Kladie hat da schon in meinem Sinne geantwortet.
Ich will mein selteneres Wechseln der Nadel nur noch rechtfertigen.
Hauptargument fürs ständige wechseln: die Nadeln verbiegen sich dermaßen, dass da (mikroskopisch betrachtet) richtige Fleischerhaken entstünden.
Das ist kompletter Blödsinn.
Entweder die Nadel ist schon im Neuzustand verbogen (was vor kommt)
oder sie wird beim ungeschickten Umgang verbogen, was auch vor dem Spritzen passieren kann.
Ich habe in meiner Zeit als Messtechniker mal die Arbeit gemacht, eine neue Nadel zu fotografieren, diese 10 mal zu verwenden und dann erneut zu fotografieren. Irgendwo auf meinen Rechnern saußen die Bilder noch rum. Ich kann dir aber auch so versichern, dass da kein Unterschied zu sehen war.Andere Argumente fürs Wechseln könnte ich genauso entkräften, ich spar mir das aber. Meine Regel:
Wenn ich eine Nadel deutlich spüre, wird sie ausgetauscht, spätestens aber beim Ampullenwechsel.
Wenn du eine Ampulle bis "zum Anschlag" ausdrückst, bleiben ca. 15 IE drinnen. Wenn du zum Ende die Ampulle tauscht, weil weniger drin ist, als du spritzen willst,bist du selber schuld und denkst nicht schwäbisch.
Beispiel: Du willst 40 IE spritzen, hast aber nur noch 32 IE in der Ampulle zur Verfügung. Dann solltest du die 32 spritzen und mit einer neuen Ampulle die fehlenden 8 unmittelbar danach nachholen.
(ich wende da noch einen Trick an, um weitere 15 IE aus der leeren Ampulle zu bekommen.
Das sollte aber ein Anfänger nicht tun, wenn er sich nicht sicher ist, was er da tut. Darum will ich diesen Trick hier nicht verraten.
Typ2 und Einheiten verschätzen?
Es schadet ganz bestimmt nichts, besonders am Anfang vorsichtig zu sein!
Es könnte dir aber schon mal passieren, dass du vergisst zu spritzen. Was passiert dann? Meist viel weniger, als man sich das errechnet, bei Basalinsulin manchmal sogar überhaupt nichts.
Es könnte aber auch sein, dass man seine Insulindosis mal aus Versehen doppelt spritzt.
Was passiert dann? Aus Erfahrung weiß ich: auch nicht viel, wenn es BEI MIR um vielleicht 10 Einheiten geht.
Aufgrund des FÜR MICH errechneten Faktor (=wieviele IE je BE) würde ich bei 10 Einheiten zu viel so um die 3 BE zusätzlich essen/trinken und noch mal messen, oder gleich 5BE einwerfen und dann nicht mehr messen.
Zu meiner Frau:
Das habe ich nur erzählt, um deutlich zu machen, dass man auch über die Runden kommen kann, wenn man alles falsch macht. Sie ist schon ein paar Jahre länger Diabetiker als ich, begann aber mit Insulin kurz nach mir. Ich spritze seit 1998.
Übrigens: Daumen oder Zeigefinger?
Ich habe jetzt extra aufgepasst. Ich spritze mal so und mal so, wie es gerade passt. Ganz früher hatte ich mal einen Pen mit spürbarer Rasterung beim Spritzen. In einer Schulung sagte man mir, man müsse gaaanz langsam spritzen. Bei den neueren Pens wäre das schwieriger. Ich meine, mit dem Daumen hätte ich mehr Gefühl.