. Im Duodenum werden die kürzeren KH-Ketten schneller gespalten als längere, ob da jetzt Fett dabei ist oder nicht, das ist richtig.
Aber je fettiger eine Speise ist, desto länger ist die Transitzeit im Magen. Und das bedeutet, daß Fett den GI senkt.
Meine Seite über Diabetes: http://www.diabetesinfo.de/
Meine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Diabetesinfo.de/

Offline manwe

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 413
  • Country: at
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Wurstsemmel
« Antwort #7 am: Oktober 11, 2007, 08:08 »

(denn BEs mit hohem GI werden generell mit höherer Dosis abgedeckt)


Ja? Ist das so?  :kratz: Hmmhh -  hab ich so noch nicht gehört. Aber man lernt nie aus. Ich esse ja selten Sachen mit hohem GI (mal abgesehen von Hyponahrung  ;)), aber ich muß das trotzdem mal beobachten, wenns denn mal wieder sein sollte. Neulich bin ich tatsächlich nach einer Semmel höher rausgekommen, als es nach arithmetischen Gesetzen hätte sein dürfen. Das würde das erklären.

LG
Charly
DM1 seit 04/2006, ICT (Levemir/NovoRapid), FreeStyle Libre

Offline Angela

  • Global Moderator
  • Special Member
  • *****
  • Beiträge: 6660
  • Country: at
  • jedem das seine, mir am meisten!
  • Diabetestyp: DM 1
  • Therapie: Insulin-Pen
Re: Wurstsemmel
« Antwort #8 am: Oktober 11, 2007, 08:20 »


(denn BEs mit hohem GI werden generell mit höherer Dosis abgedeckt)


Ja? Ist das so?  :kratz: Hmmhh -  hab ich so noch nicht gehört.

Also ich auch noch nicht. Und ich mach das auch nicht.  :nixweiss:
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

hjt

  • Gast
Re: Wurstsemmel
« Antwort #9 am: Oktober 11, 2007, 09:37 »
Moinmoin,

als die GI Idee damals in Mode kam, hab ich mal Vergleich gemessen, so ne Scheibe Brot trocken zu gleiche Scheibe Brot schön dick mit Griebenschmalz. Anschließend in Viertelstundenschritten keinen relevanten Unterschied in den Verläufen entdecken können.

Da ich Leute kenne, denen es wie mir geht, und andere, die mit Fett nach eigenem Bekunden einen flacheren Verlauf erleben, empfehle ich immer das eigene Austesten und gegen zu hohen BZ-Anstieg primär kleinere Stärke=Zucker-Portionen.

Bisdann, Jürgen