Hi Markus,
wie die Werte vor der Pumpe aussahen, weiß sie ja. Ich hatte ihr 40 Seiten Datensätze (2 Monate) OTUS-Protokoll vor der Pumpe ausgedruckt. Das Diagramm sah echt witzig aus. In den 2 Monaten waren ganze 20% der Werte im Zielbereich! Und die Schwankungsbreite ging echt von 30 - 500.
Ich meine, die ICT wäre sicher auch besser gelaufen, wenn sie mir früher gesagt hätte, daß die hohen Werte 5 Stunden nach dem Essen an einer Magenentleerungsstörung (vermutlich Neuropathie) liegen. Das mußte ich erst im Internet finden. Als ich sie darauf angesprochen habe, meinte sie, "ja, das vermute ich bei Ihnen schon länger, aber ich wollte Sie nicht beunruhigen, da gibts ja keine Therapie gegen"
Da bin ich ausgerastet. Wenn sie mir das mal vorher gesagt hätte, dann hätte ich halt vor und 1-2 Stunden nach dem Essen gespritzt und hätte mir die hohen Werte gespart. Aber sie guckte immer nur auf mein Tagebuch "naja, schwankt halt bei Ihnen sehr", und das wars.
Sie hätte ja auch unter ICT mal KH-Tage anberaumen können, da hätte ich viel eher gewußt, was Sache ist. Aber nee... Und nun habe ich mir auch noch eingebildet, daß ich versuche, mich um meinen DM wirklich zu kümmern. Aber wenn man seiner ausgebildeten Diabetologin nicht mehr vertrauen kann, wem denn dann?
Sowas habe ich zu DDR-Zeiten eigentlich nie erlebt. Vermutlich bin ich durch Karlsburg und unsere Diabeteszentren verwöhnt gewesen. Dort waren früher hervorragende Ärzte und wir hatten Super-Schulungen. Leider ist das mit der Wende auch über den Jordan gegangen wie so vieles.
Also für mich sind folgende Vorteile der Pumpe zu erkennen:
- Die geteilten Boli gleichen meinen lahmen Magen aus (ist bei ICT nur durch mehrere Spritzen für eine Mahlzeit zu bewerkstelligen)
- ohne Basal (Depot-)Insulin treten auch die Nebenwirkungen nicht mehr auf (gestörte Hypowahrnehmung, praktisch nicht mögliche Korrektur, da das Insulin die Wirkung des Bolus-Insulins ausbremste, BE-Faktoren unberechenbar, da nicht absehbar, wieviel Basal noch da)
- Korrekturen nach oben oder unten funktionieren! (früher habe ich bei Hypos ab 4 BE Traubenzucker aufwärts draufpacken müssen, bei Korrekturen nach unten 8-10 IE)
- der Insulinbedarf ist nur noch ca. 2/3 wie zu ICT-Zeiten
- Basalbedarf von 30 IE auf 18 IE runtergegangen
- die Schwankungen sind in sehr viel engeren Grenzen als vorher
Ich denke, das kann man der Krankenkasse auch verklickern. Außerdem habe ich ja meinen DM1 schon ne ganze Weile und außer Levemir alle Basal-Insuline mit mehr oder weniger schlechten Ergebnissen probiert. Ein HBA1C von 5,5-5,9 ist zwar für ICT sehr gut, aber wenn man die Schwankungsbreite sieht, nicht wirklich okay.
Außerdem habe ich ja noch die Hep und den grünen Star am Backen, da sollte der Zucker schon so gut wie möglich laufen, um wenigstens erst an meinem letzten Arbeitstag vor der Rente abzukratzen