Autor Thema: Rettungsdienst und Diabetes  (Gelesen 8386 mal)

Offline Tarabas

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #20 am: Juli 12, 2017, 23:31 »

Dieser Ausweis - in welcher Form er auch vorliegt - ist eh eher eine Willensbekundung für die Angehörigen. Für den Arzt ist es dann einfacher die zu fragen und für die Angehörigen einfacher zu entscheiden.
Hier gibt es einen interessanten Artikel dazu: http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten/tagesthema_artikel,-organspende-angehoerige-haben-das-letzte-wort-_arid,1184119.html


Äh, anderer Ansicht - und zwar wohl seit 2012 (der Artikel ist von 2014) - das Bundesgesundheitsministerium aufgrund des 2012er(?) Gesetzes:

Die Angehörigen sind ebenso wie Ärzte an die zu Lebzeiten getroffene Entscheidung des Verstorbenen gebunden. Die Angehörigen haben rechtlich gesehen nur dann ein Mitspracherecht, wenn jemand jünger als 16 Jahre ist.
http://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/organspende/rechtliche-grundlagen.html
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Offline Rettungshexe

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #21 am: Juli 13, 2017, 05:14 »
Rein rechtlich hast du Recht, Tarabas. Dennoch ist es im Alltag so, dass die Angehörigen gefragt werden und ihnen ein Mitspracherecht eingeräumt wird. Das hat den Hintergrund, dass es ohnehin schon sehr traumatisch ist einen geliebten Menschen so zu verlieren. Wenn dann auch noch gegen den ausdrücklichen Wunsch der nächsten Angehörigen die Organe entnommen werden, kann es sein, dass diese Angehörigen sich davon psychisch nie wieder erholen. Allerdings wird man im Falle eines Organspenderausweis sicherlich mehr Mühe darauf verwenden den trauernden Angehörigen bewusst zu machen, dass es der erklärte Wille des Verstorbenen war. Daher halte ich es für extrem wichtig, über diese Dinge mit den Angehörigen zu reden damit sie nicht im Falle des Falles unvorbereitet davor stehen und sich dann schockiert dagegen aussprechen. Mein Mann weiß um meinen Willen in so einem Fall, auch dass ich keine lebensverlängernden Maßnahmen wünsche sofern keine Aussicht auf Besserung mehr besteht.
Viele Grüße
Nicole 

Offline Joerg Moeller

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Re: Rettungsdienst und Diabetes
« Antwort #22 am: Juli 13, 2017, 10:59 »
Ich hab da mal einen Tipp für euch: geht doch mal nach Amazon (gern über den Button hier im Forum oben rechts) und sucht da nach "Vorsorgemappe".

Da findet man teils sehr umfangreiche Bücher, in denen alles zum Thema Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Testament (und was im Todesfall sonst noch zu regeln ist) beschrieben ist.
Ich hab mir vor ein paar Jahren so ein Buch geholt, da waren all diese Formulare sogar auf einer CD-ROM dabei.

Ich fühl mich damit besser, weil ich weiß dass ich im Todesfall kein allzugroßes Chaos hinterlasse. (Selbst meine Beerdigung hab ich mit dem Bestatter schon vor Jahren geregelt)

Vor allem bei der Patientenverfügung helfen solche Bücher weiter, weil sie da so eine Art Checkliste bieten, wie man am besten definiert, ab wann lebenserhaltende Maßnahmen abgestellt werden sollen.

Viele Grüße,
Jörg
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