Autor Thema: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid  (Gelesen 19317 mal)

Offline Gyuri

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #10 am: Dezember 04, 2015, 22:32 »
Wirklich ohne provokannt erscheinen zu wollen!

Na und?  ???

Bei meinen Tagesprofilen passieren ganz andere Dinge. Und wenn du jetzt unter anderen Bedingungen ein Tagesprofil erstellst, hast du eben ein Tagesprofil unter anderen Bedingungen, das du nur schwer in den Normaltag übertragen kannst.

Meine Tagesprofile in diesem Quartal sehen so aus. KW50 ist in Wirklichkeit heute eine Zwischenmessung die aber noch nicht fertig ist.

Was ich damit zeigen will:
Alle Profile wurden unter ähnlichen Bedingungen erstellt. Da kann man aus einem einzelnen Profil überhaupt nichts raus lesen, zumal sie auch scheinbar so unterschiedlich aussehen. Erst die statistische Auswertung lässt eine Regel und/oder einen Trend erkennen.
Und weil das eben immer "etwas" unübersichtlich ist, hatte ich zu Anfang schon geschrieben: "Da wirken andere Einflüsse sicherlich auch noch mit."
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Rolon

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #11 am: Dezember 04, 2015, 22:51 »
@Gyuri

Nix für ungut, aber mir geht es hier auschließlich um die Maximalwirkdauer von Novorapid. Und wenn da der
BZ im gezeigten Tagesprofil (und denen der letzten 3 Tage) nach 4-9h stark absinkt dann brauche ich weder
eine statistisch zu Tage geförderte Regel noch eine Trend um zu erkennen, dass dafür nur das Novo in Frage
kommen kann. Sport oder ähnliche Belastungen (Bedingungen) sind nicht vorhanden und eine Kausalität des
Basal kann wohl auch verneint werden.

Ich hatte in diesem Zusammenhang nach Erfahrungen anderer Nutzer gefragt und habe nicht die geringste Idee was Du mir eigentlich mitteilen möchtest.





« Letzte Änderung: Dezember 04, 2015, 23:21 von Rolon »

Offline Gyuri

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #12 am: Dezember 04, 2015, 23:23 »
Nun gut, nehmen wir bei mir die KW42.
Da hatte ich Mittags noch einen recht hohen Wert (ca.165) spritzte meine 12 IE und aß ca. 4 BE.
Um 14:30 war ich satt ;) und bei ca. 150
Jetzt kommts! um 17:30 hatte ich plötzlich 52 mg/dl - aß nach 15 IE meine 5 BE um gegen 20:00 bei 120 mg/dl anzukommen.

So etwas wie um 17:30 passiert einfach und hat meiner Meinung nach nicht dirkekt mit dem Bolus zu tun. Wenn dem so wäre müsste ich immer um 17:30 in ein leichtes Hypo geraten. Bei den übrigen Aufzeichnungen lag ich in dem Zeitraum aber bei 80 - 190 mg/dl. Und ich kann dir versichern, dass ich immer gleich viel spritzte und bemüht bin immer die gleiche BE-Mengen zu essen.

Zugegeben, das sind alles Apidra-Injektionen. Aber in den Jahren mit Novorapid sahen meine Tagesprofile ganz genauso aus mit den gleichen gelegendlichen Einbrüchen. Eine Systematik des Mittagsbolus zum BZ 5 Stunden nach dem Mittagessen ist bei mir nicht erkennbar. Da würde mir ein Tag "fasten" auch keine weiteren Erkenntnisse liefern.

Nur wenn es eine Regelmäßigkeit UNTER NORMALEN BEDINGUNGEN gäbe, könnte man so etwas annehmen.

Löcher im Tagesprofil können meiner Meinung nach über 5 Stunden nicht mehr vom letzten Bolus kommen. Da erscheint mir die Suche beim Basalbedarf schon zielführender.
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Archimedes

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #13 am: Dezember 05, 2015, 00:47 »
Schau mal, du schließt eine Maximaldauer > 5h per se aus:

"Löcher im Tagesprofil können meiner Meinung nach über 5 Stunden nicht mehr vom letzten Bolus kommen."

Kannst dafür allerdings keine belastbare Begründung liefern. Die Suche bei der Basalrate, erscheint mir wiederum abwegig, wenn auch nicht gänzlich ausschließbar. Das begründe ich damit, dass diese über Nacht keine Ausreiser aufweist, das Basal vom Wirkprofil eigentlich keine steilen BZ-Abfälle zulässt und zumindest heute zum Zeitpunkt des BZ-Abfalls in der Wirkurve bereits wieder am Fallen war (nach 15:00, Injektion 22.00).

Ich werde in ein paar Tagen einen Basaltest machen und dann weiter sehen. Möglicherweise werde ich das Novorapid wieder gegen Humalog tauschen müssen. Dabei geht es nicht um die Suche eines Schuldigen sondern den Bedarf an einer Lösung.

Gute N8

Rol


 

Offline Gyuri

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #14 am: Dezember 05, 2015, 07:29 »
Vielleicht noch eine (kurze) Geschichte zu meiner Basalversorgung, obwohl das nicht direkt zum Thema gehört.

Weil mein Frühwert unerklärlich hoch war (auch für den Arzt) vermutete der Doc eine Unterzuckerung in der Nacht, weil das Lantus nicht zwingend einen so schönen geradlinigen Verlauf haben muss, wie es der Hersteller verspricht. ;)
So wurde mir erst empfohlen, Lantus in der Früh zu spritzen. "Wäre der Verlauf wirklich so geradlinig wie angegeben, dürfte es auch keine Rolle spielen wann man spritzt - nur halt immer zur selben Zeit!"

Und siehe da! Ich hatte dann vor dem Mittagessen ein typisches Loch im Tagesprofil (also permanent). Dann schaute sich mein Doc wieder mein Tagesprofil an und meinte in den frühen Abendstunden jetzt ein typisches Hoch zu erkennen. Ich sollte also VERSUCHSWEISE mein Lantus nach dem Mittagessen spritzen. So hatte ich dann mehrere Jahre vom Basal her kaum Probleme … bis ich mal im Urlaub (ich berichtete darüber hier im Forum) mein Lantus zuhause vergaß. In der "Not" behalf ich mir mit vielen kleinen Novorapid-Dosen über den Tag verteilt (=manuelle Pumpensteuerung  ;D ) und war erfolgreich damit.

Der Doc meinte, wenn es so klappt, soll ich einfach weiter machen. Später gab es aber wieder Probleme, die darauf hindeuteten, dass ich besser an der Bettkante 15 von insg. 25 Basal-Einheiten in Form von Lantus spritzen soll und die fehlenden 10 weiter über den Tag verteilt mit Novorapid … oder jetzt mit Apidra. Am SEA für den Bolus arbeite ich aktuell noch, was ich zeitlich/organisatorisch aber nicht ganz hin bekomme und weshalb ich mir da mit "Timesulin" etwas Hilfe erhoffe.

Es mag auf den ersten Blick unlogisch erscheinen.  ??? Aber ich sehe den Grund für meine unkalkulierbaren Schwankungen bei der Basalversorgung … oder vielleicht auch bei der Restleistung meiner BSD … oder vielleicht ein Schilddrüsenproblem … oder… oder… oder…

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #15 am: Dezember 05, 2015, 09:22 »
Im von Dir genannten Beispiel sind wir einer Meinung, da Analyse und Trial and Error Vorgehen nachvollziehbar sind. :)
Probleme mit der Basalkurve sind mit ICT auch nur sehr schwer zu händeln, was meist eine Pumpe notwendig macht. 
Da habe ich monentan wohl noch Glück.  :)   

In meinem Fall versuche ich aber auch nur die Störgrößen zu eliminieren. D.h. relevant ist lediglich der Fakt dass die BZ-Abfälle (regelmäßig) eintreten. Weshalb das Novo sich so verhält (nur bei mir oder generell) interessiert mich erstmal weniger, da dort keine Lösungsansätze zu vermuten sind. Hier kämen vor allem Antikörper in Spiel, die das Insulin binden und irgendwann später wieder freigeben.

Meine Nachtkurve hatte übrigens trotz abendlicher Korrektur von 3 IE keine Löcher, was auch auf Antikörper hindeuten könnte, da diese positiv mit der Insulinmenge korrelieren sollen. Das man die auch bestimmen kann weiss ich. Der nachweis der Existenz dieser Teile würde aber nicht wirklich zur Lösung beitragen.

       

 

 

Offline Oggy

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #16 am: Dezember 05, 2015, 11:40 »
Hmmmm
Ich würde das ganz anders angegen:
Neue Patrone in den Pen. Jede Mahlzeit normal und ohne Stress mit Novo wie gewohnt spritzen.
Sackst Du ca 6h nach JEDER Mahlzeit ab, dann ists das Novo - und ich würde die Dosis reduzieren.
ODER ne frische Packung aufmachen und gucken.
Von der Schilderung her verhält sich das Novo bei Dir fast wie Actrapid - mehr nicht.
Nur wenn die Wirkweise schlussendlich immer auftritt, kannst Du dran drehen.
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Offline Rolon

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #17 am: Dezember 05, 2015, 12:17 »
Danke für den Vorschlag @Oggy. Hierbei ergeben sich allerdings folgende Probleme:

Meine gewohnten Mahlzeiten haben keinen Abstand von mehr als 6h, so dass sich die Injektionen überschneiden würden und eine eventuell eintretende Hypo nicht mehr eindeutig zugeordnet werden könnte.

Ein Veringerung der Bolus-Dosis hätte zur Folge das der BZ im Zeitraum <6h den Zielbereich nach oben verlassen würde, weil mit der momentanen Dosis der Zielbereich in diesem Zeitraum ausgefüllt wird.

Und das die Insulin-Patrone nen Treffer hat, hmmm ???. Ich weiß nicht. :gruebeln: Ich hatte mein Insulin schon gefrostet und in der Wüste halb gegrillt, aber geerdet habe ich noch keins bekommen.  :o  Oder meinste die ist falsch befüllt  :kratz: Beschriftung passt aber.

Wechseln kann ich aber mal machen, warum auch nicht.  :)
     

Offline Oggy

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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #18 am: Dezember 05, 2015, 16:37 »
;D
Es haben schon Pferde vor Apotheken gek*** ;D
Wo ist denn Dein postprandialer Zielbereich?
Frage:
Wenn Du korrigierst, ab wann greift die Korrekturdosis? Nach Deiner Beschreibung wäre eine simple BZ Korrektur schlichtweg unmgl. ...
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Re: Extrem verzögertes Wirkmaximum Novorapid
« Antwort #19 am: Dezember 05, 2015, 17:48 »
Nichts ist unmöglich ... das ist mir durchaus bekannt  ;D

Mein Zielbereich liegt so zwischen 70 und 150.

Wie gesagt ich nutze das Novo ja schon ewig und da sich die Bolusdosen im Normalfall immer überschnitten habe (s.o.)
ist mir das Loch hintenraus auch nie aufgefallen. Die Hypos kamen gelegentlich, wurden weggefressen und gingen wieder, wie das halt so ist wenn man HbA1c optimiert eingestellt ist.  ;D Aufgefallen ist mir dieser späte BZ-Abfall erst jetzt wo ich mit dem Libre rumspielen darf. Ich habe daher auch keine Ahnung ob das neu ist oder schon länger anhält.  ???

Korrekturen fruchten, wenn keine langen High's vorausgingen, eigentlich zeitnah ohne besondere Auffälligkeiten, den Rattenschwanz an Wirkung habe ich ja bisher nicht beachtet. Heute zum Bleistift blieb der BZ nach 5h um die 180 kleben, so dass ich ihn 2 h später mit 2 IE korrigiert habe (senkt normal um 60 IE), 1h später durfte ich dann bei 65 mit 2 KHE ausgleichen. Die Korrektur fiel hier dann scheinbar mit dem Loch zusammen  ::)