Soderl, wir sind ein paar Schritte weiter. Trotz Corona-Krise habe ich das Packerl mit den Sensoren inzwischen in den Händen. Die Schulung zum neuen CGM musste leider gestrichen werden - ambulante Termine sind gerade nicht möglich. Ich verstehe das, es ist aber ja nicht mehr erstes CGM. Mit Handbuch ist das alles gut zu bewältigen.
Schritt 1: Sensor im Vergleich zu Dexcom 4/5 bzw. Libre (1) bzw. xDrip-Eigenbau
Der Sensor ist anders geformt und etwas größer als meine Vergleichsobjekte. Durch die Variante des seitlich anklippbaren Transmitters ist die Bauhöhe aber nicht ganz so "hoch" wie beim Dexcom 4/5/x-Drip. Die Form ist okay, der Inserter funktioniert (wenn auch etwas anders als gewohnt) - alles keine erkennbaren Vor- oder Nachteile für eines der Systeme. In der Bedienungsanleitung sind ausdrücklich Oberarme und Bauch als Setzstellen erlaubt, das Handbuch Guardian geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt "Oberarme und Bauch sind empfohlen, aber jede andere Stelle mit genügend Unterhautfettgewebe ist i.O.". Das gefällt mir.
Auch schön: Im Handbuch wird die Zusammensetzung und Quelle der beiden enzymatischen Sensorkomponenten beschrieben, die Grenzwerte angegeben etc. etc. Ich gebe aber zu: vielleicht habe ich das bei Dexcom/Libre nur nie ganz gelesen, weil ich halt nicht das ganze Handbuch lesen musste.
Schritt 2: Kleber
Noch erlaube ich mir keine Aussage. Ich habe weder den Kleber vom Libre, noch den von Dexcom vertragen. Das Libre war absolut unterirdisch, da ist mir die Haut in Fetzen abgefallen - beim Dexcom war die Hautirritation Umgebungsabhängig (bei hoher Temperatur und Luftfeuchte schlimm, im trockenen Winter ganz okay). Im Fall Dexcom habe ich mit "Unterpflaster" (Compeed Blasenpflaster) die besten Ergebnisse erzielt.
Der Kleber des Guardian ist anders. Ein anderes Material der Pflaster (eher Typ transparente Folie als Stoffgewebe) und eben möglicherweise auch ein anderes Kunststoffmaterial. Durch die Positionierung des Klebers zum großen Teil über dem Sensorensemble ist vielleicht auch die Feuchteverteilung zwischen Sensor und Haut anders. Ich bringe ein Update, sobald ich mehr weiß.
Schritt 3: Einrichten und in Betrieb nehmen.
Vielleicht habe ich mich nur doof angestellt. Der Transmitter muss mit der Pumpe (oder halt dem Empfänger) verbunden werden. Soweit, so klar. Auf den Dexcom-Packungen war der Code des Senders aufgedruckt, so dass man auch nach dem Legen des Sensors koppeln konnte. Beim Guardian habe ich das nicht gefunden - also Transmitter noch mal abpopeln (Kleber über Transmitter, siehe oben, das ist doof) und Seriennummer raus schreiben. Ansonsten Problemfrei.
Schritt 4: Guardian-Modus mit Hypoabschaltung und Automodus.
Da wollten wir ja eigentlich hin (das königliche wir, wo ihr hin wollt weiß ich doch nicht!). Heute Nacht wollte ich den Automodus noch nicht betreiben, weil ich mit ständigen, nervigen Kalibrieraufforderungen gerechnet habe. Dem war nicht so. Die erste Anforderung (6 Stunden nach dem ersten Kalibrieren zum Sensorstart) hätte kurz nach 4 Uhr kommen sollen - Aufwachen um 6 geplant, nicht optimal. Ich könnte natürlich den ersten Einschalttermin auf einen sinnvolleren Zeitpunkt legen - mein Fehler. Auch das war aber egal, weil die Pumpe nachts zwei mal der Ansicht war meine Basalrate unterbrechen zu müssen, damit ich nicht unterzuckere. Das ist nett. Und war richtig - ich hab es aber nicht geglaubt und blutig nachgetestet und dann eben den BZ gleich zur Zwischenkalibrierung benutzt.
Seit heute an der Arbeit läuft der Automodus. Ob das war bringt kann ich noch nicht so recht einschätzen. Derzeit kämpfen meine Pumpe und mein Blutzucker gegen mein schwer schätzbares Mittagessen. Das ist bei Kantine halt so, da kann ich nicht viel ändern. Mal sehen, wie es weiter geht.