Auf die Definition:
Was hat eine funktionierende Basalrate zu leisten.
Die Basalversorgung abzudecken. (Wie der Name schon sagt)
Ebend!
Das heißt im Ergebnis, den Blutzucker irgendwo zwischen 70 und 90 mg/dl zuverlässig einzupegeln. Entsprechend des Regelsystems.
Für die grundsätzliche Entsorgung überschießender Glucose sorgt halt auch die Basalrate, solange nicht der Systemrahmen gesprengt wird.
Dafür braucht es kein "Mehr" an Insullin.
Ein bisserl "Mehr" Insulin muss es allerdings schon sein, weil ja der normale und perfekte Regelmechanismus beim Typ 1, nämlich der einer bedarfsgerechten Insulinzufuhr und Abschaltung, nicht mehr funktionieren kann.
Ein bisschen "Mehr" ist schon deswegen erforderlich, weil sonst die Grenze zur Lipolyse schon bei z. B. geringsten Hormonresistenzen überschritten würde. Eine grade so knapp reichende Basalrate wäre zwangsläufig eine instabile Basalrate.
Aber solange wie die noch stabil wirkt, würde auch diese instabile BR Glucoseüberschüsse wegtranportieren, halt noch etwas langsamer als eine "funktionierende Basalrate".
Der leichte Überschuss an Insulin, der eine
permanente Senkung der BG bewirkt, wird durch die normale Gegenregulation vollkommen ausgeglichen.
[Nachtrag:] Die permanente Senkung des Blutglucosespiegels (=Treibstoffverbrauch) ist natürlich nicht primär insulinbedingt, sondern energieverbrauchsbedingt. Dieser Grundumsatz an Energie braucht seinerseits natürlich das dafür ausreichende Insulin (Basalbedarf), sollen die energieverbrauchenden Zellen nicht gezwungen werden, auf andere Energieträger als Glucose auszuweichen (Lipolyseeinsatz).
Da das ein permanenter Prozess ist, muss die Glucose bei jedem Menschen permanent am absinken sein, und wird genauso permanent nachreguliert. D. h. es gibt eine beständige Speicherzuckerfreisetzung/Speicherenergiefreisetzung. Da wird IMHO mit Sicherheit auch regelhaft ein basaler Lipolyseteil dabei sein.
Auch der insulinbehandelte Diabetikerstoffwechsel reguliert absinkende Blutzucker permanent nach oben nach und schafft das in der Regel auch ganz prächtig, solange der gegenwirkende Insulindruck nicht zu groß ist. Der kann sowohl absolut (=zu hohe Basalversorgung) oder relativ (z. B. zu Bewegung) zu groß sein.
Das kann ja auch jeder Diabetiker mit einer ausreichenden Basalrate an sich ganz prima verfolgen. Man schaue sich den Essenauslaßversuch an. Wo bitte käme eine (relative) Stabilität des Blutzuckers beim Diabetiker da her, so die Basalversorgung mit Insulin funktioniert, wenn nicht aus permanenter Nach-/oder Gegenregulation des Blutzuckers bei funktionierender Basalrate zur Verwertung desselben?
[/Nachtrag]Sobald Du allerdings auf der BR (ohne Bewegungsplus) systematisch in den Hypobereich rutschen tust, ist wohl zuviel Insulin in der BR.
[Nachtrag]Dummerweise ist die Gegenregulationsfähigkeit des dabetischen Stoffwechsels unter Insulinsubstitution durchaus beeinträchtigt. Insbesondere bei vollständiger Substitution. Deswegen muss der Diabetiker dieses Manko durch Anwendung gewisser Regeln ausgleichen.
[/Nachtrag]Der Körper steuert die durchgehende Energie/Glucoseversorgung (auch beim Nichtdiabetiker) nicht vorrangig mit der Glucose aus der Nahrung, sondern aus der Gegenregulation.
Die Nahrungsglucose hat dabei primär die Funktion, Glucosespeicher (oder Energiespeicher wie Fettzellen),
nachzufüllen.
Für die kurzfristige Steuerung (nicht nur) des diabetischen Stoffwechsels haben die Glucosespeicher dann allerdings
die primäre Bedeutung.
Ich hoffe jetzt mal, dass Dir das hilft, den Zusammenhang zu verstehen.
Ich habe bei Teupe auch
gemacht.
Weil irgendwie war mir das bis dato tatsächlich auch nicht in' s Bewußtsein gedrungen, wie scheißeinfach sich eine funktionierende
Basalinsulinversorgung definiert. Und definiert bedeutet dabei insbesondere, sich einrichten oder herstellen lässt.
Sozusagen ein Kinderspiel! Wenn auch, wie in aktueller dsmd Diskussion mit Bodo angedacht, bei Kindern die Sache doch offensichtlich
noch weitere spezielle Faktoren berücksichtigungspflichtig macht. Bei Teupe sind die im Life-Time-Biorhythmus enthalten.
Sofern die Diskussion hier und jetzt konträr weitergehen sollte, Detailfragen natürlich ausgenommen, setzte ich meinerseits ein freundliches,
aber bestimmtes EOD.
hth
Gruß
Joa
@ Adrian: Dank für die Verknüpfung zum Lipolyseeinsatz von den Seiten von Matthias, welche ja auch Teupe wiedergeben.