Autor Thema: Krankenhaushorror Rostock  (Gelesen 15438 mal)

Offline Matthias Widner

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Krankenhaushorror Rostock
« am: Februar 28, 2006, 12:43 »
Hallo,

Letzte Woche Donnerstag wurde ich mit einem Abzess ins UKH Rostock eingeliefert. Nach 4 stündiger Wartezeit in der NOTaufnahme bekam ich dann in CUK ein Bett. Ich sollte am gleichen Tag noch operiert werden. Da man hierfür nüchtern sein muss und ich seit dato 24h nichts mehr gegessen habe, fragte ich an, ob ich einen Glukosetropf bekommen kann, damit meine Pumpe ein wenig zu tun hat. Der behandelnde Arzt stimmte zu und orderte einen Glukosetropf bei den Schwestern. Als ich diese dann fragte, wieviel Glukose dort drin sei, immerhin ist dies ja wichtig, kam die Antwort: "Als chirugische Schwester muss ich das nicht wissen, machen Sie was sie wollen, tschüß". Daraufhin bin ich unter Schmerzen selbst aufgestanden und hab selbst nachgeschaut.

Weshalb ich allerdings diesen Bericht schreibe ist die eigentliche OP (Vollnarkose). (muss leider gleich wieder los...to be continued)

18.30 OP Beginn BZ: 6,3 mmol/l
19.15 OP Ende (KEIN BZ)
20.30 Narkose lässt nach, BZ: 1,1 mmol/l !!!!!!!! (Bin durch die UZ aufgewacht und habe nur noch UZ geschriehen)

Ergo von 18.30 bis 20.30 wurde kein BZ gemacht. Die Pumpe blieb die ganze Zeit angeschlossen. Es ist bekannt, dass der BZ bei OPs absinkt (besonders wenn eine Entzündung entfernt wurde).

Muss jetzt leider los.

Habt Ihr solche Fahrlässigkeit schon mal erlebt? (überlebt?)
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Offline Angela

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #1 am: Februar 28, 2006, 12:52 »
ob ich einen Glukosetropf bekommen kann,
:gruebeln: was ist das?
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

Offline LordBritish

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #2 am: Februar 28, 2006, 13:37 »
 :staun: und das in einem KH  :nein:

Zum Glück durfte ich noch keine großen Erfahrungen mit einer OP machen,
aber gut zu wissen das der BZ sinkt. Ich dachte immer der steigt wg. dem Stress.

Offline Alf

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #3 am: Februar 28, 2006, 14:58 »
Ich hatte auch schon mal meinen Spaß nach einer OP:

Ich hatte vor gut einem Jahrzent mal eine "Unterkiefervorverlagerung". Dabei wird der Unterkiefer kurz hinterm Gelenk durchgesegt und mit Metallplatten etwas weiter vorne wieder montiert. (Ist in etwa so, wie sich's anhört :().

Natürlich aufgrund des Status DM ausführliche Vorbesprechungen mit Messen usw. - wollte ich alles selbst machen und mich auf einem etwas höheren Niveau halten, Nahrungsaufnahme rein flüssig mit Säften.

Was mir keiner vorher sagte, war dass ich nach der OP aus der Narkose aufwachen würde und (neben einem auf Fußballgröße aufgedunsenen Kopf) einen komplett verdrahteten Mund hatte: Unter- und Oberkiefer waren an den damals vorhandenen Bracketts (meiner Zahnklammer) mit Draht komplett umwickelt und fixiert, damit der Unterkiefer kein Spiel hatte.   :staun2:

Zur ersten Nahrungsaufnahme stellte man mir dann Obstsäfte hin mit dem Effekt, dass nach 2 Zügen am Strohhalm alle verbliebenen Zwischenräume mit Fruchtfleisch hermetisch abgedichtet waren. Super.  :mauer:

"Glücklicherweise" hatte ich so viele Schmerzen, dass ich gar kein Bock hatte auch nur irgendetwas an Nahrung aufzunehmen und so hab' ich mich halt anfangs verdünnten Saft "einzuatmen" und den BZ auf einem ungesund hohen Niveau zu halten, um dem Risiko einer Unterzuckerung aus dem Weg zu gehen.
Jetzt wo ich nach dem zeitlichen Abstand drüber nachdenke, dachten die vielleicht auch vorher einfach nur, ich trinke mit der Nase?  :knatschig:

Ciaoi und gute Besserung!
Alf.
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Schnurble

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #4 am: Februar 28, 2006, 15:04 »
Ui, das ist ja heftig  :kreisch:
Was wäre eigentlich gewesen, wenn die Deinen BZ gemessen hätten? Hätten die gewusst, dass der Tropf etwas aufgedreht werden muss? Und wieviel? Evtl. haben die nicht gemessen, weil sie eh nicht wusstem wie sie zu reagieren hätten...

Ich habe bisher zum Glück nur einmal Krankenhauserfahrung sammeln dürfen, das war als mein DM1 entdeckt wurde. Da haben die mir allen Ernstes erzählt, ich dürfte für den Rest meines Lebens nix mehr essen, wo Zucker drin ist (ausser um Hypos zu bekämpfen). Aber zum Glück bekam ich anschliessend eine Kur mit ordentlicher Schulung und Einstellung, da wurde ich dann eines Besseren belehrt.

Lt. meinem Diabetologen gibt es in unserem Krankenhaus eine auf Diabetes spezialisierte Ärztin, die richtig gut sein soll, insofern mache ich mir da auch keine grossen Sorgen, falls ich da mal hin müsste.

LG,
Anja

Offline LordBritish

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #5 am: Februar 28, 2006, 15:49 »
Da haben die mir allen Ernstes erzählt, ich dürfte für den Rest meines Lebens nix mehr essen, wo Zucker drin ist (ausser um Hypos zu bekämpfen). Aber zum Glück bekam ich anschliessend eine Kur mit ordentlicher Schulung und Einstellung, da wurde ich dann eines Besseren belehrt.

Das war auch mal vor Jahren so, wo es noch kein Humalog & Co gab...

Offline Gela

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #6 am: Februar 28, 2006, 16:16 »
Normalerweise ist während einer OP eine Überwachung der Körperfunktionen seitens eines Anästhesisten vorgegeben.

Leider läuft der Link zu www.dsmd-faq.info nicht mehr, indem es um Diabetes und Vollnarkose ging.

 :bruellen: Jörg: Mayday, mayday, we want you, we need you!

Moment bitte, Chef kennt sich aus!

Was ist eigentlich aus dsmd geworden?
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GelA

Offline Matthias Widner

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #7 am: Februar 28, 2006, 16:43 »
:staun: und das in einem KH  :nein:

Zum Glück durfte ich noch keine großen Erfahrungen mit einer OP machen,
aber gut zu wissen das der BZ sinkt. Ich dachte immer der steigt wg. dem Stress.


Naja, es liegt an der OP: Bei mir war nun eine Entzündung weggeschnitten worden. Dadurch ist der Insulinbedarf gesunken und da ich seit zig Stunden eh nüchtern war, wirkt sich das halt sehr heftig aus.
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Offline Matthias Widner

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #8 am: Februar 28, 2006, 16:46 »
Normalerweise ist während einer OP eine Überwachung der Körperfunktionen seitens eines Anästhesisten vorgegeben.

Leider läuft der Link zu www.dsmd-faq.info nicht mehr, indem es um Diabetes und Vollnarkose ging.


Ich hatte mir dem Chef der Endo gesprochen und seines Wissens macht das jeder Anästhesiist wie er will. In der UK Rostock wird angeblich ein BZ vor der OP gemacht und einer dann im Aufwachraum. Wann im Aufwachraum ist Klinikintern nicht vorgeschrieben. Aber selbst diese 2 BZs sind doch ein Witz, wenn da ein Typ-1-Diabetiker mit 6 IE Basal Rate und einer Nüchternzeit von mehr als 24h liegt!
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Offline Corinna

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Re: Krankenhaushorror Rostock
« Antwort #9 am: Februar 28, 2006, 18:52 »
wow, das ist ja mal sehr krass! unglaublich! sowas sollte es eigentlich gar nicht geben, da kriegt man ja gleich angst sich operieren zu lassen... hmm..

ich war bis jetzt nur einmal im krankenhaus, ohne dass es was mit dem DM zu tun hatte, da hatte ich irgendwelche magendarm probleme. man konnte da dann so tolle essenskärtchen ausfüllen, und dann bekommt man das essen, das man ankreuzt. jedenfalls hat man mir dann eine diabetikerkarte gegeben, was mich dann schon wieder genervt hat, da wirklich fast alle leute davon ausgehen, es gäbe nur den typ2 diabetes. dann ich so zur schwester "ich hätt gern ne normale karte, ich kann nämlich alles essen" - "wie? echt??? das wußte ich ja gar nicht..."... und das als krankenschwester... naja, aber das ist natürlich gar nichts im vergleich zu dem was du erlebt hast. aber beides zeigt, wie wenig ahnung die leute in nem normalen KH von daibetes haben. leider.

Ich habe bisher zum Glück nur einmal Krankenhauserfahrung sammeln dürfen, das war als mein DM1 entdeckt wurde. Da haben die mir allen Ernstes erzählt, ich dürfte für den Rest meines Lebens nix mehr essen, wo Zucker drin ist (ausser um Hypos zu bekämpfen). Aber zum Glück bekam ich anschliessend eine Kur mit ordentlicher Schulung und Einstellung, da wurde ich dann eines Besseren belehrt.

ja... so erging es mir auch. mir wurde mit meinen damals 10jahren erzählt, ich dürfe nie wieder süßigkeiten essen... denn man hat mich leider in ein KH gesteckt, dass auf typ 2 spezialisiert war. trotzdem sollte man annehmen dürfen, dass die wissen, dass man als typ 1 (fast) alles essen darf... :/
naja, ein jahr später habe ich glücklicherweise dne arzt gewechselt und hab wieder süßigkeiten in mich reingeschaufelt, nachdem ich erfolglos versucht hatte mich an "leckere" diät-schokolade zu gewöhnen...
seit 08/1996 DM 1, seit 06/2005 Paradigm 512 mit Humalog