Ich wollte erst nichts mehr zum Thema „HbA1c erhöhen“ beitragen…
jedoch will ich für ALLE, die es interessiert an einem alten Diagramm meine „Stützräder“ zeigen, die ich der
Einfachheit halber
„automatische Korrektur durch meine BSD“ nenne.
Statistikverweigerer mögen mir verzeihen - ich kann (aufgrund meiner Protokollierung) nicht anders.
Hier habe ich Tagesprofile zusammengefasst, in denen immer gleich gespritzt und gegessen wurde und das so gut wie möglich zu gleichen Uhrzeiten.
Aus diesen Profilen wurde ein Mittelwert gebildet (nicht wie bei Libre ein Median) und von diesem Mittelwert ±2 Standardabweichungen gezeigt, die obere Abweichung in rot, die untere in blau.
Die absoluten Blutzuckerwerte sollten jetzt nicht diskutiert werden, es kommt mir NUR auf die „Stützräder-Funktion“ an!
Zum Fühstück hatte ich im dargestellten Zeitraum einen prä-Wert von 127 mg/dl.
Gespritzt wurde immer die gleiche Menge!
Dennoch gab es als post-Wert gewaltige Streuungen: 87 bis 171 mg/dl.
Das gab mir aber keinen Anlass korrigierend einzugreifen, weil ich die zu erwartende Entwicklung bereits kannte.
einfach cool bleiben.
Vor dem Mittagessen beruhigten sich meine Frühstückssünden wieder WEIL sich dann die Streuung des prä-Wertes zwischen 68 und 94 mg/dl bewegte.
Es spielte also kaum eine Rolle ob ich nach dem Frühstück bei 171 oder bei 87 mg/dl lag, mein Pegel würde immer wieder in die Richtung von 81 mg/dl (± 13) fallen. Zum Abendessen um 17:30 funktionierten die „Stützräder“ nicht … weil da wohl ein paar unkontrollierte BE zum Kaffee mitspielten.
Aber man kann um 17:30 ganz deutlich erkennen:
Ich musste zum Abendessen nichts korrigieren obwohl da zwischen 82 und 155 mg/dl alles vertreten war.
Da ich offensichtlich auch keine TV-Naschsünden beging, erholte sich der Blutzucker um 23:00 auf konstant 69 mg/dl.
Was dann aber in der Nacht passierte ist ärgerlich und zeigt dann doch, dass ich Diabetiker bin.
Wie hätte wohl die gemittelte Kurve zwischen 20:00 und vielleicht 07:00 des Folgetags ausgesehen, wenn ich mit einem Bolusrechner den abendlichen prä-Werten von 82 oder 155 mg/dl begegnet wäre?
Ich kann es nur raten: Um 23 Uhr hätte ich u.U. eine gewaltige Hypo erlebt und in der Nacht wären die Schwankungen gewaltig groß gewesen.
Hätte ich damals einen zu niedrigen HbA
1c-Wert gehabt, was aber ganz sicher nicht der Fall war, hätte ich mir überlegt, ob ich nicht doch langfristig zum Abendessen etwas weniger spritze ODER mehr esse - falls meine Waage nichts dagegen hätte.
Dieser Tagesverlauf ist niemals unveränderlich! Dennoch muss ich nicht täglich ein Tagesprofil erstellen. Ich muss dieses Diagramm immer wieder neu machen, wenn Veränderungen zu erwarten sind. Läuft alles glatt, ist eben doch Nichtmessen zu verantworten gegenüber meiner selbst.
Wer seine Blutzuckerwerte/Glukosewerte nie so beobachtet/auswertet, wird es nie sehen ob bei ihm ein „Stützrad-Effekt“ eintritt. Und wer immer fest korrigiert, könnte aufzeichnen so viel er will, er würde diesen Effekt auch nie erkennen … und schon gar nicht aufgrund zweier aufeinander folgenden BZ-Messungen.