Hallo,
dass auch 2-er lipolyse haben, ist mir bekannt. Evtl. habe ich JOA falsch verstanden. Genauer meinte ich, dass die gesteigerte
Lipolyse beim 2-er meist nicht zu finden ist (wegen reichlich Insulin). Da wird sogar immer mehr ausgeschüttet, weil es meist
nicht wirkt (evtl. und wegen der Lipolyse).
also erst mal muß ich gestehen, dass ich vorgehen wohl etwas verkrautet rumgedacht habe.
Das führe ich auch mal auf meine individuellen Bedingungen zurück, die da sind:
Typ1
insulinempfindliche Variante
keine Typ 2 Komponente
hohe BZ-Meßfrequenz
sofortige Insulinkorrektur für überhöhte BZ-Werte (und eher zwei IE mehr, als 1/2 IE zu wenig).
Was die Insulinresistenz primär anstößt dürfte ziemlich schnuppe sein, die Frage ist, ob eine entstandene Resistenz dann ausreichend mit Korrekturinsulin bedacht wird.
Der Weisheit von Anjas Feststellung, dass hier die Frage von Henne oder Ei zur Debatte steht, stimme ich deswegen jetzt einfach mal
vollinhaltlich zu!
Hinsichtlicht des Typ 2 Diabetes oder des Typ 1 mit der 2er Komponente, sind diese beiden auf Lipolyse schon fast als abonniert zu sehen.
Typ 1(+2) und Typ 2 können nicht nur über Tage oder Wochen, sonder auch über Jahre hinweg in der Lipolyse rumdackeln.
Der wegen der Zellresistenz erforderliche selbstproduzierte oder zugeführte Insulinüberschuss verhindert meist recht zuverlässig eine weitergehende Entgleisung in Richtung Ketoazidose. Wobei die Ketoazidose sich durch die zunehmende Übersäuerung des gesamten Stoffwechsels kennzeichnet, bis zum vollständigen Zusammenbruch.
Die Gefahr für den Typ 1 (mit 2er Komponente) oder Typ 2 liegt, wie Du und Anja ja auch anmerkten, in der Dehydration mit der Folge des hyperosmolaren Komas.
In der Summe bin ich der Meinung von JOA, dass im Zweifel eher das Hirn runterfährt und die hormonelle Lage in der Praxis maximal
zum Jojo-Zucker führt. Nie aber zur Entgleisung, da selbst die radikalste Minimaltherapie wohl eine Messung je Tag derzeit vorsieht
und natürlich entsprechendes Handeln.
Jojo-Zuckerkurven lassen sich sicherlich sowohl mit den Hormonen als auch mit der Lipolyse arrangieren. Und beide im Teamwork werden das noch viiiel schöner hinbekommen.
Nicht umsonst darf man selbst als 1-er mit Werten über 140 mg/dl noch Leistungssport machen.
Der kritische Wert liegt höher!
Dem würde ich für mich auch so zustimmen, allerdings bei längerem BZ über 140 mg/dl täte ich wohl auch mehr Insulin während und besonders nach der Leistung benötigen, als bei einem stabilen Normwert zu Beginn.
Natürlich kann ich den BZ vor einer Leistung höher gehen lassen. Allerdings lässt ein mehrstündig => 140 stehender BZ schon den Gedanken an eine aufgekommene Lipolyse keimen.
Der Schlüssel liegt in dem Zeitfenster. Fünf Jahre mit Nüchternwerten kleiner 120 mg/dl und fünf Jahre mit Nüchternwerten knapp unter der
Nierenschwelle werden mit Sicherheit einen anderen Insulinbedarf bei sonst identischen Parametern liefern.
Da wird es wohl schon angemessen sein, Diabetiker mit unterschiedlichen Insulinbedarfen zu differenzieren.
Wobei, je nach Gegebenheiten, auch sehr unpassende Therapieschematra relativ stabil etabliert werden können.
Dann allerdings führen schon kleinere Abweichungen schnell in ein Chaos, mit der Gefahr weitergehender Entgleisungen.
In Deinem Vergleich wird sicherlich der Fall 2 mit 5 Jahren an der Nierenschwelle einen deutlich höheren Bedarf an Insulin haben müssen, da er beständig
halbherzige Insulinkorrekturen im Konzept einbauen muss.
Gruß
Joa