Ich verstehe eure Kritik durchaus, bleibe aber dabei, dass das was ihr "kalibrieren" nennt rein überhauptnix mit einer Qualitätsverbesserung zu tun hat.
Wenn ich versuche zwei grundverschiedene Messverfahren so zu synchronisieren, dass aufgrund einer Einzelmessung der gesamte Messbereich "justiert" wird, kann gar nichts genaueres dabei raus kommen.
Mit diesen beiden LETZTEN Sensoren bin ich alles andere als zufrieden. Dennoch kann ich damit durchaus mein eigenes Diabetes-Management sicherstellen.
Mir kommt es primär auf den Verlauf an und nur nebenbei auf absolute Werte. Wer andere Ziele verfolgt, mag damit nicht zurecht kommen. Der wird dann aber auch mit anderen Systemen, die ebenfalls das Zwischenzellwasser abfragen, nicht glücklich werden - auch nicht, wenn da irgendwas mit fraglicher Rückführbarkeit "kalibriert" wird und auch nicht, wenn da ein (zumindest für mich) sinnfreier Alarm auf etwas hindeutet, was so überhauptnicht zuverlässig gemessen werden kann.
Die Unzulänglichkeiten von Trendpfeilen habe ich schon mehrfach erklären versucht. Da wird als Basis irgend ein errechneter Durchschnittswert genommen und von einer aktuellen Einzelmessung davon ausgegangen, dass diese Veränderung (die gar nicht stimmen muss) so linear weiter geführt wird. Mir ist es zu aufwändig, diesen Schmarren noch großartig zu belegen.
Die Qualitäten des Libre-Messsystem wurden von Abbott schon mal recht gut beschrieben … allerdings ohne dabei die Nachteile zu nennen.
Wie unterscheidet sich die Flash-Glukosemessung von der Blutzuckermessung (BZM)
Bei der herkömmlichen Blutzuckermessung erhalten die Anwender Blutzuckerwerte, die sich auf ganz konkrete Zeitpunkte beziehen. Die Anwender erhalten keine Informationen darüber, ob ihr Glukosespiegel in letzter Zeit geschwankt hat oder in welche Richtung er sich gerade bewegt. Ohne diese Informationen kann man beträchtliche Schwankungen des Glukosespiegels – nach oben und nach unten – leicht übersehen. Mit dem FreeStyle Libre System können Glukosewerte nun auf ganz andere Art und Weise ermittelt werden. Der Anwender kann seinen aktuellen Glukosewert abrufen, indem er einfach mit dem Lesegerät über den Sensor scannt. Dabei erhält er auch ein Profil der Schwankungen seines Glukosespiegels.
Ich weiß diese Vorteile zu schätzen und weiß auch, wann ich ein blutig erstelltes Messergebnis benötige. Mich stört es nur, dass die beiden letzten Sensoren so weit daneben liegen, dass ich fast jeden Tag ein zwei Teststreifen brauche.
Abbott hätte es gern, wenn man die Unzulänglichkeiten mit sauteuren Libre-Teststeifen nach einem recht aufwendigen Prüfplan belegt. Selbst wenn man dann den Nachweis erbringt, dass da der Wurm im Sensor ist, werden die dann immer mit dümmlichen Möglichkeiten daher kommen, die schon mit etwas Augenmaß in den Profilen wiederlegt werden können.