Autor Thema: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?  (Gelesen 60379 mal)

Offline Joerg Moeller

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #60 am: Februar 01, 2018, 14:23 »
Ein Type 1 kann rechnen aber beim Type 2 ist das mit großer Unsicherheit behaftet, da das wirksame Eigeninsulin nur schlecht quantifizierbar ist. Es hat auch ein gänzlich anderes Wirkprofil als das Fremdinsulin. Deshalb habe ich nach vergeblichen Rechenversuchen meine Vorgehensweise mit try und error ermittelt. Je weniger Wissen vorhanden ist um so mehr Vorsicht ist dabei geboten.

Ja, sehe ich auch so. Bei DM1 in der Remission ist das ja auch ein bißchen knifflig, weil man nie weiß, wieviel und wann die Betas noch was beisteuern. Bei manchen verläuft die Remission linear, aber bei machen auch völlig unvorhersehbar. Ähnlich bei DM2 mit der Resistenzlage oder der Dysfunktion der Betazellen. Die geben ja beim Gesunden (GLP-1-gesteuert) schon beim Essen eine initiale Ladung Insulin ab. Und dieser Mechanismus ist auch bei manchen DM2 gestört. Deswegen haben ja alle so gejubelt, als die GLP-1 Sache ans Laufen kam: weil man damit - zumindest teilweise - diese Initialzündung wiederherstellen konnte.

Am einfachsten ist es wirklich, wenn man zumindest in der Anfangszeit mal mit einem Libre dabei zusieht, was sich BZ-mäßig so tut.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #61 am: Februar 01, 2018, 16:56 »
Hallo Dirk,

Zitat
orginal Dirk B.:
Kann/soll man für den T2 Spritzfaktoren ermitteln oder ist das eher so eine Trial and Error Geschichte. Aus den Info Seiten weiß ich ja das der T1ser dieses ja in der Regel macht. Kann man das für den T2er adaptieren? Oder sollte man sich da eher in der Praxis rantasten?
Ein Type 1 kann rechnen aber beim Type 2 ist das mit großer Unsicherheit behaftet, da das wirksame Eigeninsulin nur schlecht quantifizierbar ist. Es hat auch ein gänzlich anderes Wirkprofil als das Fremdinsulin. Deshalb habe ich nach vergeblichen Rechenversuchen meine Vorgehensweise mit try und error ermittelt. Je weniger Wissen vorhanden ist um so mehr Vorsicht ist dabei geboten.

Zitat
orginal Dirk B.:
Ich glaube wenn ich mit 15 IE anfange sollte ich das in der Notaufnahme machen  ;D Aber ich weiß es auch nicht. Aber ich werde sicherlich, wie schon gerade beschrieben, noch den einen oder anderen Rat brauchen wenn das los geht. Auf Unterstützung durch meine Diabetologin brauche ich da nicht zu hoffen.
Zumindest am Anfang solltest du deine Diatante nicht aussen vor lassen.
Deine Versuche kannst du ja trotzdem machen. Wenn du ein Libre hast, wäre es gerade zum jetzigen Zeitpunkt eine große Hilfe.


Achtung:
Ich möchte nicht, dass Du einfach nachahmst was ich mache. Ich habe nur mein Vorgehen beschrieben und bin von der Richtigkeit überzeugt. Das kann für andere jedoch ganz anders aussehen!

Das werde ich sicher beherzigen. Ich denke das mir die Diatante einige Maßregeln an die Hand geben wird. Vielleicht kann ich aber auch eine Schulung erwirken. Libre das ist so eine Sache. Ich muss mal sehen ob sie mir für ein Quartal die Sensoren verschreiben kann oder ob ich das selbst stemmen kann. Nach über einem Jahr Krankengeld wäre da eine Verschreibung nicht schlecht. Ich würde mich auch ziemlich ärgern wenn ein Sensor so wie einer der Give aways von Abott völlig versagen würde. Der hatte mich damals für eine Woche bei 60mg/dl gesehen.
ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline Kladie

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #62 am: Februar 01, 2018, 19:58 »
Hallo Dirk,

Zitat
orginal Dirk B.:
Ich würde mich auch ziemlich ärgern wenn ein Sensor so wie einer der Give aways von Abott .....
Es wäre auch ein Versuch wert, direkt bei Abbott nach einem "Testgerät" zu fragen. Das wurde auf der Diabetesmesse in Düsseldorf angeboten und wird wohl gerne an Neukunden verteilt.  Versuch macht kluch

Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #63 am: Februar 01, 2018, 20:08 »
Hallo Kladie,

Guter Tipp ich werde das einfach mal versuchen.

Liebe Grüße

Dirk
ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline Tarabas

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #64 am: Februar 01, 2018, 23:15 »
Beim 1. Wachwerden meist gegen 7:00 Uhr messe ich und spritze (unabhängig vom Messergebnis) 15 IE Bolus-Humalog. Dann bleibe ich liegen um 30 Min. später noch mal 10 IE Bolus-Humalog zu spritzen. Etwas später stehe ich auf, mache mich fertig und frühstücke ca. 60 Min. nach der ersten Injektion.

Ich mache es aktuell ähnlich.

So gegen 6:00 haue ich mir fast ohne jeden Blick aufs Libre 10IE rein. Zum schnelleren Wirken (weil ich ja kein fiasp bekomme) auf drei Stellen aufgeteilt. Und zum Aufstehen 3h später auch nochmal (auch gesplittet). Und dann zum Essen (diesmal unabhängig vom BZ, weil ich dafür ja schon was intus habe) mit 2,5IE/BE. Tagsüber kann es dann auch nur 1IE/1BE sein. Manchmal komm ich nachmittags bei wenigen BE sogar ohne IE aus.
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Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #65 am: Februar 02, 2018, 08:01 »
[....]Zum schnelleren Wirken (weil ich ja kein fiasp bekomme) auf drei Stellen aufgeteilt. [....]


Hallo Tarabas,

Dann wirkt der Bolus schneller? Wie kommt das?

Liebe Grüße

Dirk
ICT - Metformin - Hühnersuppe

Offline Joerg Moeller

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #66 am: Februar 02, 2018, 10:31 »
[....]Zum schnelleren Wirken (weil ich ja kein fiasp bekomme) auf drei Stellen aufgeteilt. [....]
Dann wirkt der Bolus schneller? Wie kommt das?

Weil kleiner Mengen schneller so verdünnt werden, dass sie in Mono- und Dimere zerfallen. (http://www.diabetesinfo.de/fortgeschrittene/grundlagen-fortgeschrittene/resorption.html)

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Kladie

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #67 am: Februar 02, 2018, 11:33 »
Zitat
orginal Tarabas:
 Zum schnelleren Wirken (weil ich ja kein fiasp bekomme) auf drei Stellen aufgeteilt. Und zum Aufstehen 3h später auch nochmal (auch gesplittet).
Zitat
orginal Dirk B.:
Dann wirkt der Bolus schneller? Wie kommt das?

Das habe ich bei mir auch mal getestet aber von einem schnelleren Wirkeintritt konnte ich bei mir absolut nichts bemerken (Ich kann noch nicht einmal sagen wann genau mein Insulin anfängt zu wirken). Da spar ich mir die zusätzliche Pickerei und passe lieber den SEA an. Damit kann der (angeblich) schnellere Wirkeintritt mehr als ausgeglichen werden. Das splitten ist vielleicht sinnvoll für die Diabetiker, die sich in zehntel IEs auf BZ Werte von +/- 5 mg/dl Genauigkeit einstellen wollen. Da ich  20 mg/dl mehr im maximum und weniger im minimum als problemlos betrachte und alles dazwischen sowieso OK ist, brauche ich das nicht. Aber Psychologie spielt eben auch eine Rolle und ich will das nicht verurteilen.

Fiasp lehnte mein Diabetologe auch ab mit der Begründung, Novo will damit nur Geld verdienen, ein schnellerer Wirkeintritt ist nie wirklich nachgewiesen worden und bei mir ohnehin nicht notwendig. Er hat wohl Bedenken wegen meiner SEA Therapie und den Auswirkungen wenn sich das Insulinwirkprofil doch verändern sollte. Ich kann damit leben.
« Letzte Änderung: Februar 02, 2018, 14:22 von Kladie »

Offline Gyuri

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #68 am: Februar 02, 2018, 12:10 »
Ich schreibe es immer wieder, dass man aufgrund einzelner Messungen nie und nimmer gesicherte Erkenntnisse gewinnen kann, was eine (beliebige) Veränderung bewirkt.

Ich konnte mal beweisen, dass die Umstellung meiner Frau von Apidra auf Fiasp eine leichte Beschleunigung der Wirkkurve erbrachte … aber nur am Vormittag.
Bei jedem anderen, der so etwas ausprobiert, kann das Ergebnis ein ganz anderes sein.
Wichtig ist jedoch, dass in beiden Zeiträumen möglichst gleiche Verhältnisse geherrscht haben. Also nix von wegen individuelle Boluskorrekturen!

(größer durch KLICK)
Ich hatte hier die letzten 14 Tage mit Apidra und die ersten 14 Tage mit Fiasp zu zwei Tagesmustern zusammen gefasst.
Auch ein ahnungsloser Laie sollte den Unterschied an der Form des Median erkennen können, sowie an der geringeren Streubreite in der Früh.

Wie gesagt, das kann bei jedem anders wirken Bei meiner Frau ist der Unterschied nicht mehr und nicht weniger ausgeeprägt.
Da die beiden Insuline der gleichen Gruppe angehören, würde ich mir jedenfalls nicht D_I_E großen Hoffnungen bei einem Wechsel machen.

Vielleicht sähe das bei einem Typ 1 anders aus? Ich kann das nicht beurteilen und es wäre auch nur ganz schwer nachzuprüfen, wenn bei jeder Gelegenheit anders gespritzt würde. :kratz:
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Dirk B.

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Re: Aufsteh-Phänomen - wie schnell, wie hoch?
« Antwort #69 am: Februar 02, 2018, 17:46 »
Hallo Dirk,

Zitat
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Ich würde mich auch ziemlich ärgern wenn ein Sensor so wie einer der Give aways von Abott .....
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Hi Kladie,

ich habe die Frau Abott mal angeschrieben. Anscheinend haben die Diabetologen Post-/Bestellkarten mit denen  man ein Testset bestellen kann. Mal sehen ob die meinige sowas hat.

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 02.02.2018 und Ihr Interesse.

Um ein Testgerät zu beziehen,  müssen  Sie bei Ihrer Diabetologin eine Postkarte holen und komplett ausfüllen. Diese schicken Sie uns ein, nur so ist es möglich ein Testgerät von uns zu erhalten.

Wir stehen Ihnen für weitere Rückfragen unter der kostenfreien Rufnummer 0800 – 519 9 519 von Montag bis Freitag, 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr gerne zur Verfügung  und wünschen Ihnen einen angenehmen Tag.

Mit freundlichen Grüßen

Stephanie D.

FreeStyle Libre Kundenservice
(Mo. - Fr. 08:00 Uhr - 18:00 Uhr)
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