Autor Thema: Kuze Hilfe, Hyperglykämie  (Gelesen 5771 mal)

Offline Duff Rose

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Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« am: Oktober 19, 2006, 20:54 »
Hi,

meine Schwiegeroma (DM2, 20IE Lantus am Tag kein Bolus) wieß eben um 20:00 einen BZ von 471 auf.  :kreisch: Um 18:00 Uhr gabs Essen (Brot). Hinzu ist sie etwas dement, wobei man jetzt nicht erfahren kann, wie es ihr geht in bezug auf Durst und den Anzeichen einer Keto. Jetzt eben gerade war der BZ bei 412mg/dl, scheint bergab zu gehen, aber ist ja schon etwas hoch. Leider habe ich keine Ketonstreifen und traue mich auch nicht einfach so Apidra zu spritzen (hat sie ja noich nie gehabt). Nachher gibts ne morz Hypo....denn normal brauch sie kein Bolusinsulin.

Meint ihr man kann sie so ins Bett legen und bis Morgen abwarten? Bin im Moment irgendwie ratlos.  :kratz: :gruebeln:
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Offline vreni

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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #1 am: Oktober 19, 2006, 21:36 »
Ich würde einen Arzt anrufen - vielleicht bin ich übervorsichtig, aber ich würde es tun..

Offline Der bllaue Klaus

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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #2 am: Oktober 19, 2006, 22:04 »
Kannst Du nicht in eine Not Apotheke Ketonstreifen holen gehen?


Offline Duff Rose

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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #3 am: Oktober 19, 2006, 22:14 »
Vielen Dank für die Antworten,

ich denke sie bekommt das alleine hin. Wir sind jetzt bei 319mg/dl. also sind wir ohne Kurzzeitinsulin in zwei Stunden um 160mg/dl runter, und es wird noch weiter nach unten gehen denke ich.
Man sollte allerdings mal ihre Therapie überdenken, nach dem Essen immer hohe Werte und morgens dann Hypos. Einen Diabetes Typ2 nur mit Langzeitinsulin zu behandeln ist eigentlich selten, denn die grundversorgung passt ja eigentlich (man merkte es ja soeben), sie sollte eher Essensinsulin bekommen und das Lantus lassen wir weg. Naja, da soll der Doc nocmal was zu sagen...
Und mit dem pinkeln das wäre glaube ich auch nicht so einfach gewesen, sie hat einen Katheter....

Vielen Dank trotzdem! Bei 471mg/dl macht man sich schon erstmal gedanken....


Liebe Grüße
David
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Offline Adrian

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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #4 am: Oktober 19, 2006, 23:02 »
Ad Ketostreifen: Die braucht man nur, wenn einem auch Übel ist.

sorry, dass ich so kurz bin: Gute Nacht, Adrian
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Offline Joerg Moeller

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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #5 am: Oktober 20, 2006, 00:05 »

Man sollte allerdings mal ihre Therapie überdenken, nach dem Essen immer hohe Werte und morgens dann Hypos. Einen Diabetes Typ2 nur mit Langzeitinsulin zu behandeln ist eigentlich selten, denn die grundversorgung passt ja eigentlich (man merkte es ja soeben), sie sollte eher Essensinsulin bekommen und das Lantus lassen wir weg.


Und wer soll ihr das spritzen? Derjenige müsste darin geschult sein und könnte es ihr eh erst nach dem Essen spritzen. (Wenn demente Leute nicht essen wollen, dann interessiert es sie nicht ob schon gespritzt wurde)
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Offline Duff Rose

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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #6 am: Oktober 20, 2006, 08:58 »


Und wer soll ihr das spritzen? Derjenige müsste darin geschult sein und könnte es ihr eh erst nach dem Essen spritzen. (Wenn demente Leute nicht essen wollen, dann interessiert es sie nicht ob schon gespritzt wurde)


Hi Jörg,

Das würde gehen, insofern die Tochter geschult werden würde. Essen tut die oma nur noch wenn sie etwas von der Tochter gebracht bekommt, und dann wird auch überwacht, dass es aufgegessen wird bzw. man könnte auch nach dem Essen spritzen, wie du schon sagst.
Allerdings wäre das für die Tochter eine ganz schöne Umstellung, nach BE`s zu spritzen oder eben das Spritzen aufs Essen anzupassen. Außerdem würden Unterzuckerungen bestimmt häufiger auftreten....

Trotzdem ist die Einstellung im Moment für die Füsse. Sie deckt den Bolusbedarf mit Basal ab, und das ist jawohl falsch. Morgens hat sie manchmal 40er Werte und ist aufgrund der Demenz und dem niedrigen Wert dann total komisch. Dann, nach dem Essen hauts den BZ nach oben wie sonst was. Naja, am besten spricht meine (zukünftige) Schwiegermamma mal mit dem Diabetologen, der wird dann entweder was ändern oder eben nicht.  :kratz:

Den BZ Wert von heute Morgen habe ich noch nicht, aber heute Mittag ruf ich mal an und frage mal, interessiert mich echt mal!


Gruß
David



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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #7 am: Oktober 20, 2006, 10:16 »
Ich versteh schon, daß du dir da Sorgen machst. Und die Basaldosis so hoch zu schrauben, daß regelmässig Hypos entstehen ist sicher :balla:

Du wirst da aber trotzdem Abstriche machen müssen (und auch können). In dem Alter und mit einer Demenz ist es nicht mehr notwendig, den BZ schön bei 100 zu halten. Ich würde zusehen, daß er schön brav bei 120-200 bleibt. Einerseits genug Reserven um eine Hypo zu vermeiden, andererseits nicht so hoch um ständig müde zu sein oder zur Toilette zu müssen.
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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #8 am: Oktober 20, 2006, 12:19 »

Ad Ketostreifen: Die braucht man nur, wenn einem auch Übel ist.

Das finde ich aber nicht. Es kommen ja erst die Ketone, und später wird einem übel, wenn man in eine Ketoazidose rutscht. Da man bei vorhandenen Ketonen meist auch mehr Korrekturinsulin braucht, ist es schon wichtig, Ketone so früh wie möglich festzustellen, und nicht zu warten, bis einem schlecht wird...

Oder meintest Du das jetzt nur für den speziellen Fall der Oma, die ja kein Korrekturinsulin hat, und wo ein Ketontest eh nur für die Entscheidung Krankenhaus oder nicht dienlich gewesen wäre?

LG,
Anja

Offline Adrian

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Re: Kuze Hilfe, Hyperglykämie
« Antwort #9 am: Oktober 20, 2006, 12:42 »
Hallo,

in diesem Fall: Ja.

Im anderen Fall (ICT, Pumpe): auch Ja - vermut ich mal - da kann Jörg sicherlich besser helfen
Denn: Ein normaler Mensch hat auch Ketone im Blut, wenn er längere Zeit nüchtern ist.
Kleine Mengen Ketone - und das im Unrin, der ja noch nachhinkt, sind nicht sonderlich aussagekräftig über die Entgleisungsstufe.
Als Vorgänger der Ketoazidose gibt es ja die Lipolyse, die man durch Postprandiale Explosioen, nicht anschlagende Korrekturen... merkt. Da wird man schon vorher auf die Lipolyse reagieren (z.B. mit 50% mehr Insulin + Mindestdosen). Die BZ-Ergebnisse dabei sind wohl mehr aussagekräftig.
Und: Ich habe in der Schulung gelernt, und von mehreren Diabetikern bestätigen lassen: Bei einer Ketoazidose ist einem immer Übel. Damit man sich aber z.B. bei hohen Werten und Übelkeit am morgen nicht gleich eine utopische Menge Insulin spritzt, obwohl es "nur" eine Magendarmerkrankung ist, sollte man auch noch Ketone messen.

So habe ich es zumindest in der Schulung gelernt. Im Ernstfall (wenn es mir nur leicht dreckig geht), wäre ich natürlich vorsichtig. Zur Not würde ich meinen Arzt anrufen - auch wenn es 4h in der Nacht ist. ;-)

LG|Adrian
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