Ich bin kurzsichtig, sehe also in der Nähe gut, in die Ferne schlecht und trage schon seit Ewigkeiten eine Brille. Die letzte "Neue" bekam ich im Februar 2013.
Bis vor ein paar Jahren konnte ich mein Nasenfahrrad permanent auf der Nase lassen, dann setzte die sogenannte "Altersichtigkeit" ein, d.h., mein Augenmuskel war nicht mehr so flexibel. Die meisten gleichen so etwas irgendwann durch Gleitsichtgläser aus, oben der Bereich für die Ferne, unten für die Nähe. Aber zum Lesen brauchte ich gar keine Brille, ich sah auf die Nähe hervorragend, was mir der Optiker so erklärte, dass meine Fehlsichtigkeit in die Nähe und in die Ferne gleich stark sei und sich das bei der Sicht in die Nähe daher ausgleiche. Daher setzte ich ab diesem Zeitpunkt einfach meine Brille zum Lesen ab.
Dann kam vor ca. 3 Wochen der Schock. Ziemlich plötzlich (innerhalb von 3-4 Wochen) hatte sich meine Sehkraft in die Ferne immens verschlechtert.
Nach Absprache mit dem Hausarzt, der vorsorglich Augenschäden durch den Diabetes ausschließen wollte, der zwar schon bekannt, aber wegen meiner Ignoranz unbehandelt war, machte ich einen Termin beim Augenarzt.
Dort stellte sich heraus, dass ich Gott sei Dank noch keine diabetischen Folgeschäden wie Retinopathie hatte, aber dass sich tatsächlich die Augenwerte um 0,75 Dioptrien verändert hatten. Statt -1,5 und -1,75 waren nun Werte von -2,25 und -2,5 zu messen.
Der Augenarzt schrieb mir ein Rezept über eine neue Brille, aber als ich das beim Optiker vorlegte und von den schlecht eingestellten BZ-Werten erzählte, riet dieser mir, noch zu warten, da sich die Werte sehr wahrscheinlich wieder verbessern würden, wenn der BZ richtig eingestellt sei.
Ok, also erst einmal abwarten...
Aber vor einer Woche dann der nächste Schock: Ich konnte auf einmal kaum noch lesen. Meine Arme waren nicht lange genug, um das Buch weit genug von mir zu halten, so dass ich noch etwas erkannt haben würde. (Das Phänomen kennen sicherlich einige unter euch.)
Stattdessen sah ich auf einmal in die Ferne -für die ich die Brille ja brauchte- mit meiner Brille immer noch schlecht, aber diesmal "in die andere Richtung" als 3 Wochen vorher. Ich setzte sie im Supermarkt zufällig mal ab und bemerkte, dass ich ohne Brille nun besser sah. Deshalb fahre ich zur Zeit ohne Brille Auto, was seit über 20 Jahren nicht vorgekommen ist.
Ist das nicht alles sehr seltsam? Kann das mit dem Diabetes zu tun haben? Der Optiker, bei dem ich dann nochmal war, fand das jedenfalls sehr seltsam und meinte, das hätte er noch nie gehört.
Danke für's Lesen und euren Rat!