Autor Thema: BE's nach Hypo  (Gelesen 9202 mal)

Offline Adrian

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #10 am: Oktober 20, 2006, 11:09 »


Aber: es geht ja um das normale Anheben: In der Hypo kann 1. das ZZW ja noch viel tiefer liegen und 2. der Grund für die Hypo noch vorhanden sein.


Wir wollen doch hier aber bitte nicht mit ZZW und was weiß ich anfangen. Das hier ist ein allgemeines Forum, da sollen auch die Leute noch etwas verstehen, die nicht bei Teupe geschult wurden.

Ok, sorry. Dann fassen wir das doch einfach zu: "Der Grund der Hypo kann ja noch wirken" zusammen.
Zitat


Und für die Hyposymptome ist es eh wurscht, wieviel Glucose im Gewebe ist, da kommt es darauf an, den Gehalt im Blut zu erhöhen (wie das 'ämie' in Hypoglykämie schon andeutet)


Ja, sicherlich. Nur was bringt es mir, wenn ich von Hypo zu Hypo rutsche. Wenn noch die Ursachen des Blutzuckerabfalls vorliegen (wozu auch "Wenig Glucose im Gewebe" gehört), muss ich mehr Futtern.

Da ich in vielen Fällen den Grund für meine Hypo nicht sofort weiß (es sei denn nach dem Sport, wo ich sowieso dann futtern muss), würde ich zur Not einen leicht erhöhten Wert riskieren. - Und mal ein Wert von 167 für kürzere Zeit ist ja kein Beinbruch.

LG|Adrian
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Schnurble

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #11 am: Oktober 20, 2006, 12:37 »
Hängt bei mir stark davon ab, woher die Hypo kommt.
Kam sie langsam, z.B. von zuviel Basis, dann reicht eine BE, dann bin ich wieder auf 80-90 (wobei ich selten so eine Hypo so lange ignoriere, dass ich so tief komme, höchtens wenn ich schlafe)

Komme ich durch Sport auf solche Werte, kann ich mir locker einen halben Liter Cola/Saft reinpfeifen, also 5 BE, und komme um die 100 raus.

Meist habe ich bei Hypos aber das Essen falsch eingeschätzt und zuviel Bolus gespritzt, dann sind es halt soviele BE, wie ich zuviel gespritzt habe (was natürlich nicht so leicht zu bestimmen ist, denn wenn ich wüsste, wieviel BE ich genau gegessen habe, dann hätte ich ja gleich richtig dafür gespritzt). Also nehme ich dann meist so 2-3 BE und schaue, wie sich das ganze entwickelt.

LG,
Anja

Offline Duff Rose

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #12 am: Oktober 20, 2006, 12:57 »
Bei mir ist das auch meist so, daß ich vom Basisinsulin leicht unterzuckere. Durch meinen Einsatz von Lantus wirkt dieses am Mittag und am Nachmittag immer am stärksten bzw. meine Faktoren sind um diese Zeit am geringsten. Mich hauts dann beim mittaglichen Spaziergang (vor dem Essen) oft hinab auf so 60mg/dl. Dann reicht ein Täfelchen auch bei mir. Oder eben nach der Arbeit, wenn ich kein Bolus mehr intus habe und bei 60mg/dl bin gibts ebenfalls ein Täfelchen. Sollte ich unter Bolus unterzuckern gibts sofort 2BE. Entweder TZ oder TZ und Duplo.  :lecker:
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Offline Corinna

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #13 am: Oktober 20, 2006, 23:16 »

gestern hab ich bei 4,2mmol/l (2h nach essen) ein TZ gegessen.. 2 stunden später wars bei 11,2mmol
ausgangs bz war 5,2mmol gefuttert hab ich ne pizza (8,128BE) nen ü-ei (0,9BE) und kuchen (0,7BE)  und kekse (1,5BE) hab zum essen 4IE und ne 3/4 später nochmal (3IE) gespritz mit nem BE faktor von 0,625 IE/BE

naja wat solls.. is bei mir sowieso nen rätselraten  :kratz:


da würd ich jetzt vermuten, dass das insulin für dein doch recht fettreiches essen (pizza, schokolade, kekse) zu früh da war und als das essen dann richtig ins blut ging, war zu wenig da... solche situationen habe ich bzgl pizza auch schon gehabt...
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Offline Mischka

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #14 am: Oktober 20, 2006, 23:22 »

da würd ich jetzt vermuten, dass das insulin für dein doch recht fettreiches essen (pizza, schokolade, kekse) zu früh da war und als das essen dann richtig ins blut ging, war zu wenig da... solche situationen habe ich bzgl pizza auch schon gehabt...



ich habs ja nu schon gesplittet.. soll ich mit dem 2. teil noch länger als ne halbe stunde warten?
also mit dem 2/3 und 1/3 splitten hat bis jetzt immer gut geklappt und mit dem SEA/ESA naja da haperts noch a bissl  :kreisch:

mischa
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Offline Joerg Moeller

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #15 am: Oktober 21, 2006, 02:38 »

Ja, sicherlich. Nur was bringt es mir, wenn ich von Hypo zu Hypo rutsche. Wenn noch die Ursachen des Blutzuckerabfalls vorliegen (wozu auch "Wenig Glucose im Gewebe" gehört), muss ich mehr Futtern.


Von dem Gedanken musst du mal abkommen. Du kannst den Gehalt an Glucose im Gewebe nicht konkret bestimmen, jedenfalls nicht mit handelsüblichen Streifen.

Aber es ist schon richtig was du sagst: wenn man den Grund kennt, sollte man den mit berücksichtigen. Bei einer Hypo nach Sport würde ich z.B. etwas mehr essen, bzw. mit der Gegenkorrektur (also dem Bolus für zuviel BE) erheblich vorsichtiger sein.
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Offline Llarian

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #16 am: Oktober 21, 2006, 03:15 »


Ja, sicherlich. Nur was bringt es mir, wenn ich von Hypo zu Hypo rutsche. Wenn noch die Ursachen des Blutzuckerabfalls vorliegen (wozu auch "Wenig Glucose im Gewebe" gehört), muss ich mehr Futtern.


Von dem Gedanken musst du mal abkommen. Du kannst den Gehalt an Glucose im Gewebe nicht konkret bestimmen, jedenfalls nicht mit handelsüblichen Streifen.

Es geht ja auch nicht darum, den Gehalt zu kennen, sondern seine Tendenz zu berücksichtigen. Glukosemangel im Gewebe hat andere Symptome als Glukosemangel im Blut und bevor es zu Gewebsglukosemangelsymptomen (wasn Wort) kommt, muß deutlich mehr Glukose aus Blut und Zwischenzellwasser entfernt sein und damit dem Gesamtorganismus fehlen. Und um alle Kompartimente wieder aufzufüllen, ist eben deutlich mehr Futter notwendig, als nur zur Auffüllung eines Blutglukosemangels.
Wenn man diesen Hintergrund bedenkt und ganz unabhängig von einem absoluten Wert eine Vorstellung hat, wie es um die grobe Tendenz von Glukose in einzelnen Kompartimenten aussieht, kann man abschätzen, wieviel Power die Hypo hat/hatte und auch, ob sie nun eine oder 10 BE zum Ausgleich braucht.
Beim Standard-Otto von 70kg entfallen auf das "Blutwasser" etwa 3 Liter, auf das Zwischenzelwasser etwa 12 und auf das Zellwasser etw 35 Liter. Löst man 12 g Glukose (also eine BE) in 3 Litern Flüssigkeit (aka Blut), hat man eine Konzentration von 400mg/dl. Löst man 12 g Glukose in 15 Litern Flüssigkeit (aka Blut plus Zwischenzellwasser), hat man eine Konzentration von 80mg/dl. Löst man 12 g Glukose in 50 Litern Flüssigkeit (aka Blut plus Zwischenzellwasser plus Gewebswasser), hat man eine Konzentration von 24mg/dl. Die Frage ist also, wieweit hat sich das Defizit ausgebreitet und was brauche ich, um dieses Defizit wieder aufzufüllen.
Und um das zu klären, hilft halt das Wissen über die Ursache der Hypo, die Überlegung, ob es mehr als eine Ursache gibt, die ich zusammen berücksichtigen muß, ob die Wirkung dieser Ursache(n) beendet ist oder noch weiter andauern wird und generell ein Haufen Erfahrung.
Um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Ich brauche keinen Wert. Ich brauche eine Vorstelung, wie es warum in meinem Körper aussieht.

Grüße
Anja

Offline unknown

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #17 am: Oktober 21, 2006, 08:47 »
Hallo Jörg,


Wir wollen doch hier aber bitte nicht mit ZZW und was weiß ich anfangen. Das hier ist ein allgemeines Forum, da sollen auch die Leute noch etwas verstehen, die nicht bei Teupe geschult wurden.

Und für die Hyposymptome ist es eh wurscht, wieviel Glucose im Gewebe ist, da kommt es darauf an, den Gehalt im Blut zu erhöhen (wie das 'ämie' in Hypoglykämie schon andeutet)


ich stimme Dir ja zu das wir nicht so diskutieren sollen das nur noch bei Teupe geschulte das verstehen.

Allerdings unterzuckert nicht das Blut sondern die Zelle. An der Zelle fehlt die Glyokose, die die Energie liefert. Der Wert im Blut ist das nur aus rechtlicher Sicht ein Marker da man den leicht bestimmen kann und nicht was in der Zelle an Konzentration da ist.

Ansonst kann ich mich Adrian und Anja in der Diskussion nur anschließen.

Grüßle

Norbert

Offline Der bllaue Klaus

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #18 am: Oktober 21, 2006, 10:33 »
Ich denke auch das es wichtig ist so Sachen wie ZZW zu erwähnen. Mir hilft das für mein Verständnis immer weiter.

Man sollte allerdings für die Nicht Teupe geschulten das ganze noch mal einfach erläutern.

Was bei dem Wert von 42mg --> 168mg auch ne Rolle gespielt haben kann ist das die Leber auch schon mit der Gegenregulation
zusätzlich zu den 2 BE's angefangen haben kann und der Wert deswegen so hoch ist.

Offline Llarian

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Re: BE's nach Hypo
« Antwort #19 am: Oktober 21, 2006, 10:49 »

Ich denke auch das es wichtig ist so Sachen wie ZZW zu erwähnen. Mir hilft das für mein Verständnis immer weiter.

Man sollte allerdings für die Nicht Teupe geschulten das ganze noch mal einfach erläutern.

Deswegen erwähne ich es ja auch. Ich denke, es macht keinen Sinn, um das Problem drumherumzukaspern, nur, um das böse Z-Wort nicht zu sagen. Stattdessen das Problem zu schildern (es macht einen Unterschied, ob ich ein Defizit in 3, 15 oder 50 Litern ausgleichen muß) und für Rückfragen dasein.
Das heißt jetzt also: Wenn Fragen sind, die auch stellen!

Zitat
Was bei dem Wert von 42mg --> 168mg auch ne Rolle gespielt haben kann ist das die Leber auch schon mit der Gegenregulation
zusätzlich zu den 2 BE's angefangen haben kann und der Wert deswegen so hoch ist.

Und da kommt der nächste Punkt ins Spiel: Die Leber wird ihren Zucker auch wiederhaben wollen und irgendwann aus dem Körper welchen nehmen, um ihre Reserven wieder aufzufüllen. Wenn ich das nicht bedenke, sitze ich dann wieder in der Hypo und wundere mich.

Grüße
Anja