Autor Thema: BZ Werte und Stress  (Gelesen 22757 mal)

Offline Adrian

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #10 am: November 08, 2005, 00:27 »
@ Joa
Danke für Deinen Beitrag, hab mir wirklich gefallen.

@ Gabriele
Dein Mann war T2 Diabetiker, soweit ich mich erinnern kann. Dann wäre es nach Joas Beitrag plausibel, dass ich (T1) weniger auf Stress reagiere, als Dein Mann.

LG|Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline ralfulrich

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #11 am: November 08, 2005, 01:25 »
Uff Joa, na da hast Du uns ja einen Brocken vorgesetzt. :kratz: Würde das heißen, daß beim Ier auch die Alpha Zellen kaum oder nicht mehr produzieren? :gruebeln:

Grüße
Ralf
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Offline Joa

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #12 am: November 08, 2005, 03:02 »
Hallo Ralf,
Würde das heißen, daß beim Ier auch die Alpha Zellen kaum oder nicht mehr produzieren? :gruebeln:

Du meinst die Glucagonantwort zur Erhöhung des Blutzuckers durch Zuckerfreisetzung aus Speichern?

Da bin ich auch echt am Schwimmen. Bei Typ 1 (wohl auch Typ2 ohne Restproduktion) schränkt sich diese
wohl ein, wie auch die Adrenalinantwort abnehmende Tendenzen hat/haben kann.
Beim Adrenalin liegt es aber wohl an einer Desensibilsierung der Nebenniere, in Folge häufiger
prä- oder hypoglykämischer Episoden (< 70 mg/dl).

Nach rd. 20 Jahren sei die Glucagonantwort bei rd. 30 % der Typ 1er ausgefallen, lt. Teupe.

Hatte auch schon von echten Diabetologen gehört und/oder gelesen, die falle schon mit dem Erliegen der
Insulinproduktion der b-Zellen völlig weg. Kam mir irgendwie spanisch vor.

Fragen über Fragen!  :kreisch:

Gruß
Joa

« Letzte Änderung: November 08, 2005, 20:53 von Joa »
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Offline Adrian

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #13 am: November 08, 2005, 09:35 »
Mal ne Frage: Adrenalin und Noradrenalin sind etwas total verschiedenes?
Was wird denn beim "Aufstehphänomen" ausgeschüttet, weil das erhöht den BZ ja durch "Resistenzen" ?

LG|Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Joerg Moeller

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #14 am: November 08, 2005, 09:50 »
Mal ne Frage: Adrenalin und Noradrenalin sind etwas total verschiedenes?

Yep.

Zitat
Was wird denn beim "Aufstehphänomen" ausgeschüttet, weil das erhöht den BZ ja durch "Resistenzen" ?

Das ist das Noradrenalin. Da wird ja etwas gebraucht um die Blutgefässe eng zu stellen, damit beim Aufstehen das Blut nicht durch die Schwerkraft in den Beinen versackt. Also passt Noradrenalin hier besser.

Adrenalin stellt zwar auch die Gefäße eng, beschleunigt aber auch gleichzeitig noch die Herzfrequenz.
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Offline Adrian

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #15 am: November 08, 2005, 09:55 »
Danke, warum benennen die das auch so gleich :moser:  :baeh:
Cozmo mit Humalog 

Offline Joerg Moeller

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #16 am: November 08, 2005, 09:58 »
Weil es chemisch eng verwandt ist :zwinker:
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Offline Joerg Moeller

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #17 am: November 08, 2005, 10:04 »
Angenommen, die blutzuckersteigernde Wirkung von Adrenalin betrifft primär die Suppression (Unterdrückung) der Insulinausschüttung der BSD, dann
wäre beim Typ 2 Diabetiker ein Blutzuckeranstieg durch adrenergene Effekte durchaus zu erwarten, beim Typ 1 halt weniger oder gar nicht.

Das darf man nicht so einseitig sehen. Adrenalin (und Noradrenalin) stimulieren ja auch in der Leber die Gluconeogenese (Glucose-Neubildung) und Glykogenolyse (Speicherzucker-Abbau). Es kommt also mehr Glucose ins Blut.
Gleichzeitig stimulieren sie aber auch an den Fettzellen die Lipolyse (Fettabbau), was zu einem Anstieg der freien Fettsäuren führt. Und das erhöht widerum die Insulinresistenz.
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Offline Huskyfrau

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #18 am: November 08, 2005, 15:54 »
Danke für Eure ausführlichen Antworten, werde nächste Woche berichten, wie die Werte geweroden sind.

Gruß gabriele
Gruß Gabriele

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Offline Joa

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Re: BZ Werte und Stress
« Antwort #19 am: November 08, 2005, 18:50 »
Was wird denn beim "Aufstehphänomen" ausgeschüttet, weil das erhöht den BZ ja durch "Resistenzen" ?

Das ist das Noradrenalin. Da wird ja etwas gebraucht um die Blutgefässe eng zu stellen, damit beim Aufstehen das Blut nicht durch die Schwerkraft in den Beinen versackt. Also passt Noradrenalin hier besser.
Adrenalin stellt zwar auch die Gefäße eng, beschleunigt aber auch gleichzeitig noch die Herzfrequenz.

Wie ich im Zusammenhang mit den Telmisartan-Forschungen drauf stieß, ist neben dem (Nor)Adrenalin in der kreislaufstabilisierenden Funktion das
Angiotensin-Renin-Aldosteron-System von Bedeutung.

Teupe vertrat, dass eine Resistenzwirkung (in nennenswertem Maß) nicht durch die adrenergenen Wirkungen entsteht, sondern im Zusammenhang
des Aufstehpänomens z.B. durch das Aldosteron, wenn für dessen zellkernbezogene Verwertung nicht ausreichend Insulin verfügbar ist.

Ich muss auch sagen, dass ich nachgehend zu "Unterzuckersymptomen" der von Adrenalin verursachten Art (Schweiß etc.)l, keine folgende Insulinresistenz
bestätigen kann.

Gruß
Joa
« Letzte Änderung: November 08, 2005, 20:52 von Joa »
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