Als DMP für Diabetes Typ2 eingeführt wurde, wurde meine Frau von (vermutlich) Typ1 vom Diabetologen auf Typ2 umbenannt. So konnte sie teilnehmen.
btw: ich glaubte sowieso nie, dass sie Typ 1 war, aber der Doc hat ja immer Recht.
Meine Krankenkasse wollte damals, dass ich mich auch anmelde und ich tat es dann mit Widerwillen. Irgendwann bekam ich ein Schreiben, dass ich mich neu anmelden müsse.
Mein Hausarzt (über den das lief) hätte nicht die Untersuchungen bestätigt. Hat er aber nachweislich. Die haben das nur irgendwie liegen gelassen.
Mein Hausarzt erklärte mir, was da alles damit zusammen hängt und dass ich von der Versorgung her überhaupt keinen Vorteil hätte. Er, der Hausarzt achte sowieso schon darauf, dass ich alle Untersuchungen erhalte, die ich brauche. Ich stellte also keinen neuen Antrag.
Das erzählte ich dann meinem Diabetologen. "Na ja!" meinte er, "Um mit ihrer Krankenkasse besser abrechnen zu können, müssten Sie schon im DMP sein." Was soll’s? Ich unterschrieb dann beim Diabetologen einen neuen Antrag. Das hätte ich besser nicht tun sollen.
Es wurde dann ein "Hausarztmodell" eingeführt, das Hausärzte fördert, die sich um alle Überweisungen kümmern. Mein Nachteil: ich muss immer Überweisungen vom Hausarzt holen und kann nicht auf eigene Faust zu anderen Ärzten gehen. Der Vorteil: der Hausarzt bekommt mehr Geld und kümmert sich um alles.
Der Antrag für das Hausarztmodell wurde jedoch abgelehnt.
Ich hätte ja bereits einen Hausarzt, es wurde mein Diabetologe benannt.
Ich hätte also wegen jeder Überweisung zum Diabetologen (ca. 15km entfernt) müssen, auch wenn ich zu meinem Hausarzt wollte. Was damals für mich wichtig war: Mein Hausarzt macht noch Hausbesuche und ist auch mal nachts erreichbar. Mein Diabetologe wäre sicherlich nicht in der Nacht zu mir gekommen.
Nur weil ich DMP beim Diabetologen beantragte konnte ich meinen Hausarzt nicht als Hausarzt benennen. Die Ärzte einigten, dass ich einen "Arztwechsel" unternehme, den Hausarzt als Hausarzt benenne und mich für DMP beim Hausarzt anmelde. So muss ich halt jedes Quartal dem Diabetologen einen Überweisungsschein vom Hausarzt geben.
Das einzige, was ich durch DMP habe, sind hin und wieder so komische Informationsblätter von der kranken Kasse, die immer direkt im Papiermüll landen. Der Informationsgrad käme fast an das heran, was man in einem Diabetikerforum erfahren kann, wenn man alle Beiträge aufmerksam liest.
Ich behaupte mal: DMP nützt nur der Krankenkasse. Ich habe nichts davon, außer, dass ich meinem Diabetologen eine Freude bereite.
btw: Ich wusste gar nicht, dass es auch "
DMP Koronare Herzkrankheit (KHK)" gibt.
Muss ich mal meinen Hausarzt fragen, ob er einen Vorteil hätte, wenn ich mich dafür anmelde.