Autor Thema: Neulich beim Diabetologen  (Gelesen 48993 mal)

Offline Llarian

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #40 am: Juli 03, 2007, 11:22 »

auch nichts von HbA1c halten.

Nichts von halten ist ja in Ordnung, denn er ist eben nicht der hochgelobte Goldstandard, als den man ihn lange dargestellt hat. Nicht kennen dürfte schlimmer sein.

Grüße
Anja

dingo1

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #41 am: Juli 03, 2007, 19:53 »
hi:)

>Das DMP als solches, ja. Die Inhalte, also was es genau enthält kommt aber von den Krankenkassen.

und wer an die Daten darf, wird wieder von der Regierung bestimmt!

>Beleg das doch bitte mal.

das ist in der Tat nur die Spekulation. Dem System fehlt Kohle und hier ist ne Lücke, um mal eben an 1% vom
brutto (jaja, nicht steuertechnisch) der meisten Betroffenen ziemlich leicht dranzukommen. Man muss sich für diesen worst-case
lediglich den Kapitalfluss in die Versorgung Betroffener, die derzeit messbaren Ergebnisse sowie den allgemein gültigen gesundheitspolitischen
Tenor mal anschauen. Da wird im Prinzip auch niemand bestraft, der alles richtig macht. Wer Fehler macht, muss halt mehr zahlen bis er was
gelernt hat. Das wäre halt Gesundheitspolitik mit der Brechstange. Da die Medizin die Resultate nicht bringt, ist halt nun die Politik dran.

Wesentlich für meinen Gedankengang spricht die Tatsache, dass man es derzeit nun massiv in Schulen versucht, wo man noch lernfähig ist!

>Aha, du kennst also keinen Fall, der deine These "DMP ist böse[tm]" unterstützt aber wir sollen dir das glauben?

geglaubt wird in Rom. Was spricht denn für DMP?

>Dann zeig mir doch mal bitte die Stelle in diesem Pass, wo definiert ist daß ab einem gewissen 1c ein Facharzt hinzuzuziehen ist. Oder die Stelle,
>an der eine Schulung rechtsverbindlich zugesichert wird.

Eigenverantwortung? Ich mache seit Diagnose kaum was anderes. Gebe dem Arzt Ziele, frage, ob die sinnvoll sind und bei Nichterreichen innerhalb eines
Zeitrahmens gibt es Überweisungen.

>Es gibt aber außer dir noch jede Menge andere Diabetiker, die nicht so gut geschult sind und sich nicht so gut auskennen, für die bringt das durchaus was.

gemessen am HBA!-C vermutlich ja. Gemessen am Gesamtbild vermutlich nein. Wer vorher nichts begriffen hat, begreift es auch nachher (wahrscheinlich) nicht.

>Die Entscheidung für oder gegen DMP liegt bei jedem selber...

Eben. Da gibt es aber imho nicht nur Vorteile. Für 40 Teuro im Jahr verkaufe ich keine Gesundheitsdaten, die der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen an Jedermann.
Das kann man direkt bei Pharmaunternehmen besser verkaufen!

>Nicht kennen dürfte schlimmer sein.

hi llarian:

seit diagnose verzapfe ich als allererstes jedem behandelnden Mediziner, dass ich DM habe. Die erste Rückfrage ist nicht, wie der Zucker ist....die Fragen sofort, ob ich meine
aktuellen Werte im Kopf habe. Danach ist nach kurzer Maulerei meist Mitbestimmung und nicht-griechische Aufklärung möglich, da man dort anerkennt, dass man sich irgendwie mal
mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Es wurde bis auf einen Fall nie eine Erklärung der Werte erwartet. Die alleinige Kenntnis reichte aus, um da was anderes in Gang zu setzen.

mfG
Dingo1

Offline Willy_Wuff

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #42 am: Juli 04, 2007, 02:00 »
Mensch mensch, kaum is man mal 2 Tage nich da ........
Mich würd ja mal interessieren was mit dem Arzt nun wird ?
Beschwerde an die Kassenärztliche Vereinigung ?
Beschwerde an die Krankenkasse ?
Würd nen Arzt sowas auch nur ansatzweise bei mir versuchen, dem würd ich das Leben zur Hölle machen ;-)

Andere Situation, ich mit ner Lungenentzündung zum Arzt geröchelt.........
Die Sprechstunenhilfe meinte ohne Termin geht ga nix, ich solle in zwei Tagen wieder kommen.
Ich nur ... Hust ... röchel .... wieeeeee bitte ? OK, legen sie meine Akte zu den Akten, mich sehen sie hier nie wieder ...... Ach ja, wegen der Unterlassenen Hilfeleistung werden sie noch von mir zu hören bekommen.
Na, ich hoffe mal das die Tante wenigstens ne weile ordentlich bammel hatte und nie wieder wagt sowas in ihrem leben zu wiederholen  :mauer:

Will damit nur sagen .... leute lasst euch von den Halbgöttern nich alles gefallen, es gibt Gesetze an die auch diese Leute sich halten müssen, und wenn sies nich machen brauchen sie auf den Kopp.
Find das erschreckend was scheinbar in einigen Arztpraxen so abgeht.
Muß wohl doch mal meinem Doc ne Packung merci mit bringen ;-)
Bei Diagnosestellung war ich das erstemal ohne Termin da ( Am Sonntag auf Station bz von 400 mg% gemessen und logischerweise stand ich da am Montag auf der Matte ;-)
Trotzdem hat er sich die Zeit genommen ne anständige Erstberatung zu machen, schon mal medformin, fragte ob ich nen Messgerät habe ( hatte ich mir natürlich schon mal von Station geborgt ) 2 Tage später ausfürliche Beratung als die Blutwerte da waren....... Jeder Zeit für mich Per Mail ansprechbar ......




Offline Ludwig II

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #43 am: Juli 04, 2007, 20:59 »
Hi ihr Süssen! wir müssen Montag zum  " zapfen " . Donnerstag kommt der Hau, oder auch nicht!  :patsch:
LG Ludwig

Offline Willy_Wuff

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #44 am: Juli 04, 2007, 21:02 »
Ich geh morgen zum aderlass.... weiß auch noch nicht ob ich neugierig oder doch ängstlich sien soll :-)

Offline Joerg Moeller

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #45 am: Juli 08, 2007, 10:57 »

>Dann zeig mir doch mal bitte die Stelle in diesem Pass, wo definiert ist daß ab einem gewissen 1c ein Facharzt hinzuzuziehen ist. Oder die Stelle,
>an der eine Schulung rechtsverbindlich zugesichert wird.

Eigenverantwortung?


Du hast anscheinend den Sinn und Zweck eines DMP nicht begriffen. Eigenverantwortlich kann nur der handeln, der sich damit auskennt. Das trifft nur auf einen minimalen Bruchteil der Diabetiker zu. Für die hat es in der Tat keinen besonderen Mehrwert.

Aber von allen anderen Eigenverantwortung zu fordern zeugt von einer Borniertheit, die hier nicht hingehört. Wir alle hier wissen, daß es auch genug Mediziner gibt, die sich mit Diabetes nicht sonderlich gut auskennen. Denen wird durch die DMP ein klar strukturierter Standard an die Hand gegeben, von dem letztendlich ihre Patienten, die "ein bißchen Zucker" haben profitieren.
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dingo1

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #46 am: Juli 12, 2007, 00:25 »

Hi:)

Also die Sache mit der Borniertheit ziehe ich mir nicht an, die gebe ich weiter an die Politik. Es gibt halt hier neben Arzt und betroffenem Mensch noch das SGB bzw. die private Krankenversicherung als dritte Sichtweise.

Über die Krankheit hingegen will diese dritte Sichtweise (Politik) auch nichts wissen. Dort reichen die Erkenntnisse über das Rauchen und das Übergewicht völlig aus. Das reicht ja nun offensichtlich sogar fürs SGB!

Über das DMP brauchen wir nicht streiten. Es ist klug!

Die Ausgestaltung ist aber derzeit schlechter als ungenügend zu bewerten (werden die Ärzte auch noch merken).

Die Einschätzung, dass sich viele Ärzte nicht mit DM auskennen, kann ich hingegen absolut nicht teilen. Die Fachgruppen wissen meist recht gut, was beim Betroffenen noch geht.
Das Gesamtbild eines Gesunden kann nach meiner Meinung jeder zugelassene Arzt feststellen. Danach wird halt weiter sortiert. Ärzte sind (imho) zumindest nicht dümmer als Politiker (für Politik muss niemand studieren).

Wenn man hier allerdings von einem Recht auf Schulung spricht, dann sollte man imho Teupe mal irgendwo in eine überregionale Leitungsfunktion setzen. Wer da aus nem Kurs rauskommt  hat ein verdammt hohes Niveau, welches (imho) niemals von Schwerpunktpraxen erreicht werden kann und wird.

Alles in allem wird das mittelfristig so laufen wie immer. Jeder darf dauernd Fehler machen, es wird halt nur teuer, da wir nicht im Sozialismus leben. Dort wären die Menschen bestenfalls im Gulag/Knast oder geköpft. Eingeschränkt wird hier nicht viel wesentliches. Die Eigenverantwortung hingegen wird von passiv ins aktiv gewendet (sehr schön zu sehen an Zahnvorsorge, Krebsvorsorge und Unterlassung von solchen Dingen).

mfG
Dingo1

Offline Willy_Wuff

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #47 am: Juli 12, 2007, 01:06 »
Was die Eigenverantwortung angeht ... kein Thema, jeder is für sich selbst verantwortlich.
Nur..........
Wenn man mal schaut wie gut die Ärzte, die ja von ihren Patienten teilweise uneingeschränktes Vertrauen genießen, ihre Patienten Informieren..........
Wie soll ein Patient eigenverantwortlich reagieren, wenn der Arzt aus faulheit, bequemlichkeit, monetären Gründen, oder eigener dummheit ( Sorry, aber wenn ein Arzt den Eindruck erweckt nicht mal die Grundlagen an einen Chronischen Kranken weiter zu geben ist es für mich Dummheit ) ?

Oder hab ich das Posting etwas falsch verstanden ?
Dann sorry

Offline Siggi©®

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #48 am: Juli 12, 2007, 09:44 »

Jeder darf dauernd Fehler machen, es wird halt nur teuer, da wir nicht im Sozialismus leben. Dort wären die Menschen bestenfalls im Gulag/Knast oder geköpft.


muss schon sagen .... selten soviel geistige Diarrhoe gelesen
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Offline Siggi©®

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Re: Neulich beim Diabetologen
« Antwort #49 am: Juli 12, 2007, 09:46 »

Sorry, aber wenn ein Arzt den Eindruck erweckt nicht mal die Grundlagen an einen Chronischen Kranken weiter zu geben ist es für mich Dummheit


denke der Hausarzt muss nicht alles wissen - er ist schliesslich Allgemeinmedizinier - aber er sollte zu seinem Wissen stehen und wenn er meint sein Wissen reicht nicht den Patienten von sich aus überweisen ohne jahrelange Experimente an jenem durchzuführen  :zwinker:
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