So, jetzt hab ich ein bißchen Zeit:
ich war Freitag bei meinem HA, weil ich mir ein Rezept über Humalog holen wollte. Hab ich nicht gekriegt weil "....die KV mir empfohlen hat es vorläufig nicht mehr zu verordnen, um keine Probleme bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung zu kriegen. Holen sie es sich doch beim Diabetologen".
Mein Hinweis, daß ich DM1 hab und meine Kasse zudem Rabattverträge für DM2 ausgehandelt hat hat ihn nicht beeindruckt.
Also hab ich meinen Diabetologen angerufen mit dem Ergebnis "Sie sind ja im DMP, da können wir ihnen das aufschreiben. Ansonsten ginge das nicht".
Langsam wurde ich knatschig
und hab dann meine Kasse angerufen (die mir das mit dem Rabatt bestätigt hat) und anschließend die KVWL (Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe). Nein, so wäre das ja gar nicht, das hätte mein HA falsch verstanden und die Aussage mit dem DMP wäre auch nicht korrekt. (Nachgefragt, welche Ärzte da nachinformiert werden müssen hat sie aber nicht)
Und mit den Rabattverträgen wäre das so eine Sache, die würden sie nicht anerkennen, weil sie den Beschluß des GBA unterlaufen. Dem Arzt würden trotz Rabattvertrag die Bruttokosten (also ohne Rabattabzug) angerechnet und damit hätte er ein Analogon verordnet, daß nicht wie gefordert auf dem Preisniveau von Humaninsulin liegt =>Streß mit der KV.
Langsam wurde ich immer knatschiger und dann hat mir die liebste Freundin von allen zwei Links geschickt:
http://www.kvno.de/mitglieder/kvnoaktu/06_11/insulinanaloga.html und
http://www.kvno.de/mitglieder/kvnoaktu/06_10/arin0610/insulinrabatt.htmlAha: es gibt also einen Re-Importeur, der das zum selben Preis wie Humaninsulin anbieten kann und das ohne Rabattverträge. Soviel zu "Ist ja so teuer, wir können die Preise nicht senken".
Dann steht da, daß das Bundesgesundheitsministerium mit den Rabattverträgen die gesetzlichen Vorgaben erfüllt sieht. Wieso bilden sich die KV'en dann ein, sie könnten das einfach mißachten?
Also habe ich beschlossen damit vor das Sozialgericht zu ziehen. Nicht für mich (ich krieg es ja noch, wenn auch auf Umwegen), sondern generell für die, die nicht wissen, daß man sich auch wehren kann. Das sollte dann aber auch nach Möglichkeit verbreitet werden, damit auch viele davon erfahren, also hab ich den Herrn Hadder vom Landesverband NRW des Deutschen Diabetikerbundes angerufen.
Der klärte mich dann auf, daß ich nicht klagen könne, weil ich ja nicht selbst betroffen bin. Aber daß derzeit schon Planungen zu einer Sammelklage von Betroffenen laufen.
Wir haben dann noch ein bißchen über das IQWIG und Sawicki geplaudert und ich hab da ein paar Sprüche von dem gehört, die mich fragen lassen auf welche Kirmes der seinen Diabetologenschein geschossen hat. (die werd ich hier aber nicht wiedergeben, weil es ja nur Hörensagen ist)
Ich hab ihm jedenfalls zugesagt, daß ich mich hier dafür einsetzen werde, daß möglichst viele am 02. Dezember nach Köln kommen. Wenn "die da oben" meinen, daß wir jetzt langsam die Weichen für ein "sozialverträgliches Frühableben" stellen können, dann gehört denen mal ordentlich auf die Finger geklopft. Das ist jedenfalls meine Meinung dazu.