Ja, das sehe aich auch so. Für einen zu hohen BZ nach dem Aufwachen kann es ja mehrer Gründe geben:
- Abends bei den BE falsch gelegen
- Basal in der Nacht zu niedrig
- Abends fettig/eiweißreich gegessen
- Dawn Phänomen
Aufstehphänomen heißt: egal zu welcher Uhrzeit du aufstehst ist der BZ okay (wenn du kein Problem mit den oben genannten Punkten hast). Aber dann beginnt der BZ spürbar/signifikant zu steigen.
Und dann kann man diesen Anstieg mit einem Bolus vorbeugen. Ist im Grunde wie beim Essen: wenn ich Aktion X durchführe, steigt der BZ. Deshalb gebe ich vorbeugend (also noch bevor er angestiegen ist) einen Bolus.
Und da kann man sich wie bei jedem Bolus langsam rantasten. Zu meiner ICT-Zeit brauchte ich z.B. 2 IE Actrapid als "Morgengupf" (Humalog wäre a zu schnell gewesen) und jetzt mit der Pumpe gebe ich bei normwertigem BZ morgens eine Temporäre Basalrate von 130% für 3 Stunden. Ist der BZ eh schon zu hoch, dann lege ich auf die Korrekturdosis noch 2,5 IE drauf ohne temporäre Basalrate.
Learning by doing: Beobachten, Schlüsse ziehen, Vermeidungsstrategie entwickeln, ausprobieren und bei Bedarf modifizieren.
Bei manchen klappt das nicht auf Anhieb, weil sie keine Geduld haben und zu schnell modifizieren. Insulin ist nur ein Zahnrad im Uhrwerk "Endokrines System". Ändert man was an einem Hormon, at das Auswirkungen auf viele andere Hormone. Deswegen gebe ich jeder Änderung 2-3 Tage Zeit, in der ich das weiter beobachte.
Oder wie mein alter Stationsleiter immer sagte: "In der Ruhe liegt die Kraft"
Viele Grüße,
Jörg