Autor Thema: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?  (Gelesen 26591 mal)

Offline Frau_Holle

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Gestern Abend genoß ich als Bettlektüre den neuen Insuliner. Mit Entsetzen las ich die Portraits von Diabetikern mit Antikörperproblemen gegen Insulin. Nach dem Lesen des Artikels "Ernste Nebenwirkung der (schnellen) Insulin-Analoga?" stellte ich mir die Frage, ob ich nicht lieber wieder Insuman-Infusat in meiner Pumpe hätte anstelle von NovoRapid.

Der Wechsel von Insuman Infusat zu NovoRapid erfolgte vor drei Jahren, weil meine (neue) Diabetesberaterin davon ausging, dass meine Einstellung unter NovoRapid besser werden würde, als unter Insuman Infusat. Damals lag aber auch mein Handling des DM im Argen. Heute gehe ich davon aus, dass meine BZ-Werte auch unter Insuman Infusat wieder besser geworden wären, einfach weil ich wieder anfing, regelmäßig zu messen, kontrolliert zu essen und Buch zu führen und auch die Ergebnisse auszuwerten und die Therapie anzupassen.

Kann ich zurück zum Insuman Infusat wechseln oder gibt es da Krankenkassenvorschriften, die das nicht zulassen? Ich bin AOK-versichert.

Mein Tagesverbrauch an NovoRapid liegt derzeit bei durchschnittlich 28 Insulineinheiten.

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Liebe Grüße
Manuela





DM Typ 1 seit April 1979
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Offline d1werner

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #1 am: Juni 14, 2014, 14:27 »
Ich bin bereits Im letzten Oktober  von Novorapid zu insuman gewechselt (Grund: merklich erhöhter Antikörperspiegel, )) . Bis auf den längeren DEA (45 Minuten) war das problemlos. Die basalrate muss nicht geändert werden, nur wie gesagt der geänderte DEA muss beachtet werden.

Seitens der KK sollte es kein Problem geben, schon allein weil Insuman auch (etwas) günstiger ist.

Habe jetzt auf jeden Fall ein besseres Gefühl und bereue den Schritt nicht. Ich würde es dir ebenfalls empfehlen.
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Offline Frau_Holle

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #2 am: Juni 14, 2014, 14:37 »
Ich werde beim nächsten Quartalstermin meinem Arzt den Wechselwunsch erklären und bitten, mir wieder Insuman Infusat zu verschreiben.
Eine Antikörperbestimmung werde ich bei meiner Hausärztin erfragen. Dank des Artikels von Teupe kann ich ihr ja zeigen, dass das Arztbudget damit nicht belastet wird. 
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Liebe Grüße
Manuela





DM Typ 1 seit April 1979
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Offline d1werner

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #3 am: Juni 14, 2014, 14:54 »
Ich war im vergangenen Jahr Teil der untersuchten Gruppe und es war erschreckend zu sehen, wie stark gerade die Antikörper bei Analog-Insulin behandelten Pumpenträgern angestiegen sind. Natürlich ist die Stichprobe (ca. 300) noch immer relativ klein, aber schon  das potentielle Risiko hat vielen von uns sehr viel zum Nachdenken gebracht.

Besonders auffällig fand ich damals, dass die Gruppe derjenigen, die niemals Analog-Insuline verwendet hat (gibt es tatsächlich noch !) nur sehr wenige Antikörper besassen.

Man muss nicht in Panik verfallen, aber jeder von uns wird  sich dieser Entscheidung stellen müssen. Es ist beschämend, daß die offiziellen wissenschaftlichen Organe das Thema anscheinend ablehnen. Aber die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Industrie-Drittmitteln für die wissenschaftlichen Institute spielen hier sicherlich auch eine Rolle.

Ich möchte gar nicht wissen, wieviele Rechtsanwälte jetzt schon "ihre Messer wetzen", denn hier geht es natürlich auch um viel viel Geld...
DM 1, Spirit Combo

Offline moewe

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #4 am: Juni 14, 2014, 22:33 »
Hallo, ich hatte auch dieses Schockmoment, als ich gestern den neuen Insuliner gelesen habe.

Allerdings habe ich mich erinnert, daß ich damals.... vor 40 Jahren.... von Rinderinsulin auf Schweineinsulin, später auf speziell gereinigtes und noch später auf Humaninsulin gewechselt bin wegen Insulinantikörpern. Ob die das damals schon messen konnten, weiß ich gar nicht. Auf jeden Fall ließ die Wirkung des jeweiligen Insulins nach und das veranlaßte die Ärzte zum Agieren.

Genau darum weiß ich auch nicht, ob es heutzutage schlimmer ist als früher.... Aber wenn ich da ebenso die Insulinmengen pro Tag lese und daß da teilweise i.v. gespritzt wird, dann weiß ich nicht, ob ich wirklich betroffen sein kann, mit meinen schon seit vielen Jahren konstanten Tagesmengen an Insulin. Ich hab mir halt angewöhnt, pro Mahlzeit nicht mehr als höchstens 14 Einheiten Insulin verbrauchen zu dürfen....
Habe ich das richtig verstanden, daß das vermehrte Auftreten von Antikörpern irgendwie synchron zur gespritzten Menge ist? Antikörper gegen Insulin allgemein oder gegen ein spezielles? Ich meine auch mal gelesen zu haben, daß Diabetiker (Typ 1) Inselzell-und Insulinantikörper haben.... und das lange bevor Analoga überhaupt existierten...
Auf jeden Fall werde ich in der nächsten Sprechstunde meinen Arzt danach fragen.

Vielleicht laß ich mich auch mal testen....

Gruß
Ulrike
DM1 seit 1974, CSII seit 31.1.06, jetzt Akku Chek Combo mit Novorapid, Akku Chek Aviva, Connect, Guide,  Sidiary für Iphone, online und USB-Stick (leider nicht mehr)

Offline Ufuk

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #5 am: Juni 14, 2014, 22:59 »
Vielleicht kommt wieder neue Insulinwirkstoff auf dem Markt?
Nicht das es wieder Marketing Strategie ist?
Leute unsicher machen und etwas anderes zu verschreiben?
Ehrlich gesagt ich habe schon alle kurz Analog insulin probiert.
Apidra verdirbt schneller muss man halt auf Flasche gucken ob es Weise flocken gibt. Humalog stabil aber holt beim mir schneller Hyper's herunter. Novorapid wirkte ganz gut ohne etwas anderes. Inhuman wirkt bei mir 6 Stunden und wegen meiner Schicht Arbeit sehr schlecht.
Wenn es schlecht wirkt habe ich zu 95% Streß oder Durchfall auch wenn ich zu nehme. Ich trinke dann Joghurt Wasser und lass mein Körper gewisse Zeit in ruhe.
Macht doch euch nicht fertig.
Wenn es bis jetzt gewirkt hat wird es weiter wirken.
In zwischen ist Bluthochdruck das wichtigste für jeden.
Stress--> Bluthochdruck--> Massen Karambolage im Körper.

Schluss zu letzt, ich bleibe beim Apidra.

Noch etwas ich hatte auch Vitamin D Mangel.
Seit dem geht auch mein BZ ziemlich sehr gut.
Ich merke es nach 4 Stunden nach einnehmen. .
Klingt verrückt aber ich erlebe es jedes mal.
Muss einmal pro Woche einnehmen habe es verschrieben bekommen.

Viele grüße
Ufuk

Offline unknown

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #6 am: Juni 14, 2014, 23:27 »
Insulinantikörper kommen auch in höheren Dosen bei Humaninsulin vor. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Analog Insulins.

Ganz besonders deutlich wurde das bei der Einführung von inhalierbarem Insulin.

Das ist auch nichts neues, nur weil Teupe das jetzt adressiert hat. Da hat man schon vor über 20 Jahren dran geforscht.

Offline SabineS

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #7 am: Juni 15, 2014, 13:30 »
An alle, die nun ihren Diabetologen fragen: Nehmt ihm den Insuliner mit und verweist ihn auf die Veröffentlichung auf der Homepage www.diabetesdorfalthausen.de !  Fragt auch bei Euren Insulinherstellern nach, wie sie diese Sache einschätzen. Erzählt davon Euren (diabetischen) Freunden und Bekannten.
Es liegt nun auch an uns, ob weitere Studien zu diesem Thema durchgeführt werden.

Offline Joa

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #8 am: Juni 15, 2014, 13:59 »
Hi,

Es liegt nun auch an uns, ob weitere Studien zu diesem Thema durchgeführt werden.

Na ja, ich würde erst mal eine gewisse Hoffnung auf die Information der Arzneimittelbehörden, vor allem der FDA setzen.

Ein erste Stellungnahme von Prof. Danne findet sich unterdessen im Diabetes-Kids Forum.
http://www.diabetes-kids.de/forum/offene-foren/allgemeines/artikel-im-insuliner-zu-analoginsulinen-74726/page-1

Was wir machen können, ist vermutlich Herrn Prof. Danne und andere beim Nachdenken unterstützten.
Hierzu wäre es vielleicht ein Möglichkeit, unter Hinweis auf die Veröffentlichung, beim Hausdiabetologen oder Arzt um einen AK-Status zu bitten, um die Datenbasis erst mal quer Beet zu verbreitern?
Wenn der Arzt nicht will, könnte, wer es leisten kann, überlegen das Labor selbst zu bezahlen? Teupe schreibt glaube ich was von 35,-€.

Das könnte dann gesammelt und mit Kopien der Laborbefunde weitergeleitet werden.

Vielleicht ist ja die Sissi Kuhn-Prinz eine gute Stelle um das entgegen zu nehmen? Foren als Multiplikator?

Gruß
Joa
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Offline Frau_Holle

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Re: Antikörper gegen Insulin - besser weg von Insulin-Analoga?
« Antwort #9 am: Juni 15, 2014, 17:52 »
Das ist ein guter Ansatz, Joa.

Ich werde meine Ärztin so bald wie möglich um eine AK-Kontrolle bitten unter Hinweis darauf, dass das Arztbudget nicht belastet wird, da ich ja Diabetikerin bin. Werde einfach den Insuliner mit in die Praxis nehmen. 
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Liebe Grüße
Manuela





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