Hallo Sandra
Erstmal einen Guten Morgen und herzlich Willkommen in dieser süssen Runde
ich bin neu hier und habe gleich mal ein paar wichtige fragen. Ich glaube, dass ihr als betroffene die wahren Experten seid. Es geht nicht um mich, aber um meinen lieben Schwiegertiger (ich mag sie wirklichJ)
Fein ...
Sie ist bzw. war seit einigen Jahren Typ2. Seit kurzem(so ca. 4 Mon) sagte ihr der Arzt im Rahmen eines KH Aufenthaltes so nebenbei dass sie jetzt selber kein Insulin mehr habe und nun Typ 1 hätte.
Aus einem TYP2-Diabetiker wird eigentlich keiner zum TYP1, nur weil keine Eigenproduktion mehr vorhanden ist
Dazu unterscheiden sich die beiden Erkrankungen viel zu sehr.
TYP1 produziert von Anfang an keine Insulin mehr, es sei in der sogenannten Remissionsphase.
TYP2 produziert Anfangs eigentlich zu viel Insulin, nur das der Körper darauf nicht mehr wirklich drauf reagiert. => Resistenz
Da ich Deine Vor-/Grundkenntnisse nicht kenne, erlaube ich mir mal, Dich auf
http://www.einsteiger.diabetesinfo.de zu schicken. Schön zu lesen und die wichtigsten Informationen für einen vernünftigen Einstieg zum DM.
Da begann das ganze Drama. Bis gestern spritzte sie ein Mischinsulin + Novorapid zu den MZ. Wie das hingehauen hat könnt ihr euch sicher vorstellen...
Naja ...
Trotz m.M. nach geringer BE Zufuhr (12) hat sie immer hohe Werte. Zumindest immer morgens. Sie spritze morgens 18 IE vom Mischinsulin, war dann mittags dermaßen im Keller. Aß dann war nachmittags hoch. Über das Morgenloch haben wir sie gebracht, indem wir sie verdonnerten eine Zwischenmahlzeit einzuschieben, die doch ein wenig Fett enthielt. Sie aß sonst immer nur einen Apfel. Morgens isst sie eine Scheibe Vollkornbrot mit fettarmen Philadelphia. Sie traut sich kaum noch zu essen, j a sie hat regelrecht Angst davor, nur weil der Doc zu ihr sagte, sie müsse unbedingt Gewicht reduzieren. Sie ist jetzt nicht gerade magersüchtig, aber dick? Nein für eine 60 jährige hat sie eine normale Figur mit ein paar Omarundungen. Sie hat schon mehrere Klinikaufenthalte hinter sich. Aber an ihrem schlecht eingestellten Diabetes änderte sich absolut nichts.
Das ist ja die reinste Tortur
Wir haben sie jetzt schon soweit gebracht, dass sie ihrem Gott in weiß eine Kur (Wunsch Bad Mergentheim) abgerungen hat. Ich glaube, dass sie absolut dringend eine ordentliche Schulung benötigt.
Eine Schulung ist immer sehr wichtig. Allein schon, um zu Wissen, wie man selber mit den Werten und den Therapien umzugehen hat.
Soweit ich das jetzt beurteilen kann, hast Du bzw. Schwiegertiger von Bolusfaktor oder Korrekturen wohl noch nicht viel zu hören bekommen?
Heute hatte sie wieder einen Termin beim „Spezialisten“
Jetzt hat er sie ohne weitere Erklärung auf Levemir umgestellt. Selbstverständlich allein zu Hause. Sie soll 8°° 6IE Levemir spritzen und abends um 18°° (sei ganz wichtig) 16 IE. Morgens und Mittag soll sie Novo nach ihrem Plan spritzen, abends braucht sie aber keins???
Hähh
Von Spätmahlzeit ist auch keine Rede mehr. Hört sich das nur für mich so bescheuert und unlogisch an? Die gute ist völlig von der rolle und hat verständlicher Weise noch mehr Angst etwas verkehrt zu machen. Auf ihre frage nach einem Spezialisten bekam sie zur Antwort, dass er ihr auch nicht helfen könne, ihr Diabetes sei einfach nicht einstellbar.
Da machen es sich die "Spezialisten wohl etwas zu einfach, wenn ich mir Deine Ausführungen so auf der Zunge zergehen lasse
Ein DM-Tagebuch wird aber schon geführt?
Dazu muss man sagen, dass schon erste Spätfolgen im Anfangsstadium sind. Neuropathien und Augen sind auch schon betroffen. Ihr „ Problem“ sind vor allem hohe Nüchternwerte so ab 200 und aufwärts.
Das ist freilich nicht schön. Soweit ich das durchgelesen habe, mußte Schwiegertiger eine Spätmahlzeit nehmen, ohne zusätzlich Insulin zu nehmen ...
Das kann freilich nicht gut gehen. Erst recht deshalb, weil wohl auch viel zu selten eine nächtliche BZ-Kontrolle gemacht wurde?
Die Spätmahlzeit ist nur dann erforderlich, um nächtliche Unterzuckerungen zu vermeiden. Dazu braucht es aber auch die Gewissheit, was der BZ ohne Mahlzeit so macht.
Für einen Tipp bzw. Denkanstoss wäre ich euch sehr dankbar. LG Sandra
Einen wichtigen Schritt habt ihr ja schon getan, und zwar den Weg zu kompetenten Leuten, die in Bad Mergentheim sitzen.
Der zweite wichtige Schritt ist der Weg hierher gewesen
Hier tauschen wir uns insoweit aus, um Tipps und Tricks zu geben und Vorschläge zu geben, die mit Diabetologen auf die persönlichen Erfordernisse abgestimmt werden können.
Viel Erfolg.
Schreib uns einfach, wie es bei Euch weiter geht.