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Werden Deine erstellten Diagramme nicht auch auf der Basis von Messwerten erstellt.
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Aber sicher!
Man beachte aber den Plural

Alle Einzelmessungen haben den gemeinsamen Nachteil, dass man anhand eines einzelnen Messergebnisses unmöglich abschätzen kann, in welcher Richtung und in welchem Umfang eine Abweichung vor liegt. Bei einem Diagramm, dass aus
gemittelten (!) Messwerten im 15 Minutentakt besteht, sind mögliche "Messfehler" weitestgehend ausgefiltert. Man kann das beim Libre bereits erkennen, wenn die gescannten Messwerte (kleine Kreise) nicht auf den Diagrammkurfen liegen. Noch genauer sieht man das in der exportierten Datei wo so ein Scan manchmal überhaupt nicht zum allgemeinen Glukoseverlauf passt. Ich vermute auch, der Trendpfeil ist genau darum auch so wenig zuverlässig. Das wiederum stört mich noch viel weniger, weil ich die Pfeile überhaupt nie beachte.
Um die ±15% mit einer Sicherheit von 95% nochmal zu veranschaulichen:
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Bei diesen Libre-Diagrammen spielen diese möglichen Streuungen überhaupt keine Rolle mehr, weil hier nicht mit Messfehlern spekuliert wird, wie sie bei Einzelmessungen zwangsläufig entstehen.
Hier werden Streuungen in Dunkel- bzw Hellgrau gezeigt, wie sie tatsächlich über einen bestimmten Zeitraum aufgetreten sind.
Ob man so ein Diagramm mit Mittelwerten und Standardabweichungen zeichnet, oder wie beim Libre mit dem Median undPerzentil dürfte nur für Mathematiker von Bedeutung sein … wenn überhaupt.
Am Libre ist nicht das neue und verbesserte Prinzip, genau so weiter zu messen wie man das mit Blutzuckermessgeräten über Jahrzehnte tat (obwohl das für Unverbesserliche immer noch möglich wäre) sondern dass man einen Tagesprofil nicht nur von einem einzelnen Tag betrachtet. Sobald man dies verinnerlicht und nicht ständig irgend welche Äpfel mit Birnen vergleicht wird man vielleicht den Sinn erkennen, aus vergangenen Verläufen Rückschlüsse auf zukünftige Ereignisse zu übertragen.
So lange aber verstaubte Schulungsinhalte nicht aus den Köpfen verschwinden, werden wir in Diabetikerforen immer wieder von solchen Qualitätszweifeln lesen.
Was ist denn nun los mit einem einzelnen 40er Messwert? Wie sehen da die "historischen Glukosewerte" in diesem fraglichen Zeitraum ( ± 30 Minuten) aus?
Ich traue mich schon fast wetten, dass kurz vorher UND kurz nachher die Welt in Ordnung war und sich der 40er somit als unbedeutender Ausreißer entpuppt. Für diese Erkenntnis brauche ich aber keine Gegenmessung mit einem völlig anderen System ohne der Möglichkeit einer schlüssigen Aussage, sondern nur die Ausnutzung aller im Libre zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.