Ich mag da keinen ausgesprochenen Denkfehler erkennen.
Aber ich bin auch nicht der "Spezialist" für Theorien, sondern orientiere mich an der Praxis.
Bei der Bz-Messung kann kaum ein Spitzenwert gemessen werden, außer man erwischt ihn nur zufällig.
Wer sich aber von der Annahme löst, der Verlauf zwischen zwei Messungen müsse immer geradlinig sein hat eine Chance wenn er davon ausgeht, dass alle Verläufe "geschwungen" sind und es keine schlagartigen Richtungswechsel geben muss. Es muss sich dann nicht zwangsläufig die gleiche Kurvenform wie z.B. beim Libre ergeben, aber dafür haben wir ja sowieso zwei grundverschiedene Messungen, die nicht deckungsgleich sind.
Man nehme nur bei der BZ-Messung verschiedene Messstellen und schon heißt es, dass es zu Fehlinterpretationen kommen muss, weil der "richtige und aktuelle" Wert nur an den Fingerkuppen oder den Ohrläppchen genommen werden könnte. Da es bei mir keine schlagartigen Veränderungen gibt und mich Veränderungen mehr interessieren als absolut richtige Werte ist mir das vollkommen egal und ich messe immer so, wie ich immer messe und habe dann eine Aussage über meinen Verlauf.
Würde ich jetzt mit dem Libre messen, wäre das im Grunde genauso. Hier kommt halt noch dazu, dass ich was ganz anderes als den BZ messe und eine Vergleichsmessungum so mehr in die Irre führt, je weiter die Verläufe versetzt sind (zeitlich und/oder vom Messwert selbst).
Bitte haut mich nicht - wenn ich jetzt nicht ganz korrekt bin.
Am Anfang von Libre wollte der Hersteller BZ-Vergleichsmessungen von seinen Testkandidaten sehen, damit er abschätzen kann, wie zuverlässig (NICHT GLEICH!) das System läuft. Vermutlich haben sie bei Reklamationen geschaut, welcher Fertigungslos ausgeliefert wurde und somit errechnet aus welchen Gründen die Abweichungen zu groß (oder nicht zu groß) sind. Es gab also vielleicht keine feste "Eingriffsgrenze"wann ein neuer Sensor geliefert wird. Inzwischen haben die das wohl alles im Griff und machen direkt Werbung damit, dass Vergleichsmessungen entfallen können.
Und so würde ich, hätte ich ein Libre, dem neuen Gerät ganz einfach (mindestens) genauso trauen, wie ich meinem BZ-Messgerät getraut habe. Ich bin mir aber im Klaren, dass da durchaus was anderes rauskommen kann. Na und
Sobald meine Frau ein Libre hat, werden wir bei ihr nur noch nach den Messungen von Libre versuchen geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Ich, der ich weiter mit einem BZ-Messgerät messe, werde mein Management unverändert weiter führen.
Sinn der Messerei durch den Patienten ist so oder so nicht das Verfolgen absolut genauer Werte, sondern "nur" zu sehen, ob ergriffene Maßnahmen in die richtige Richtung lenken.
Ein Abgleich (oft fälschlich Kalibrieren genannt) kann zwischendurch erfolgen … muss aber nicht, wenn der Hersteller Garantien gibt die wir NIE und NIMMER gegenprüfen könnten. Verlasst euch einfach (wie überall in der Industrie) einwenig auf Zertifizierungen die der Hersteller für viel Geld erstellen lässt.