Bei allgemein so vielen Anfragen wegen Problemen will ich einmal etwas positives zur ICT berichten.
Dazu muss ich erst mal anmerken, dass ich dieses Jahr nicht gerade mit gesundheitlichen Erfolgserlebnissen verwöhnt wurde. Für alle meine Rückschläge habe ich eine plausible Erklärung. Um so mehr bin ich verwundert, weil mir letzte Woche etwas seltsames passiert ist, wofür zumindest ich keine Erklärung habe.
Ich kam wegen einer Entzündung am Bein ins Krankenhaus, weil die Penizillin-Behandlung zuhause fehl schlug. Sicher spielte dabei auch die mangelhafte Ruhestellung des Beines eine Rolle, die dann im Krankenhaus gesicherter war.
Bei der Aufnahme bestand ich sogleich darauf, mich um mein Diabetesmanagement absolut selbst kümmern zu können und auch keine "Diabetikerkost" zu erhalten, wie es mir früher schon passiert ist und was alles durcheinander brachte. Auch wollte ich unbedingt informiert werden, falls ich mit Kortison behandelt werde. Bei meiner letzen großen OP wurde versäumt, mir das Kortison-Ende mitzuteilen, weshalb ich zwei mal in leichten Unterzucker geriet, dem man dann mit Glukose-Infussionen entgegen trat.
Schon am ersten Krankenhaustag stellte sich heraus, dass mein Frühwert bei ca. 85 mg/dl lag, für mich etwas ungewöhnlich niedrig. Weil ich im Bett weniger BE brauche, reduzierte ich meine Bolus-Einheiten sogleich von zuletzt 21-12-12 IE bei 6-5-3 BE
auf 10-10-8 IE bei 3-5-3 BE. Trotz z.T. Halbierung des Faktors blieben meine Blutzuckerwerte fast immer unter 100 mg/dl.
Die Frage an die Stationsschwester, woran das liegen könnte, hätte ich mir sparen können. Da kam nur Geschwafel und dass ich eine ICT mit reduziertem Faktor durchführe war offenbar nicht begriffen worden. Na ja, Zeit hatte ich ja, ein paar Messungen mehr durch zu führen und Teststreifen habe ich für dieses Quartal auch mehr übrig, als sonst …
Hier zeige ich mal meinen Langzeitverlauf über das ganze Jahr 2013:
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(Bild anklicken)
Normal erscheint in diesem Diagramm nur jeweils ein Tagesprofil pro Woche, dieses Jahr immer Dienstags. Ab dem 14. November (mit Pfeil markiert) ist die x-Achse quasi stark gespreizt, weil ich da fast jeden Tag ein Tagesprofil erstellte. Das hat jetzt auch zur Folge, dass der "gleitende Tagesmittelwert" (dicke schwarze Linie) ab da ein ganz anderer ist. Vorher entspricht dieser Wert in etwa einem Mittelwert über die jeweils letzten vier Wochen, was
in etwa in einen errechneten HbA
1c-Wert umgewertet werden könnte. Ab dem 14.11. kann man diese Umrechnung so nicht machen.
Fest steht jedoch, das die Schwankungen über einen Messtag stark zurückgegangen sind. Ich habe mir dazu eine Standardabweichung <30 mg/dl zum Ziel gesteckt und jetzt zumindest über die letzten Tage eingehalten.
Was man in diesem Diagramm nicht so gut sieht (dafür habe ich andere) vor dem Abendessen kam ich zwar nicht in ein Hypo, aber die Wahrscheinlichkeit, deutlich unter die 55 mg/dl zu kommen, stieg an. Ich spritze mein Lantus mittags. Und so entschloss ich mich, von 25 IE auf 20 IE runter zu gehen. Die Abendwerte wurden besser. Mein Metformin mit 2x 1000mg nehme ich übrigens weiter so.
Was habe ich sonst so bemerkt? Da ich die "normal" niedrigen Werte noch nicht so gewohnt bin, hat meine Nervosität allgemein etwas zugenommen. Beim Lesen habe ich z.Zt. auch leichte Schwierigkeiten, gehe aber davon aus, dass sich das einspielt. Gewicht habe ich nur unmerklich verloren.
Jetzt bleibt für mich nur noch zu hoffen, das die anhaltend guten BZ-Werte nicht abreißen.
Obwohl ich wirklich nichts drauf gebe, bin ich schon gespannt, ob sich mein HbA
1c-Wert von aktuell 6,7% bis zu meiner nächsten Untersuchung im Januar verändert. Falls es so weiter geht, müsste ich nach meinen Berechnungen bei ca. 5,5% landen.
Schau ma mal …
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