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@ Gyuri,
mit Apidra (Kurzzeitinsulin) ist natürlich etwas weniger einfach immer die richtige Menge Insulin zu schätzen(was ich aber zuletzt gut hinbekommen habe).
Die Schwankungen vom Libre machen das eben nicht gerade einfacher.
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Gerade "die Schwankungen vom Libre" habe ich versucht ganz anders zu erklären. Es ist für mich nicht automatisch so, dass die blutigen Messungen unumstößliche die Referenz sind und nur das Libre mit Ungenauigkeiten zu kämpfen hat. Beide Messgeräte unterliegen in etwa den gleichen Schwankungen. Das kann man in jedem ErrorGird eindeutig erkennen.
Wer aber meint, seine Insulinstrategie NUR mit blutigen Werten geregelt bekommt sollte von Haus aus gar nicht erst mit Libre arbeiten.
Wenn ich es stur andersrum machen würde und nur dem Libre trauen, bekäme die gleichen Probleme wie du.
So lange ich in
meinem Zielbereich bin, ist es mir schnurzegal ob eine blutige Messung "richtiger" wäre. Und wenn mir das Libre sagt, ich sei "LO" und ich spür nichts und/oder bei einem Vergleich eines Blutergebnisses kommt kein "LO" raus, spritze ich unbeirrt die zum Essen passenden Insulinmengen und protokolliere dies entsprechend. Irgendwann regelt sich das wieder (meistens) und es geht dann normal weiter. Verschiedene Sensoren? Die hat man mit Teststreifen genauso - da fällt es nur nicht so sehr auf, weil man mit einem Teststreifen-Sensor immer nur einmal messen kann und auch keinen plausiblen Verlauf aus Einzelmessungen kennt.
Am Libre-Verlauf erkennt man sehr wohl ob das sein kann was einem gezeigt wird.
Hier habe ich das Tagesmuster der sechs Wochen vor der letzten Blutabnahme beim Arzt:
(größer durch click)
Das Labor stellte einen Langzeitwert von 6,5% fest, was einem Durchschnitt von 132mg/dl bzw. 7,3mmol/l entspräche. Könnte man am Vergleich des Labor-Langzeitwertes zum geschätzten Langzeitwertes wirklich die "Ungenauigkeit" von Libre erkennen (was ich so nicht glaube)
hätte mir Libre IM DURCHSCHNITT immer (132-114)=18mg/dl zu wenig gezeigt.
Oder wenn man es in Prozenten rechnen will 13,6% zu wenig.
Angesichts meines befriedigenden Langzeitwertes ist mir das so egal wie noch was.
Ich sehe jetzt Im Tagesmuster, dass ich es einwenig verbessern könnte, wenn ich etwas weniger frühstücken würde (gegen 10 Uhr). Eine Korrektur des Frühinsulin würde rechnerisch nicht aufgehen. Das weiß ich aus Erfahrung.
Vereinfacht gesagt, meine ich aber, ich sollte so weiter machen wie ich es bisher mit Libre überwache. Primär den Libre-Medianwert in meinem Zielbereich, sekundär schauen, dass das Libre-25. bis 75. Perzentil zwischen 60 und … 180mg/dl bleibt und das ganz ohne Bolusrechner.
Übrigens: ich spritze auch Apidra und Lantus.