Autor Thema: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation  (Gelesen 9380 mal)

Offline Trüffel

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Hallo,

ich habe gerade vergeblich im Netz nach typischen BZ-Kurven einer Gegenregulation gesucht.

Hat jemand einen Tipp für mich?


Viele Grüße
Petra
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
muss man sich schon fast nicht mehr wundern, dass man für den Preis auch Hundefutter bekommt.  Adi Sprinkart

Offline Adrian

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #1 am: Juli 05, 2014, 20:55 »
Ich hätte die Folien aus Althausen.

Sie schauen ungefähr so aus:
BZ längere Zeit niedrig
BZ konstant, solange nichts gegessen wird.
BZ für Stunden extrem hoch, sobald etwas gegessen wird.  bis ca. 9 Stunden nach Hypo anhaltend.
Cozmo mit Humalog 

Offline Trüffel

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #2 am: Juli 05, 2014, 22:15 »
Wie hoch ist "extrem hoch"?

Was passiert mit Korrekturen? Wirken die langsamer, nicht genügend...?

"Konstant" - niedrig oder hoch oder?

Mein ungelöster Fall:


und dazugehöriger Kurve





Gruß Trüffel
Wenn Fleisch und Wurstwaren bei uns mittlerweile billiger angeboten werden als Hundefutter,
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Offline Adrian

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #3 am: Juli 05, 2014, 22:50 »
Wie hoch ist "extrem hoch"?
So, als ob du das gleiche gegessen hättest, aber (fast) nichts dafür gepritzt.
Es ist ja eine auf ca. 9 Stunden begrenzte Hormonresistenz, die sich entwickelt, wenn man >1/2h nicht aus der Hypo herauskommt.
Zitat
Was passiert mit Korrekturen? Wirken die langsamer, nicht genügend...?
Wie bei starker Hormonresistenz. Korrekturen schlagen fast nicht an.
Zitat
"Konstant" - niedrig oder hoch oder?
Ja. Wie sie halt sind. Ohne dass KH dazukommen steigt er nicht viel an. Dank Resistenz fällt er nicht stark ab.
Zitat


Mein ungelöster Fall:
(...)

Ausschließen würde ich es nicht, da du ja nur wenig gegessen hast, kann der Anstieg von 71 auf 196 schon passen.
Was eher nicht passt: Nach dem Frühstück gab es keinen Anstieg.
Das wäre ja auch lange genug her, sodass die Resistenz schon voll ausgeprägt sein sollte.

lg
Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Joa

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #4 am: Juli 06, 2014, 08:10 »
Hallo Petra,

macht mal mit GöGa zusammen einen Haushaltskassensturz, ob sich da vlt. rd. 150,- Euro für das Teupe-Buch finden.  ;)
Auf Seite 285 findet sich im Abschnitt zur phIR (posthypoglykämische Insulinresistenz) folgendes Bild:



Bei Dir sehe ich da keine phIR im Spiel. Ich würde sagen Luftblase oder sonst was.
Auch würdest Du so ähnliche Kurven bei Dir öfter mal sehen, wenn Du die Neigung hättest.
Es muss nicht mal eine Hypo vorangehen, etwas länger Werte irgendwo unter 70 reichen dann ggf. auch schon aus.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Adrian

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #5 am: Juli 06, 2014, 08:27 »
macht mal mit GöGa zusammen einen Haushaltskassensturz, ob sich da vlt. rd. 150,- Euro für das Teupe-Buch finden.  ;)

Laut Autor des Teupe-Buchs ist das Kapitel Phir nicht enthalten. Daher habe ich die Folien bekommen bzw. abfotografieren sollen.
Toll, dass du noch etwas gefunden hast. Die Folien sind freilich etwas aussagekräftiger.

Wenn ihr mir eure Emailadressen per pn schickt, dann kann ich sie euch zukommen lassen.

Das Buch lohnt sich freilich trotzdem!!!

lg
Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Joa

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #6 am: Juli 06, 2014, 08:54 »
Laut Autor des Teupe-Buchs ist das Kapitel Phir nicht enthalten. Daher habe ich die Folien bekommen bzw. abfotografieren sollen.
Man könnte dem Autor des Teupe-Buches anempfehlen, das Buch auch zu "studieren".  ::)
Seite 282, Überschrift: "Regelwerk posthypoglykämische Insulinresistenz".

Lt. Buch handelt es sich bei der phIR primär um eine WH-Resistenz (Wachstumshormon) welche ab ca. 60 Minuten nach der Auslösung bemerkt werden kann und bis zu 9h anhält.
Glucose die dann aus der Leber oder durch Essen freigesetzt wird, lässt den BZ maximal ansteigen.

Ich ergänze mal dazu, dass WH-Resistenzen bei Kindern zwischen Vorschulzeit und Pubertät gut zu beobachten sind, wenn es an "Einschlafinsulin", dem für die Ausschüttung des WH in der Einschlafphase (Einschlafzeitpunkt +ca. 3/3,5h) nötigen Insulin fehlt.
 Eltern klagen dann über unkorrigierbare BZ-Werte mit heftigen Entgleisungen, ohne dass aktuell gegessen wird. Allerdings kommen bei Kids dann wohl meist noch FPE-Anteile vom Abendessen mit in das Spiel.

Zitat
Toll, dass du noch etwas gefunden hast. Die Folien sind freilich etwas aussagekräftiger.

Wie wäre es mit hochladen und hier im Thread einlinken?

Zitat
Wenn ihr mir eure Emailadressen per pn schickt, dann kann ich sie euch zukommen lassen.

Yep, kommt natürlich auch...  :ja:

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline Adrian

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #7 am: Juli 06, 2014, 09:43 »
In der Tat fehlen nur die Kurven-Folien, nicht das ganze Thema.

Öffentlich einstellen (also an Nichtschulungsteinehmer geben) möchte ich sie nicht, da mir dafür die Rechte nicht gegeben wurden.

lg
Adrian
Cozmo mit Humalog 

Offline Joa

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #8 am: Juli 06, 2014, 10:56 »
Hallo Adrian,

Danke für die Übermittlung.

Ich stelle mal nur die Folie hier rein, die zu dem Beispiel aus dem Buch passt, aber etwas besser zu erlesen ist.  ;)



Zu der Insulinwirkung nach der 2. Schema-C Korrektur wäre anzumerken, dass die dann sichtbare Wirkung daran liegt, dass die Resistenz am Ende ist. Insofern wäre dort ein Übergang der Hintergrundfarbe der Grafik nach Grün passender.

Gruß
Joa
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Offline Trüffel

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Re: Typische, beispielhafte BZ-Kurveverläufe für Gegenregulation
« Antwort #9 am: Juli 06, 2014, 13:16 »

macht mal mit GöGa zusammen einen Haushaltskassensturz, ob sich da vlt. rd. 150,- Euro für das Teupe-Buch finden.  ;)

Wir haben zwei davon.  :rotwerd:

Laut Autor des Teupe-Buchs
:lachen:

Es war an dem sehr heißen Tag für mich einfach unerwartet hohe BZ-Werte.
Am Abend zuvor hatte ich einen BR-Test gemacht und die TDD war dementsprechend gering. Auch die Tage davor am unteren Limit, so daß ich am Freitag mit verstärkter Insulinwirkung gerechnet hatte.
Die 18g KH waren Sport-BEs für's Einkaufen fahren. Das haute sehr gut hin.

Mittags habe ich einen 1,5%igen Naturjoghurt mit 1/2 TL Honig und 3-4 Erdbeeren gefuttert.
Dann startete ich meine Einkaufsttour um 13h für ca. 60 Min
- in der Mittagshitze
- im Wirkmaximum des Bolus'
- mit dem Rad
- schwerer Einkaufstasche (durch die Geschäfte schleppen)
- zu drei Läden

Deshalb wunderte ich mich doch sehr, dass der BZ danach so "hoch" war.
Ich hatte dann ja noch abgewartet, aber er sank nicht mehr. Dann korrigierte ich und er rutschte auf 137mg/dl. Da hatte ich eben auch wieder mit einem stärkeren Abfall gerechnet.


Mir kommt da gerade so ein Verdacht auf: prämenstruelle Insulinresistenz  :kratz:


Gruß
Trüffel


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