Oha, da fühlt sich aber doch jemand angegriffen .....
Alf, ich habe extra gesagt, dass ich das nicht abwerten will.
Mach Dir keine Gedanken, deswegen habe ich ja bei meiner Antwort einen zwinkernden Smiley benutzt!
Da ich jetzt weiss, dass ich so tief tauche und von Ausdauerleistung keine Ahnung habe,...
Warum so pauschal, hat doch niemand gesagt. Ich sprach nur von den beanspruchten Muskelgruppen...
dann klär´ mich doch mal über die Ausdauerleistung bei einem Tennisspiel auf. Ist es denn nicht so, dass zwischen den Ballwechseln eine nicht unerhebliche Pause ist? Und ist da nicht eine längere Pause zwischen 2 Spielen, in denen man sich erstmal hinsetzt ? Wie ist denn das Verhältnis der Belastung zu den Pausen?
Nix für ungut, aber das sind Äpfel und Birnen und die sollte man nicht vergleichen.
D'accord! Die
zeitliche Netto-Belastung auf den Körper bei einem Tennisspiel ist bei einem Medenspielsonntag und ~3-5 Stunden Tennis für ein Einzel und ein Doppel mit Sicherheit geringer als 3 Stunden am Stück gelaufen zu sein nur handelt es sich beim Tennis i.a.R. um "permanente Sprints zwischen den Pausen".
Ich habe mir noch nie ernsthafte Gedanken darüber gemacht, wie Tennis in der
körperlichen Nettobelastung im Vergleich zu anderen Sportarten steht, vielleicht schätze ich das auch völlig verkehrt ein (der Kalorienverbrauch liegt vielleicht so bei 500 kcal / Stunde ??) und letztlich ist es mir sogar wurscht, weil ich keiner Sportart bzw. derer die sie ausüben irgendetwas abspreche. Nur wenn man Ausdauerleistungen wie einen Marathonlauf oder ein Radrennen mit entsprechender Distanz mit Tennis vergleicht, sollte man auch nicht gerade das Kaffeekränzchen am Netz vor Augen haben - in dem Fall müsstest Du es dann schon eher mit Nordic Walking vergleichen...
<OffTopic On>
Da Du nach Tennis gefragt hast:
Das Problem ist, dass Tennis im Fernsehen wenig vergleichbar ist mit dem was in den Vereinen in Mannschaftswettbewerben stattfindet. "Normale Medenspieler" bringen belastungsmäßig oftmals viel erstaunlichere Leistungen als das, was man im Fernsehen mitkriegt: Wenn's dort heisst, Thommy Haas hat mit 5 Sätzen und 3,5 Stunden bei den US Open ein Marathon-Match absolviert und musste mit Krämpfen gegen Davidenko fast aussteigen, ringt das einem Gutteil der Medenspieler mäßiges Bedauern und höchstes noch die Frage nach seiner Fitness, Flüssigkeitshaushalt usw. ab!
Man muss bedenken, dass beim "Spiel ohne Balljungen", wie es im Regelwerk so schön genannt wird, die Bälle nach einem Ballwechsel quer über den Platz verteilt sind und von den Spielern selbst aufgesammelt werden. Die Pause zwischen den Ballwechseln (max. 20 Sek.) verlängert sich nicht, so dass man sich unterm Strich rel. selten die Beine in den Bauch steht
Die Pausen zwischen den Seitenwechseln sind in der Tat max. 90 Sekunden lang.
Wenn sich Top-Spieler nach 3 Stunden Einzel von ihren Physiotherapeuten ordentlich weichkneten lassen, gehen Medenspieler postwendend wieder auf den Platz um noch das Doppel 'runterzuspielen.
Um überhaupt mal ein Gefühl für die Pausen zu bekommen, komme ich bei meinem letzten Turnier am Tag 1 auf 2 Einzel mit 6:1, 6:1 und 7:6, 6:2, 7:6. Gesamtspielzeit war 60 Minuten und 190 Minuten. Gesamtspieleanzahl 48, d.h. ca. 24 Seitenwechsel à 90 Sekunden macht 36 Minuten reine Pausenzeit zum Ausgleich des Kalorien- und Flüssigkeitsverbrauch. Das kann man sich noch ein bisschen Hoch- oder Runterrechnen mit lockerem Einlaufen vor den Spielen, der zusätzlichen Einschlagzeit, dem Pausengewinn, wenn der erste Aufshclag kam und der Ball nach einem Ballwechsel hinter Dir liegen geblieben ist. Wie die Pausen beim Bälle sammeln in der Summe einzuordnen sind kann ich schlecht einschätzen aber in den Phasen habe ich es kaum geschafft, meinen Puls nennenswert nach unten zu bringen aber mit allem gerechne nivvelliert sich das eher aus.
60+190-36 PlusMinusNullVomHochUndRunterRechnen=~210 Minuten. Ok, es ist sicher weniger als ein Marathonlauf- mir hat's gereicht.
*Achtung Smiley On*
Tennis ist trotz (gerne von Fußballern, die in Konkurrenz zu unserem Tennisverein stehen
) verkündeter Ansicht etwas mehr als Walking mit Ball-Aufheben
<OffTopic Off>
Fazit: Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie die sportliche Beanspruchung bei einem Medenspiel- oder Turniertag im Vergleich zu klassischem Ausdauersport ist - mir und vor allem meinem BZ reicht's. (Kann man das zuverlässig messen ohne uns Sensibelchen in einem Tennis-Match zu sehr zu beeinträchtigen z.B. mit einem Brustgurt?)
Um auf's Ursprungsthema zurückzukommen: Wenn ich obiges mit viel weniger Insulin an Bord als sonst machen würde, wäre mein Verlauf mindestens so "bescheiden" wie bei Andreas. Denn glaube mir, Du stehst die ganze Zeit komplett unter Strom, hast zudem viele Phasen, in denen Du mit höherem Kraftaufwand (u.a. verkrampfte Muskeln) spielst. 4 Stunden zu trainieren ist def. was anderes als ein 2 Stunden Match vollgepumpt mit Adrenalin, Endorphinen und vergleichbaren Drogen und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich bei anderen Sportarten das Training im Vergleich zum Wettkampf anders darstellen und nur darum ging's mir...
Ich bleibe übrigens dabei: Ein bestandener Marathon ist eine herausragende Leistung!
Viele Grüße, Alf.