Autor Thema: Insulin  (Gelesen 7624 mal)

Offline Joa

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Re: Insulin
« Antwort #20 am: Februar 22, 2007, 21:50 »

ich bin 29 Jahre alt und wiege bei 1,53m ca. 60 kg.

Sind bei Dir eigentlich auch Antikörper (gegen Insulin) bestimmt worden?
Zitat

Hätte da direkt noch ne Frage zum spritzen! Wenn ich den Pen wieder rausziehe tropft es noch leicht aus der Kanüle. Ich weiß das ich nach dem spritzen noch warten muss bis zum rausziehen und das tue ich auch. Was mach ich falsch?

Nach meiner Erfahrung gibt es Pens, z. B. die Novos, die was mehr nachtropfen. Andere tun das eher weniger, wie mein Teil von Lilly.
Das Nachtropfen selber muss wohl mit dem Druckausgleich zwischen Kolbendruck auf Ampullenstempel (oder Stempeldruck auf den Ampullenkolben?) und dem Gegendruck aus dem Gewebe zu tun haben?

Die Menge die das ausmacht ist in aller Regel zu vernachlässigen, zumindest wenn Du ein paar Sekunden mit dem Rausziehen wartest.
Und wenn Du in etwa vergleichbare Dosen setzt geht das zur Not auch noch unauffällig in die Dosisbestimmung ein. Also ist da imho kein echtes Problem mit verbunden.
Zitat von: Gabi

An Joa hätte ich noch eine Frage: ist es bei einer Typ 1 Diabetes nicht genau umgekehrt? Durch das von aussen zugeführte Insulin "springt" doch die eigene Produktion wieder an und es kommt zu der sogenannten "Honey-Moon-Phase"?

Ich denke Deine Frage läßt sich mit einem eindeutigen JEIN beantworten. ;D
Zum einen gibt es ja auch beim Typ 1 verschiedene Formen mit einer durchaus unterschiedlichen Manifestationsdynamik. Wobei Manifestation beim Typ 1 der Zeitpunkt ist, an dem die pathologischen Werte, in der Regel recht dramatisch, auffallen.

Dieser Punkt ist erreicht, wenn von den Beta-Zellen nur noch etwa 20% übrig sind. Diese arbeiten dann schon mehr oder weniger lange unter Dauerstress und werden, nehme ich jetzt mal an, in eine streßbedingte Überforderung, sozusagen in ein Beta-Zellen-Burn-Out-Syndrom geraten, das zu einer zusätzlich nachlassenden Leistungsfähigkeit der einzelnen Zelle führt. Wenn Du diese Zellen dann zur Kur schickst, also durch das substituierte Insulin entlastest, können sie wieder Kraft tanken und erhöhen die eigene Insulinausschüttung mit neu gewonnener Power.

Allerdings ist ein Honey Moon nicht zwingend zu erwarten. Er wird leider vom weiteren Verlauf des Autoimmunprozesses bestimmt. Ist der grade akut am werkeln, kann der Honey Moon auch ganz in's Wasser fallen. Ist die Autoimmunreaktion schubweise, kann er eine ganze Weile andauern, ggf. auch Jahre.
Allerdings ist es dann nicht diese Erholung der bis zur Therapie des Diabetes überforderten Restzellen der BSD, sondern eher der Status Quo.

Über Typ 1 Varianten ohne Antikörper, also ohne Autoimunprozess will ich jetzt lieber nicht nachgrübeln.  :gruebeln: :kratz: :nein:  

Hauptsache Insulinsubstitution! ;D

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: Februar 23, 2007, 00:47 von Joa »
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Michaela V.

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Re: Insulin
« Antwort #21 am: Februar 22, 2007, 22:01 »
Hallo Joa,

weiß jetzt nicht genau welchen Wert du meinst, aber ich habe bei der Blutuntersuchung einen C-Peptid von 3,14 und einen GAD von 45,4 gehabt. Vielleicht meintest du ja das???

LG
Michaela


Offline Joa

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Re: Insulin
« Antwort #22 am: Februar 22, 2007, 22:41 »
Moin Michaela,

C-Peptid von 3,14

Das C-Peptid gibt Aufschluss über den Umfang Deiner verbliebenen Eigenproduktion an Insulin, da das C-Peptit eine Brücke ist, die das aus zwei Insulinmolekülen bestehende Pro-Insulin verbindet.Bei der enzymatischen Aufspaltung von Proinsulin zu Insulin wird das C-Peptid frei und kann als Marker bestimmt werden.

Mit einem Wert von 3,14 ng/ml liegst Du bei deinen 60 Kilos deftig an der oberen Grenze. Das lässt mich jetzt mal schließen, dass Dein Doc mit der Insulindosierung noch ein deutliches Stück nach oben gehen wird, weil Du offenbar nicht zu den insulinempfindlichen Typen zu zählen sein wirst.

Mir fällt allerdings grade beim rumdenken auf, dass ich nicht wirklich sagen kann, welches Verhältnis zwischen C-Peptid und Tagesinsulinbedarf analog zu setzen ist. Könnte man aber mal modellhaft drüber nachdenken?

Ok, wenn bei Dir ein relativ hoher Insulinbedarf anzunehmen ist, ich täte sogar mal sagen bewiesen ist, dann denke ich, ist auch im Dawn-Bereich Einiges an Insulin dazu sinnvoll. Diese Menge an Verzögerungsinsulin so zu bringen, dass es dann nicht vorher zu einer Hypo kommt ist die Kunst, wenn auch bei Dir noch recht einfach zu realisieren, da Deine BSD ein Zuviel an Insulin in der insulinempfindlichen ersten Nachtphase durch Rücknahme der Eigenproduktion ausgleichen kann.

Ach ja, immer dran denken, dass Fett und Eiweiß genauso ihr Insulin brauchen, wie das Marmeladenbrötchen. Nur viiiiel langsamer. Dazu findest Du im Forum auch die Infos.

Zitat

und einen GAD von 45,4 gehabt. Vielleicht meintest du ja das???


GAD ist auch ein Antikörper (ergo stinknormaler Typ 1 oder LADA?), kenn ich mich aber nicht aus in der Einschätzung ...
Jöööörg, Anjaaa usw. please help!  :kreisch:

Gruß
Joa
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Offline Joa

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Re: Insulin
« Antwort #23 am: Februar 23, 2007, 01:00 »
@Michaela
Bin grade mal auf den früheren Thread-Stand gestoßen, dass der Doc bei Dir einen LADA-Diabetes (warum bitte keinen Daimler?)
geortet hat.

Da hattest Du ja auch schon weitere Daten angegeben.

Das ändert allerdings nichts an meinen vorgehenden Meinungsäußerungen.

Gruß
Joa


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Offline Joerg Moeller

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Re: Insulin
« Antwort #24 am: Februar 26, 2007, 16:14 »


... kilowatt, pferdestärken, ...


Die Insulinleistung der BSD wird in ng/ml und zwar als C-Peptid/Blut angegeben.  ;)
Dabei liegt der Normwert zwischen 1.5 und 3.5 ng/ml.


Das ist aber nicht die Leistung der Betazellen (die der BSD liegt noch höher, weil sie ja auch noch andere Hormone/Enzyme abgibt).

Es berücksichtigt nämlich nur das freie Insulin, nicht aber das Proinsulin (Insulin = A- und B-Kette; Proinsulin = A-, B- und C-Kette; diese C-Kette ist das freie C-Peptid)
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Offline Joerg Moeller

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Re: Insulin
« Antwort #25 am: Februar 26, 2007, 16:20 »

GAD ist auch ein Antikörper (ergo stinknormaler Typ 1 oder LADA?), kenn ich mich aber nicht aus in der Einschätzung ...
Jöööörg, Anjaaa usw. please help!  :kreisch:


Keine Ahnung, ich hab die anderen Daten (BZ-Mittelwerte, HbA1c und Anamnese) nicht parat. Rein bachmässig könnte ich mir aber auch einen LADA vorstellen.
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