Liebe Vera,
also, als Erstes verneige ich mich mit großem Respekt vor Deiner Offenheit in Deinem posting.
Die Gewichtszunahme habe ich ähnlich erlebt wie du. Ich bin 1,61 groß/klein und wog 67 kg. Kein Idealgewicht, aber ich habe mich sauwohl damit gefühlt. Die Formel Körpergröße minus dem, was vor dem Komma steht = Idealgewicht stimmt glaube ich nicht mehr. 12 kg zugenommen innerhalb von 6 Wochen habe ich erst, seitdem ich nach Anweisung des Diadoc Insulindosen spritzen musste bis zu 32 E je MAHLZEIT. Ich hatte das Gefühl, es ist wurscht, ich hätte auch 100 E je Mahlzeit spritzen können. Das Insulin schien gar nichts zu tun. Allerdings war das noch Apidra.
Gehorsam spritzte ich nach einer vom Diadoc vorgeschriebenen Spritztabelle und immer aller 4 Wochen erhöhte sie die Dosis um je 2 E. Im Leben nicht hätte ich gewagt, an irgendeiner Dosis herumzuschrauben oder selbst ohne ärztliche Erlaubnis etwas zu verändern. Vor dem Insulinspritzen musste ich 6 Wochen NUR messen und alle Mahlzeiten aufschreiben, danach erstellte sie die Spritztabelle: bei einem BZ von 5-7 soundsoviel Insulin usw. Mir passt keine einzige Hose mehr im Schrank. In Spiegel habe ich nicht mehr gesehen. Die Gewichtszunahme aber NUR am Bauch, man fragte mich öfter, ob ich schwanger bin, ich schämte mich zu Tode.
Ich hatte von einer Rückengeschichte noch so eine orthopädische Korsage im Schrank, die würgte ich um, bis mir schwarz vor Augen wurde. Ich hörte auf, zu essen. Nur abends noch eine Mahlzeit, keine Kühlschrankschlacht, wie man vielleicht vermutet. Ich korrigierte tagsüber mit jetzt nun Humalog nur die hohen BZ-Werze ohne zu essen. Ich dachte, wenn du auch noch was isst, flattert der BZ ins Nirvana. Die Diadoc sagte nichts zu meinen Korrekturorgien. Nickte nur dazu.
Nur wieder Insulindosiserhöhung. Ich muss dazu sagen, dass diese Praxis DIE Diabetespraxis in LE ist. Ich hatte schlimme Schmerzschübe mit Krämpfen (Nach US-Amputation). Ich musste öfter den Notarzt holen nachts. Ich vermutete damals, dass daher die hohen BZ und Blutdruckwerte kamen. Ich dachte, ich bin herzkrank, denn der 2. Wert war 100 und höher, ich hatte richtig Angst mittlerweile. 2007 begann für mich mit 6 Wochen Husten, sonst ging es mir gut.
Ich bin kein Antibiotikumfan. Ich inhalierte, " pulmotinierte", nichts. Aber als es mir schwarz vor Augen wurde beim Husten, ging ich zum Haus-Arzt. 2 Antibiotikumschübe, dann massive Infektion im Vaginalbereich mit Candida albicans und massiv Streptokokken B. Die Gyndoctante sah in ihrem Befund aber nichts, erst der Mykologe (4 Tage später bei Beschwerden über Monate), den ich kontaktierte.
Dann beim Hausarzt Laborwerte. Kein Eisen, kein Selen, HBA1C 12,5. Ich bekam einen Nervenzusammenbruch bei dem Wert in der Praxis. Ich konnte nur noch heulen, wollte den ganzen Insulinscheiss in die Mülltonne kippen. Sie murmelte etwas von Actos und Byetta? Und ich sollte doch der Diadoc ausrichten...Ich bat sie, meine Diabetologin anzurufen. 2 Tage später hatte ich von Hausärztin Actos.
Jürgen fragte mich im Forum, dass ich entdeckte hatte und gierig las: Bei einem HBA1C-Wert von 12,5 % machst du dir Gedanken, ob du um 2E an deiner Insulindosis rumschrauben darfst, ohne dass der Arzt es abnickt? (Ich dachte.. Du blööder Klugschei...)(Sorry, Jürgen, mea culpa..)
Ich will es abkürzen. Durch Zufall erfuhr ich, dass man alles über 10E. auf eine andere Spritzstelle tun sollte. Und Actos hatte ich zu der Zeit 3 Wochen. Von Montag auf Dienstag, als ich die Dosen teilte, rappelte der BZ in den Keller. MIT Essen! Ich konnte mich gar nicht mehr beruhigen vor Glück. Am Donnerstag, also übermorgen steht der nächste Laborcheck an. Der Wert nach 6 Wochen Actos und mit Essen war 9, und noch was. Essen habe ich mir tagsüber wieder abgewöhnt, weil ich keinen Hunger habe wg. der Medikamente, nur mal einen Roggenkeks oder einen Appel, damit die Leber sich nicht langweilt und anfängt, mit Zuckerwürfeln zu jonglieren. Ich habe etwas abgenommen (4 kg.), aber ich lasse mir Zeit, und ich habe auch festgestellt, wenn man was isst, vor allem mit Fett, lässt sich es leichter abnehmen..Heute habe ich einen zauberhaften Blutdruck, das Herz schlägt wieder ruhig, kein rasender Ruhepuls mehr, die Infektionen durch Geduld und Stärkung des Immunsystems besiegt, die BZ-Wert noch nicht im 5er-Bereich, aber nicht ein einziger Wert mehr über 150.
Letzte Bemerkung. Unser größtes und wirksamstes Gift sind die Medien. Sie sind Marionetten der Politik und lenken uns mit Themen ab, die die Volksseele so wunderschön zum Kochen bringt:
-"Titten-Ops"
-Übergewicht
-minderjährige Mütter
-Hartz 4-Empfänger
-Osteoporose (Eine Mangelerscheinung, die anscheinend völlig normal ist, wenn man älter wird, die sich aber so schön als schlimme Krankheit verkaufen lässt.)
-Nichtraucherschutz (Warum wird gegen Alkohol nicht so vehement angegegangen, der macht doch nicht nur die Trinker kaputt sondern traumatisiert Partner und Kinder.)
Und leider funktioniert das Medien-System überwiegend. Und es plappert sich so schön nach: Dicke bekommen Zucker. Deswegen habe ich keine Tageszeitung mehr und schaue keine Gesundheitssendungen.
Guten Appetit!